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Charakter am Arbeitsplatz: Warum wir uns nach dem Echten sehnen

Unse­rer Gesell­schaft feh­len Men­schen mit Cha­rak­ter, moniert Dr. Alex­an­dra Hil­de­brandt. Statt­des­sen wim­me­le es unter Funk­tio­nä­ren und Mana­gern von Stei­fis. Hier beschäf­tigt sie sich mit die­sem gesell­schaft­li­chen Problem.

Charakter am Arbeitsplatz: Wer kommt heute nach oben? Der Steifste von allen! Foto: Pixabay

Wer kommt heu­te nach oben? Der Steifs­te von allen! Foto: Pixabay

Einen Cha­rak­ter zu haben, hieß für den Phi­lo­so­phen Imma­nu­el Kant, nach fes­ten Grund­sät­zen zu han­deln und „nicht wie in einem Mücken­schwarm bald hieh­in, bald dahin abzu­sprin­gen“. Men­schen mit Eigen­schaf­ten ster­ben im Zeit­al­ter der Glo­ba­li­sie­rung und Digi­ta­li­sie­rung immer mehr aus, wäh­rend gleich­zei­tig pro­fil­lo­se Auf­stei­ger nach­wach­sen. „Je stei­fer, des­to eher kom­men sie nach oben“, sagt der Busi­ness­exper­te Her­mann Sche­rer. In sei­nem Buch „Schatz­fin­der“ beschreibt er, wie man(n) sich heu­te in vie­len gesell­schaft­li­chen Berei­chen erfolg­reich nach oben ver­steift hat: „Wer wird heu­te Prä­si­dent eines poli­ti­schen Ver­bands? Der Steifs­te von allen!“ Die­se Lebens­hal­tung ver­brei­tet sich nach unten in die Orga­ni­sa­ti­on und erstickt Ideen und Inno­va­tio­nen bereits im Keim, bügelt Ecken und Kan­ten glatt, lang­weilt und pflanzt sich fort, denn Stei­fis wer­den von Stei­fi ein­ge­stellt und befördert.

Goethe und der Charakter

Das The­ma war bereits Goe­the nicht fremd: Oft gab er sich zuge­knöpft und unnah­bar, doch war es ihm auf Dau­er viel zu anstren­gend, weil er spür­te, dass die „Blü­te des Ver­trau­ens der Offen­heit, der hin­ge­ben­den Lie­be täg­lich mehr“ hin­welk­te. Bevor er zur Erkennt­nis gelang­te, dass man sich immer­zu ver­än­dern, erneu­ern und ver­jün­gen muss, um nicht zu ver­sto­cken, spür­te er eine Ver­stei­fung und hielt sie für Diplomatie.

Das ist bei eini­gen Funk­tio­nä­ren und Mana­gern noch heu­te so. Was in der Gesell­schaft zuneh­mend fehlt, sind Men­schen mit Cha­rak­ter, die uner­schro­cken für ihre The­men ein­ste­hen, mutig und bere­chen­bar sind, die zu ihren Feh­lern ste­hen und auch mal anecken, deren Kon­tu­ren klar und nicht ver­wa­schen sind. Das macht sie zuwei­len auch angreif­bar. Aber das ist der Preis, der für Ech­tes bezahlt wer­den muss. Wer erkenn­bar sein will und auch ande­re bewegt, ein authen­ti­sches und enga­gier­tes Leben zu füh­ren, nimmt das gern in Kauf.

Falsche Vorbilder

Unse­re Vor­bil­der­de­bat­te wird auch geprägt durch die Enter­tai­ne­rin, Schau­spie­le­rin und Autorin Dési­rée Nick, deren Buch „Neu­es von der Arsch­ter­ras­se“ ein Plä­doy­er für das Grund­wah­re im Goethe‘schen Sin­ne ist. Nie waren die fal­schen Vor­bil­der in Zei­ten der gestör­ten Selbst­wahr­neh­mung so flä­chen­de­ckend prä­sent wie heu­te, sagt sie und stellt die Fra­ge: Was sol­len wir unse­ren Töch­tern und Söh­nen mit auf den Weg geben, „damit sie sich in der Bil­der- und Infor­ma­ti­ons­flut des 21. Jahr­hun­derts zurecht­fin­den und nicht die Ori­en­tie­rung verlieren“?

Kein Vorbild ohne Charakter

Die diplo­mier­te Theo­lo­gin und Mut­ter macht auch in ihren Inter­views deut­lich, wie pre­kär sie die­se Ent­wick­lung emp­fin­det. Denn sie macht Frau­en klein, wenn sie sich auf „Bar­bie­pup­pen-Sta­tus“ redu­zie­ren (las­sen). Das von Dési­rée Nick kri­ti­sier­te Fremd­bild, das sich vom Selbst­bild immer wei­ter ent­fernt und Aus­wir­kun­gen auf das eige­ne Selbst­be­wusst­sein hat, wird dadurch wei­ter aus­ge­malt, was dazu führt, dass vom eigent­li­chen Kern der Per­sön­lich­keit nichts mehr zu sehen ist.

Vor­bild sein heißt, Cha­rak­ter haben, sich nicht gemein machen – weder nach unten noch und nach oben, und das zu tun, was uns inner­lich lei­tet. Unab­hän­gig davon, ob es gera­de Mode ist oder ob es die eige­ne Lebens­art erlaubt.

Lite­ra­tur:

Alex­an­dra Hil­de­brandt: „Manie­ren 21.0: War­um gutes Beneh­men heu­te wie­der salon­fä­hig ist“, Ama­zon Media EU S.à r.l. Kind­le Edition.

Alex­an­dra Hil­de­brandt und Wer­ner Neu­mül­ler: „Tun statt reden. Per­so­nal­ver­ant­wor­tung 21.0 von A bis Z“, Ama­zon Media EU S.à r.l. Kind­le Edition.

Dr. Alex­an­dra Hil­de­brandt, Sach­buch­au­to­rin, Hoch­schul­do­zen­tin sowie Mit­in­itia­to­rin der Initia­ti­ve „Gesich­ter der Nachhaltigkeit“.

(Foto: Stef­fi Henn)

 

 

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