Während die eigene Wohnung so schön wie möglich gestaltet wird, bleiben viele Büros trist. Die Ergebnisse der Studie Office User Monitor 2025 zeigen jedoch, dass sich die Bürokräfte einen Wandel hin zum gemütlichen Wohnambiente wünschen.
Nicht allein im Kampf um die besten Talente und Fachkräfte sollten Arbeitgeber viel Wert auf die Ansprüche ihrer Mitarbeiter legen. Auch die Steigerung der Zufriedenheit und Produktivität der etablierten Belegschaft sollte im Fokus der Unternehmensaktivitäten stehen. Was sich Mitarbeiter wünschen, das zeigt die von WISAG, STRABAG, Drees & Sommer sowie Art-Invest Real Estate initiierte und von Bell Management Consultants durchgeführte Studie unter knapp 230 Büroangestellten und HR-Mitarbeitern aller Altersklassen und Geschlechter aus verschiedenen Branchen.
Wohnzimmer im Büro
Die Studie zeigt ein beunruhigendes Ergebnis: Lediglich 19 Prozent der Teilnehmer empfinden beim Betreten ihrer Büros Freude. Mit Zufriedenheit verknüpfen sogar nur 17 Prozent ihren Arbeitsplatz. Dem stehen negative Emotionen wie Anspannung und Hektik (jeweils zehn Prozent), Unwohlsein (sieben Prozent) und Frust (sechs Prozent) gegenüber. Sogar Abscheu und Depression (sieben und drei Prozent) sind thematisiert worden. Allerdings stellen 19 Prozent den Spitzenwert der Befragung dar. Zusammengenommen würden nur in knapp der Hälfte der Aussagen positive Gefühle formuliert, teilen die Initiatoren der Studie mit. Es bestehe also Handlungsbedarf, um das Wohlbefinden zu steigern.
Besserung verspreche ein wohnlicheres Ambiente im Büro. Immerhin 22 Prozent der Befragten erhoffen sich für ihren Arbeitsplatz entsprechende Farben, Möblierungen und Dekorationsangebote. Zwölf bzw. elf Prozent wünschen sich eine individuelle Klimatisierung sowie Ruheräume, Massagen und Verpflegung. Laut der Studie sehen die Befragten in den eigenen Büros noch viel Luft nach oben: Nur drei Prozent gaben an, sich in ihrem Büro zu Hause zu fühlen.
Die Vielfalt bringt’s
Wichtiger als die angebotenen Services bleibe die Qualität der Fläche. Sei die Arbeitsumgebung attraktiv gestaltet, wirke sich das positiv auf die Mitarbeiterbindung aus. Ob Flächen im Café-Look, im Wohnzimmerstil oder zum konzentrierten Arbeiten: Für 64 Prozent der Nutzer sind verschieden designte Arbeitsumgebungen im Büro produktivitätssteigernd. 22 Prozent gaben an, dass der Einfluss auf die Produktivität nur gering sei, 13 Prozent messen der Gestaltung der Fläche keinen Einfluss auf die eigene Produktivität bei. Ebenso werden die Flächen zur kurzfristigen Regeneration wichtiger: 41 Prozent sehen einen zunehmenden Bedarf. Allerdings stufen 43 Prozent den Bedarf an solchen Flächen als unverändert ein.
Einzeln oder gemeinsam
Sehr aufschlussreich sind ferner die Einschätzungen zu Projektarbeit und Einzelbüros. 41 Prozent der Befragten sehen einen zunehmenden Bedarf an Projektarbeitsflächen in naher Zukunft. 18 Prozent schätzen den Bedarf als deutlich zunehmend ein. 31 Prozent sehen für die Zukunft hier keine Veränderung. Die klassischen Einer- und Zweier-Büros scheinen dagegen schon bald der Vergangenheit anzugehören: 42 Prozent sehen einen abnehmenden, neun Prozent einen deutlich abnehmenden Bedarf.