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Die Geschichte des Tisches

Teil 3: Moder­ne Modelle

Ohne einen Tisch ist gute Büro­ar­beit nur schwer vor­stell­bar. Der His­to­ri­ker und Buch­au­tor Hajo Eick­hoff been­det sei­ne klei­ne Kul­tur­ge­schich­te die­ses Möbels. An des­sen Ende sieht er vor­erst eine digi­ta­le Variante.

Der Tablet-Com­pu­ter als der „ort­lo­se Tisch des 21. Jahr­hun­derts“. Foto: Samsung

Auch Prü­fun­gen und Ver­hö­re fin­den meist an Tischen statt. Foto: Nillerdk/Wiki Commons

Das 18. Jahr­hun­dert – der Beginn der Indus­tria­li­sie­rung – bevöl­kert die bür­ger­li­chen Pri­vat- und Arbeits­räu­me mit einer Fül­le an Werk­zeu­gen, Auf­be­wah­rungs­uten­si­li­en, Haus­halts­ge­rä­ten, Schmuck­ge­gen­stän­den und Möbeln, die eine immense Nach­fra­ge nach unter­schied­lichs­ten Abla­ge­flä­chen in Gang setzt.

Mit Tischen ordnen

Im Büro nimmt der Schrift­ver­kehr so dras­tisch zu, dass Ord­nen und Archi­vie­ren zu Grund­prin­zi­pi­en der ratio­na­len Büro­ar­beit wer­den. Die Tische wer­den zu Arbeits­flä­chen und zu Ebe­nen, die die Abläu­fe im Büro ord­nen. Im Büro wer­den pla­ne und groß­flä­chi­ge Tische zur Norm. Sie lösen die Sekre­tä­re des 18. Jahr­hun­derts – Tische mit Unge­tü­men aus Schub­la­den­auf­bau­ten – ab.

An den Tischen der Künst­ler und Wis­sen­schaft­ler herr­schen Ord­nung und Weit­sicht. Strind­berg schreibt: „Ich habe eine Kor­re­spon­denz mit wis­sen­schaft­li­chen Auto­ri­tä­ten in Paris, Ber­lin, St. Peters­burg, Peking, Irkutsk begon­nen, und an mei­nem Schreib­tisch hal­te ich die Fäden zu einem Netz von Ver­bin­dun­gen, die sich über die gesam­te Alte Welt erstre­cken.“ Vir­gi­nia Woolf for­mu­liert den gro­ßen Wert, den ein eige­nes Zim­mer mit Schreib­tisch für eine Schrift­stel­le­rin hat, und Franz Kaf­ka benennt sei­ne Angst, den Stuhl am Schreib­tisch als siche­ren Hort und Hafen für eine kur­ze Rei­se ver­las­sen zu müssen.

Der Schank­tisch

In Gast­stät­ten und Trinkhal­len ent­wi­ckelt sich ein ein­fa­cher Tisch­typ, der das Leben in der Stadt nach­hal­tig beein­flusst hat: der Schank­tisch – The­ke oder Tre­sen –, an dem man direk­ten Kon­takt mit dem Gast­wirt pflegt. Zunächst gehö­ren die Laden­ti­sche der Geschäf­te und die Spei­se­ti­sche der Gast­stu­ben der pri­va­ten und öffent­li­chen Sphä­re an. Seit dem Ein­zug des Tre­sens in die eng­li­schen Pubs um 1800 ver­liert die Gast­stu­be ihre Pri­vat­heit. Die Auffas­sung, der Wirt sei immer noch der pri­va­te Wirt des Gas­tes, steht im Ge­gensatz zur kom­mer­zi­el­len Bedeu­tung des Tresens.

Prü­fungs- und Verhörsettings

In den moder­nen Prü­fun­gen haben sich fein abge­stimm­te Maße und Kon­stel­la­tio­nen aus­ge­bil­det. Über sei­ne Rei­fe­prü­fung schreibt Uwe John­son: „Die Sitz­bän­ke wur­den her­aus­ge­tra­gen, nun wur­den Tische auf­ge­stellt mit je ei­nem Stuhl. Der Abstand von einer Tisch­kan­te zur ande­ren betrug einen Meter und sie­ben­und­sieb­zig Zentimeter.“

Ver­hö­re sind beson­de­re For­men der Prü­fung. Ein kar­ger, fens­ter­lo­ser Raum sowie ein unschein­ba­rer, klei­ner Tisch mit Schreib­uten­si­li­en sind sei­ne gan­ze Aus­stat­tung. Der Beschul­dig­te wird gesetzt, wäh­rend der Fra­ge­stel­ler eine höhe­re Sitz­po­si­ti­on ein­nimmt oder steht und sei­ne Macht demonstriert.

Der digi­ta­le Acker

Aus der Ver­ar­bei­tung von Metall und Kunst­stoff ent­wi­ckeln sich neben den tra­di­tio­nel­len Tisch­ty­pen die Stahl­rohr­ti­sche des Bau­hau­ses, spä­ter aus Plas­tik gepress­te Tische. Der Tisch ist das kom­plet­tes­te Möbel, das poten­zi­ell die drei ande­ren Möbel Stuhl, Schrank und Bett enthält.

Am Ende aber erweist sich der Tisch wie­der als Acker. Eine frucht­ba­re Ebe­ne. Ein moder­ner Acker, der mit dem Stuhl die Basis moder­ner Arbeits­plät­ze bil­det. Wie der Acker ist der Tisch Ord­ner, Spei­cher und Poten­zi­al. Er stellt einen Welt­be­zug her, indem er die geis­ti­gen Kräf­te, die der Sit­zen­de auf dem Stuhl erwirbt, direkt am Tisch zur Wir­kung bringt. Und so erweist sich das Sit­zen am Tisch als gewal­tigs­te Pro­duk­tiv­kraft, die Euro­pa geis­ti­gen und mate­ri­el­len Reich­tum gebracht und es auf eine hohe Kul­tur­stu­fe empor­ge­ho­ben hat.

Es gibt auch Auf­stand gegen Unbe­weg­lich­keit und Fest­set­zung: Das sind Steh­pul­te und höhen­ver­stell­ba­re Tische, die den Wech­sel von Ste­hen und Sit­zen erlau­ben. Eben­so der Tablet-Com­pu­ter, ein über­all ein­setz­ba­rer, nahe­zu ort­lo­ser Tisch. Er liegt auf nied­ri­gen oder hohen Tischen, auf Knien oder wird in der Hand gehal­ten. Mit ihm gibt es ein Werk­zeug, mit dem sich Büro­ar­beit beweg­lich und dyna­misch ver­rich­ten lässt – der Tisch des 21. Jahrhunderts.

 

 

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