In Deutschland musste Kaffee bisher meistens heiß und frisch aufgebrüht sein. Dass er aber auch kalt gut schmecken kann, zeigt der Cold-Brew-Anbieter Philosoffee. Wir sprachen mit Co-CEO Lukas Friedemann über das Getränk, Nachhaltigkeit bei Kaffee und darüber, was das Start-up erreichen möchte.
OFFICE ROXX: Herr Friedemann, kalter Kaffee galt bislang nicht gerade als Spezialität. Inwiefern hat sich das verändert?
Lukas Friedemann: Der Cold-Brew-Trend hat in einigen Küstenstädten in den USA, in Japan und in Großbritannien vor zehn Jahren begonnen. Und langsam begeistert man sich auch auf dem europäischen Festland für Cold Brew. Denn dieser ist, im Gegensatz zu traditionell gekühltem Kaffee aus Spanien oder Griechenland, aromatisch und rund im Geschmack. Anders als bei der heißen Extraktion werden bei Cold Brew kaum Säure und Bitterstoffe gelöst. Deshalb findet man hier Aromen, die dem heißen Kaffee verwehrt bleiben. Allerdings bedarf es Fachwissen, was die Qualität der Bohne und den Extraktionsprozess angeht.
Wie viel Potenzial sehen Sie allgemein in Cold-Brew-Kaffee?
Wir sehen ein riesiges Potenzial im Cold-Brew-Bereich. Zum einen wegen des einzigartigen Geschmacks, der ganz ohne Zucker oder andere Zusätze auskommt. Zum anderen aber auch, weil Cold-Brew-Kaffee so vielseitig ist. Ob als Nitro-Version (mit Stickstoff versetzt), als Koldbrew-Tonic oder als Mischgetränk in Milch- oder anderen Longdrinks.
Wie sieht das Konzept von Philosoffee aus?
Wir wollen, dass die Menschen Kaffee neu erleben. Menschen mit innovativen Kaffeeprodukten überraschen und neue Geschmackswelten präsentieren. Das hat mit Koldbrew Pure begonnen, hat sich aber rasch ausgeweitet. Momentan bieten wir neben der 250-ml-Flasche-Pure auch Nitro-Brew-Zapfanlagen für Büros und Cafés an. Und bald gibt es eine limitierte Koldbrew-Tonic-Ausgabe.
Wie gehen Sie mit dem Aspekt Nachhaltigkeit um?
Nachhaltigkeit wird bei uns ganz großgeschrieben. Wir zahlen faire Preise an unsere Kaffeebauern und schaffen maximale Transparenz hinsichtlich der Herkunft des Kaffees. Darüber hinaus versuchen wir momentan zum Beispiel, den Kaffeetreber (was nach der Extraktion übrigbleibt) mit Partnern in nachhaltige Trinkbecher weiterzuverarbeiten.
Wo ist Koldbrew momentan erhältlich, wo vielleicht demnächst?
Koldbrew ist deutschlandweit in über 60 ausgewählten Supermärkten erhältlich, wie zum Beispiel bei Bio Company oder VollCorner. Vor allem in Berlin und Hamburg findet man unseren Koldbrew auch im Kühlschrank von Cafés und einigen Bars. Am schnellsten kommt man allerdings über unseren Webshop an die Ware.
Sie sind ein relativ junges Start-up. Was möchten Sie bis 2020 erreicht haben?
Zunächst einmal wollen wir einfach, dass unsere Kunden hochwertigen Kaffee genießen und Kaffee ganz anders kennenlernen. Dazu gehört natürlich, dass man uns einfach bekommen kann – ob abends an der Bar oder am Samstag im Supermarkt. Unser Ziel wird dabei immer bleiben, den besten Cold Brew auf dem Markt anzubieten und bei der Produktentwicklung auf die Geschmacksvorlieben einzugehen, die über den Koldbrew Pure hinausgehen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Lukas Friedemann ist Co-Founder |
Crowdfunding-KampagneCold-Brew-Kaffee und Tonic-Water zusammen in einer Flasche: Das ist das nächste Projekt von Philosoffee. Sie können das Start-up unterstützen und bis Montag, den 20. November an der Crowdfunding-Kampagne für Koldbrew Tonic teilnehmen. |