Microsoft wurde 1975 von Paul Allen und Bill Gates gegründet und 1980 durch Steve Ballmer verstärkt. Ihr Betriebssystem Windows wurde nun 30 Jahre alt. Zeit, die Entwicklung Revue passieren zu lassen.
Dem kleinen Start-up Microsoft gelang Anfang der Achtziger im Zuge der Verbreitung der Personal Computer ein bemerkenswerter Coup: Sie hatten dem Riesen der Branche IBM ein Betriebssystem für dessen PC zugesagt, aber selbst keines im Angebot. So kauften sie für 50.000 Dollar die Rechte an QDOS und lieferten es an IBM. Schon dort enorm erfolgreich, verkaufte es Microsoft als MS-DOS auch selbst und wurde zum Marktführer für Betriebssysteme.
MS-DOS war zwar verbreitet, aber mit seiner Kommandozeile schon bei Erscheinen nicht mehr zeitgemäß. Apple etwa brachte seit 1983 Rechner mit grafischer Benutzeroberfläche und Maussteuerung auf den Markt, von denen 1984 der Macintosh ein Erfolgsmodell wurde. Microsoft erkannte die Zeichen der Zeit und entwickelte eine grafische Oberfläche für DOS: Windows 1 (1985), wobei die Programmfenster namensgebend waren.
Vormachtstellung von Wondows
Weder Windows 1 noch 2 fand viele Abnehmer. Dies änderte sich 1990 mit dem Erscheinen von Windows 3.0, dessen Erfolg auf der gesteigerten Leistung der PCs beruhte, sodass sich grafische Benutzeroberflächen nun besser ausführen ließen.
Als erste Softwarefirma erreichte Microsoft einen Jahresumsatz von einer Milliarde US-Dollar. Der endgültige Durchbruch gelang 1992 mit Windows 3.1, von dem in den ersten zwei Monaten schon drei Millionen Exemplare abgesetzt wurden.
Bislang war Windows Erfolg primär auf die Geschäftswelt beschränkt gewesen – 1995 zielte das runderneuerte Windows 95 daher auf die steigende Zahl der Heim-PCs und enterte die Privathaushalte. Dessen Verbreitung, die sinkenden Hardwarepreise und der Boom des Spielemarktes ließen den PC zum Massenprodukt werden. Von 1995 bis 2000 folgten mit NT, 98, 2000 und dem ungeliebten ME weitere Versionen von Windows und zementierten dessen Dominanz.
Lösung von DOS
Außer NT basierten alle Versionen noch auf DOS. Erst mit XP (2001) wechselte Microsoft die Technik und verschmolz die Heimbetriebssysteme 9x mit dem Profibereich von NT/2000. Das Ergebnis wurde ungemein erfolgreich: Dank Microsofts Marktmacht verkauften sich im ersten Jahr schon 67 Millionen Lizenzen.
Für zehn Jahre blieb XP das weltweit beherrschende Betriebssystem. Es war am Ende so populär, dass Microsoft gezwungen war, den Support um Jahre zu verlängern. Vista (2006) und Windows 7 (2009) konnten auch aufgrund der anhaltenden Beliebtheit von XP an dessen Erfolg nicht mehr anknüpfen.
Plattformübergreifend mit Windows 8
Windows 8 (2012) schaffte ein einheitliches System für PCs, Smartphones und Tablets und setzte mit der Metro-Oberfläche auf Touchgeräte. Bei Desktop-PCs ersetzten Mausbewegungen die Gesten. Ein Plan, der nach hinten losging, denn weder End- noch Großkunden überzeugte Windows 8. Windows 8.1 (2013) bot deshalb Zugeständnisse für PCs und führte wieder eine Trennung der Oberfläche für Geräte mit und ohne Touch ein.
Back to the Roots
Mit Windows 10 besinnt sich Microsoft auf bewährte Elemente: Das beliebte Startmenü ist zurück, und Apps können wieder wie Programmfenster ausgeführt werden. Durch das einjährige kostenlose Upgrade sollen möglichst viele Anwender älterer Versionen zum Wechsel bewegt werden.
Umstrittene Methoden wie die Unterstützung neuer Prozessoren nur durch Windows 10 dürften ihr Übriges tun und die Verbreitung steigern. Große neue Windowsversionen soll es keine mehr geben, stattdessen kleine Updates in kürzerer Zeit. Diese sollen kostenlos, aber verpflichtend sein, und der Name Windows 10 soll bestehen bleiben.
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