Banner Leaderboard

Inwerk: Starte das neue Jahr mit top ergonomischen Büromöbeln.

Banner Leaderboard 2

Inwerk: Starte das neue Jahr mit top ergonomischen Büromöbeln. Sonderaktion vom 08.01.–28.01.2024.

Gutes Bürolicht: Die innere Uhr und Tageslicht sind entscheidend

Pro­fes­sor Mark Rea vom Light­ing Rese­arch Cen­ter in New York erforscht die bio­rhyth­mi­schen und psy­cho­lo­gi­schen Wir­kun­gen von Licht auf den Men­schen. Wir haben ihn nach Schluss­fol­ge­run­gen für den Büro­be­reich befragt.

Mark Rea, Ph. D., Pro­fes­sor für Archi­tek­tur und Kogni­ti­ons­wis­sen­schaft, Rens­se­laer Poly­tech­nic Insti­tu­te, Light­ing Rese­arch Cener (LRC).

OFFICE ROXX: Wie lautet die Formel für gute Bürobeleuchtung?

Mark Rea: Aus­ge­wo­gen­heit zwi­schen meh­re­ren Design­zie­len – Ästhe­tik, Kos­ten, Ener­gie­kenn­zah­len, Zuver­läs­sig­keit und ein­fa­che Kon­trol­le – und die Steue­rung von beglei­ten­den Aspek­ten wie Fla­ckern, Farb­wie­der­ga­be, zir­ka­dia­ne Regu­lie­rung und Wach­sam­keit. Die­se Neben­aspek­te gewin­nen bei den Kun­den an Bedeu­tung und der Umgang mit ihnen erfor­dert ein aus­ge­feil­tes Ver­ständ­nis von visu­el­len und nicht-visu­el­len Wir­kun­gen von Licht und damit eine hohe Design­agi­li­tät. Die Her­aus­for­de­rung für Desi­gner heu­te besteht dar­in, zu wis­sen, was wirk­lich wich­tig ist, im Gegen­satz zu dem, was ein Hype und unwich­tig ist. Das Lesen, gefolgt von einer offe­nen Dis­kus­si­on zwi­schen allen Betei­lig­ten, ist für die Ent­wick­lung die­ses dif­fe­ren­zier­ten Ver­ständ­nis­ses unerlässlich.

Kann Bürobeleuchtung die Produktivität der Büroangestellten steigern? Und wenn ja, wie?

Ja – mach das Licht an, wir sehen es, mach es aus, wir sehen es nicht! In die­sem Fall wirkt sich die Beleuch­tung direkt auf die Pro­duk­ti­vi­tät aus.  Meis­tens beein­flusst die Beleuch­tung die Pro­duk­ti­vi­tät jedoch indi­rekt. Dunk­le Raum­be­leuch­tung kann die Sicht­bar­keit von Flach­bild­schir­men ver­bes­sern und trägt so zur Pro­duk­ti­vi­tät bei. Dämm­ri­ges Licht wäh­rend des Tages erzeugt aber auch Schläf­rig­keit und scha­det der Pro­duk­ti­vi­tät. Gene­rell müs­sen wir ver­ste­hen, dass die nicht-visu­el­len Effek­te von Beleuch­tung, die Syn­chro­ni­sa­ti­on mit der inne­ren Uhr und Wach­sam­keit indi­rekt die Fähig­keit einer Per­son beein­flus­sen, zuver­läs­sig zu arbei­ten. Ganz ein­fach: Wir alle brau­chen tags­über hel­les Licht und nachts dämm­ri­ges Licht, um die­se nicht-visu­el­len Reak­tio­nen zu unter­stüt­zen, was wie­der­um unse­re Pro­duk­ti­vi­tät beein­träch­ti­gen kann. Natür­lich soll­te dies ohne Blen­dung oder Beein­träch­ti­gung der Sicht erfolgen.

Im Hinblick auf Human Centric Lighting wird oft von blauem Licht gesprochen. Ist es sinnvoll, sich so stark auf das Thema blaues Licht zu konzentrieren?

