Business-Knigge-Trainerin Susanne Beckmann gibt Tipps, wie aus einer E-Mail eine professionelle Nachricht wird und wie eine Visitenkarte für einen positiven ersten Eindruck bei Ihrem Geschäftspartner sorgt.
Täglich erhalten wir unzählige E-Mails und müssen ebenso viele schreiben. Einige Regeln sollten eingehalten werden, um beim Adressaten keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen.
E-Mail: Die Anrede
Die allgemein übliche Anrede im geschäftlichen Bereich lautet: „Sehr geehrte Frau Meyer“. Etwas moderner, aber auch persönlicher ist „Guten Morgen“ oder „Guten Tag“. Erst wenn sich die Geschäftspartner besser kennen und einen weniger förmlichen Umgang miteinander pflegen, kann man zu einem „Hallo“ übergehen. Auf keinen Fall von Anfang an und auch später mit Bedacht zu wählen ist die Anrede „Liebe/r“. Fragen Sie sich, ob diese Anrede im geschäftlichen Kontext angemessen ist.
E-Mail: Der Inhalt
Da E-Mails Zeitfresser sind, überlegen Sie genau, wer unbedingt in Kenntnis gesetzt werden muss. Achten Sie auf eine logische, strukturierte und positiv formulierte Schreibweise mit korrekter Rechtschreibung. In der Kürze liegt die Würze. Mehrere Ausrufe- oder Fragezeichen gehören nicht in eine E-Mail, ebenso wenig wie Emoticons, da beides unhöflich, belehrend oder flapsig wirkt.
E-Mail: Die Verabschiedung
Während ein Erstkontakt oder ein offizielles Schreiben immer mit „Mit freundlichen Grüßen“ endet, ist die Variante – wenn man sich besser kennt – „Freundliche“, „Herzliche“ oder „Beste Grüße“ passend. „Liebe Grüße“ hingegen klingt sehr persönlich und ist im Geschäftsleben distanzlos. Ein „Gruß“ wirkt kurz angebunden und unhöflich. Abkürzungen wie: „MfG“, „VG“ oder „LG“ sind in E-Mails tabu.
Der Umgang mit Visitenkarten
Die Visitenkarte gehört im Geschäftsleben dazu, und wir halten es für selbstverständlich, sie zu überreichen. Doch es gibt einiges zu beachten, um einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen, statt Ihrem Geschäftspartner ein schlechtes Gefühl durch ein unangemessenes Verhalten zu vermitteln.
Die kleinen praktischen Papierkärtchen mit wertvollen Kontaktdaten sollten separat in einem eigenen Etui aufbewahrt werden, damit sie nicht zerknicken oder verschmutzen. Schlechter Stil ist es, eine solche Visitenkarte aus der Jacken- oder Hosentasche zu ziehen.
Die Visitenkarte verteilen
Bei einer Besprechung mit Geschäftspartnern wird die Karte am besten vor dem Gespräch überreicht. Bei einem Netzwerktreffen hingegen übergibt man gegen Ende des Gesprächs, wenn die Gesprächspartner in Kontakt bleiben wollen, seine Karte.
Die Visitenkarte steht für die Identität des Gesprächspartners und sollte darum mit Respekt behandelt werden. Der Karteninhaber hält und übergibt seine Karte so, dass sein Gegenüber sie lesen kann.
Die Visitenkarte erhalten
Derjenige, der die Karte erhält, schaut sie einen Moment an und liest zumindest den Namen, die Position des Karteninhabers und den Firmennamen. Die Visitenkarte ungelesen sofort in der Tasche verschwinden zu lassen, zeigt Desinteresse. Machen Sie niemals in Gegenwart Ihres Gesprächspartners Notizen auf seiner Karte. Gegebenenfalls können sie sich nach dem Gespräch auf der Rückseite der Karte einen Vermerk machen.
Susanne Beckmann ist Business-Knigge-Trainerin. Sie gibt in Unternehmen über alle Hierarchieebenen hinweg Seminare zu modernen Umgangsformen im Geschäftsleben. |