Richard David Precht ist der hierzulande bekannteste lebende deutsche Philosoph. In seinem neuen Buch widmet er sich unserer digitalen Zukunft.
Für Precht ist diese Zukunft nichts, was uns schicksalhaft passiert, sondern etwas, das die Menschen weitgehend selbst bewirken können. Entsprechend gibt er nicht nur viel zu denken in Bezug auf unsere aktuelle Situation. Er formuliert auch ganz konkrete Ideen. Allen voran ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1.500 Euro, finanziert durch eine Mikrosteuer auf Finanztransaktionen. Wenn Philosophen allzu alltagspraktisch werden, ist das aber schon oft schiefgegangen. Diese sympathische Idee ist nicht die einzige, die bei Precht das Potenzial zum Scheitern hat. Denn würde nicht zum Beispiel vieles teurer werden, wenn alle mehr in der Tasche hätten? Lesenswert und inspirierend ist das Buch aber allemal.
Richard David Precht: „Jäger, Hirten, Kritiker. Eine Utopie für die digitale Gesellschaft“, Goldmann Verlag, 288 S., 20 €.