Ja, kurz­wel­li­ges (auch blau­es) Licht ist sehr wich­tig für visu­el­le und nicht-visu­el­le Reak­tio­nen auf unse­re Licht­um­ge­bung. Farb­se­hen, Hel­lig­keits­wahr­neh­mung und zir­ka­dia­ne Regu­lie­rung hän­gen alle von kur­zen Wel­len­län­gen ab. Aber unse­re Beleuch­tungs­stan­dards und -emp­feh­lun­gen benach­tei­li­gen sys­te­ma­tisch Beleuch­tungs­sys­te­me, die kur­ze Wel­len­län­gen bie­ten. Die pho­to­pi­sche Licht­aus­beu­te­funk­ti­on [V(λ)], die allen Beleuch­tungs­emp­feh­lun­gen und Licht­aus­beu­te-Stan­dards zugrun­de liegt, basiert auf nur zwei der drei Zap­fen-Licht­re­zep­to­ren – der drit­te, kurz­wel­li­ge, emp­find­li­che Zap­fen wird völ­lig igno­riert. Auch hier hängt fast alles, was wir mit „guter“ Beleuch­tung errei­chen wol­len, von der Bereit­stel­lung eines kom­plet­ten Licht­spek­trums ab. Als Bran­che soll­ten wir auf­hö­ren, uns aus­schließ­lich auf das spek­tral ver­zerr­te V(λ) zu verlassen.

Wie wichtig ist es angesichts des zirkadianen Rhythmus der Büroangestellten, nicht nur die Bürobeleuchtung, sondern auch das Licht von Displays zu berücksichtigen?

Stö­run­gen des zir­ka­dia­nen Rhyth­mus kön­nen zu aku­ten und chro­ni­schen Erkran­kun­gen wie schlech­tem Schlaf oder Brust­krebs füh­ren. Das zir­ka­dia­ne Ent­rain­ment hängt von der hel­len Licht­ein­wir­kung am Tag und dem dämm­ri­gen Licht oder der Dun­kel­heit bei Nacht ab, d. h. von einem robus­ten 24-Stun­den-Zyklus von Licht und Dun­kel­heit. Elek­tri­sche Beleuch­tung und selbst­leuch­ten­de Dis­plays in Büros und Woh­nun­gen ver­fla­chen die Ampli­tu­de die­ses natür­li­chen, robus­ten Hell-Dun­kel-Zyklus, was die zir­ka­dia­ne Syn­chro­ni­sa­ti­on erschwert. Der bes­te Rat­schlag ist, tags­über jeden Tag nach drau­ßen zu gehen und das iPad lan­ge vor dem Schla­fen­ge­hen auszuschalten.

Und wer dazu nicht fähig ist?

Für die­je­ni­gen von uns, die die­sem ein­fa­chen Rezept nicht fol­gen kön­nen, ist sicher­zu­stel­len, dass der Tages­ar­beits­platz für min­des­tens zwei Stun­den hohe Licht­wer­te am Auge (nicht an der Arbeits­flä­che) – 300 bis 400 Lux am Auge – bie­tet. Die­se Licht­wer­te sind höher als bei den meis­ten selbst­leuch­ten­den Dis­plays und oft höher als bei Decken­leuch­ten allein – für ein gutes Design kann es not­wen­dig sein, eine sepa­ra­te Licht­schicht am Arbeits­platz zu defi­nie­ren, die die­se rela­tiv hohen Licht­wer­te am Auge lie­fert.  Und natür­lich nachts soll­te man dem iPad fernbleiben.

Vie­len Dank für das Gespräch

Banner Footer 1

Test Half Banner

Banner Footer 2

Test Half Banner

Banner Footer 3

Test Half Banner
Sind Sie sicher, dass Sie diesen Beitrag freischallten wollen?
Verbleibende Freischaltung : 0
Sind Sie sicher, dass Sie Ihr Abonnement kündigen wollen?