Bei Hitze lässt die Konzentration im Büro schnell nach. Die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) gibt Tipps für Arbeitgeber und Beschäftigte, damit sie gesund und leistungsfähig bleiben.
2017 haben Sonne und Hitze in Deutschland mehr als 40.000 krankheitsbedingte Fehltage verursacht. Das waren mehr als doppelt so viele wie 2005. Hier besteht Handlungsbedarf.
Wer entscheidet eigentlich, wann Betriebe Maßnahmen ergreifen müssen und vor allem welche? Nach den Technischen Regeln für Arbeitsstätten darf die Lufttemperatur in Arbeits- und Sozialräumen +26 °C nicht überschreiten. Fenster oder Glaswände müssen mit Jalousien ausgerüstet sein, um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Trotz dieser Reglungen gibt es für Beschäftigte keinen direkten Rechtsanspruch auf klimatisierte Räume oder Hitzefrei. Der Arbeitgeber ist jedoch verpflichtet, ab Temperaturen von über 30 °C etwas gegen die Hitze zu tun. Nach § 4 des Arbeitsschutzgesetzes ist der Arbeitgeber auch dazu verpflichtet, die Arbeit so zu gestalten, dass eine Gefährdung für Leben und Gesundheit vermieden wird. Die Maßnahmen umfassen Sonnenschutz, Klimatechnik und Arbeitsorganisation im Betrieb.
Die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) verweist auf die Tipps der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) für Arbeitgeber und Beschäftigte zum Umgang mit Hitze im Büro.
Tipps für Arbeitgeber zum Umgang mit Hitze
- Sonnenschutz steuern: Jalousien müssen rechtzeitig heruntergelassen werden und sollten auch nach der Arbeitszeit geschlossen bleiben.
- Morgens lüften: In den frühen Morgenstunden sollte gelüftet werden. Lüftungseinrichtungen sind gezielt zu steuern, sodass zum Beispiel eine Nachtauskühlung möglich ist.
- Arbeitszeiten flexibel gestalten: Flexible Arbeitszeiten erlauben. Es sollte dann gearbeitet, wenn die Raumtemperatur noch erträglich ist.
- Ventilatoren und Klimageräte einsetzen: Ventilatoren verschaffen Kühlung. Mobile Klimageräte tragen dazu bei, die Temperatur in einzelnen Räumen zu senken.
- Bekleidungsregeln lockern: An heißen Tagen hilft eine leichte Sommerbekleidung, sodass der Körper nicht überhitzt.
- Getränke bereitstellen: Getränke wie Mineralwasser oder Saftschorlen unterstützen die körpereigene Wärmeregulation. Auf sehr kalte Getränke mit Eiswürfeln sollte verzichtet werden.
Tipps für Beschäftigte zum Umgang mit Hitze
- Sonnenschutz nutzen: Sonnenschutzeinrichtungen möglichst so einstellen, dass keine direkte Sonnenstrahlung ins Büro gelangt. Dabei auf ausreichendes Tageslicht ohne künstliche Beleuchtung achten.
- Wärmequellen vermeiden: Elektrische Geräte abschalten, die nicht benötigt werden.
- Bekleidung anpassen: Luft- und feuchtigkeitsdurchlässige Kleidung erleichtert das Schwitzen und verringert die Hitzebelastung.
- Mehr trinken: Der Körper verliert durch Schwitzen viel Flüssigkeit. Bei hohen Temperaturen sollte man drei Liter pro Tag oder mehr trinken.
- Körperpartien kühlen: Handgelenke mit kaltem Wasser benetzen, das kühlt kurzfristig.
- Ernährung anpassen: Über den Tag verteilt leichte Kost essen. Auf deftige Speisen verzichten.