Kaffee im Büro boomt. Und Kaffeevollautomaten brühen mittlerweile nicht mehr nur leckere Kaffeegetränke, sie sind oft auch Design-Schmuckstücke. Bei mehr als 15 Mitarbeitern muss aber auch die Leistung stimmen. Wir vergleichen zwölf geeignete, aktuelle Modelle. Von Gerrit Krämer.
Der Kaffeeverbrauch pro Kopf lag 2017 in Deutschland laut Tchibo-Kaffeereport bei knapp über 160 Litern. Den größten Anteil hat mit 65,7 Prozent der Filterkaffee, da zu Hause selten große Maschinen stehen. Anders sieht es in mittleren Büros aus, dort gehören Kaffeevollautomaten zum festen Inventar.
Hygiene und Bedienung
Wenn viele Personen einen Automaten nutzen, sollten Hygiene und Bedienung besonders gut gelöst sein. Jeder hier vorgestellte Vollautomat besitzt ein integriertes Spül- und Reinigungssystem, um Sauberkeit und Keimfreiheit zu gewährleisten. Zusätzlich zum automatischen Spülen sollten nicht nur die milchführenden Teile regelmäßig von Hand gespült werden, sondern auch der Tresterbehälter und die Auffangschale.
Die Bedienung erfolgt bei den Modellen in der Marktübersicht per Touchscreen (sieben Hersteller) oder Tastendruck (fünf Hersteller). Hinsichtlich des Bedienkomforts lassen sich zwischen Tasten und Touchscreen keine großen Unterschiede feststellen. Interessant ist allerdings, dass sich die Bestellung per App offenbar nur langsam durchsetzt: Lediglich vier Automaten bieten diese an.
Bohnen, Milch und Pulver
Bis auf die Kapselmaschine von Nespresso sind alle Automaten primär auf ganze Bohnen ausgelegt. Explizit weisen nur die Hersteller WMF und Nestlé Professional darauf hin, dass zusätzlich Kaffeepulver verwendet werden kann. Über eine Einfüllöffnung für Kaffeepulver verfügt jedoch die große Mehrzahl der Vollautomaten. Gerade für Fans von entkoffeiniertem Kaffee eine angenehme Option.
Da schwarzer Kaffee alleine heute den Ansprüchen meistens nicht genügt, kann jeder der hier abgebildeten Vollautomaten auch unterschiedliche Spezialitäten mit Milch sowie Heißwasser liefern. Die Mehrzahl arbeitet dabei mit Frischmilch. Die Maschinen von Kaffee Partner, Schaerer und WMF lassen dem Nutzer die Wahl zwischen Frischmilch und Milchpulver. Bei zwei Anbietern setzt man ausschließlich auf Pulver: coffee at work und Nestlé Professional.
So viele Spezialitäten
Bei der Anzahl der möglichen Spezialitäten gehen die Angaben weit auseinander. Bei einigen Anbietern zählen die einzelnen Getränke, also Kaffee, Latte macchiato, Cappuccino usw. als je eine Spezialität. Es ergeben sich Angaben zwischen sechs und zwölf. Bei einigen Herstellern sind ein großer und ein kleiner Kaffee bereits zwei unterschiedliche Spezialitäten, entsprechend steigt die Gesamtzahl. Da viele Hersteller auch die Möglichkeit für individuelle Rezepte anbieten, kann sich die Zahl der Getränke schnell im dreistelligen Bereich bewegen. Ob allerdings zehn Gramm mehr oder weniger Milchschaum eine neue Cappuccino-Spezialität darstellen, darf bezweifelt werden.
Nutzungsmodelle
Der überwiegende Teil der Kaffeevollautomaten lässt sich kaufen, mieten oder leasen. Es gibt allerdings zwei Anbieter, deren Maschinen sich ausschließlich mieten lassen: coffee at work und Kaffee Partner. Dort werden jeweils unterschiedliche Vertragsmodelle angeboten, die entweder über den tatsächlichen Verbrauch abgerechnet werden oder aber über klassische Mietverträge.