Um kaum ein anderes Lebensmittel ranken sich so viele Mythen wie um Kaffee. Doch wie wirkt er wirklich? Der Tchibo Kaffeereport 2015 gibt einen Überblick über die aktuelle Kaffeeforschung.
Kaffee führt zu Bluthochdruck. Das denkt zumindest eine Mehrheit der Deutschen. Wissenschaftliche Studien zeigen aber, dass der Einfluss von Kaffee auf den Kreislauf eher gering ist. Der Blutdruck kann zwar durch das im Kaffee enthaltene Koffein kurz steigen, doch fällt er schnell wieder auf den Ausgangswert zurück. Als Auslöser von Hypertonie kommt Kaffee nach herrschender Meinung also nicht infrage. Auch die angeblich entwässernde Wirkung des Heißgetränks ist wissenschaftlich widerlegt. Wer Kaffee gewohnt ist und ihn in Maßen genießt, für den dient er sogar als Flüssigkeitsquelle, zeigt eine aktuelle Untersuchung der Universität Birmingham.
Lipide aus den Bohnen
Weniger günstig wirkt sich Kaffee dagegen auf die Cholesterinwerte aus. Die in den Bohnen enthaltenen Lipide können zu einem leichten, wenn auch unbedenklichen, Anstieg im Blut führen. Doch lässt sich dies durch die Art der Zubereitung umgehen: In Papierfiltern und Kaffeepads bleiben die Lipide größtenteils hängen, der Cholesterinspiegel verändert sich kaum.
Gesenkte Krankheitsrisiken?
Langjähriger moderater Kaffeekonsum kann das Risiko verringern, an Diabetes Typ 2, an Alzheimer und anderen altersbedingten Demenzformen sowie einigen Krebsformen zu erkranken. Welche Inhaltsstoffe diese schützende Wirkung entfalten, ist noch nicht vollständig erforscht. Es gibt Hinweise, dass im Kaffee enthaltene Antioxidantien dabei eine Rolle spielen könnten.
Kaffee-Kick
Sein Image als Wachmacher trägt Kaffee zu Recht: Das gut erforschte Koffein hemmt den körpereigenen Botenstoff Adenosin, der uns müde werden lässt. Am zuverlässigsten macht nach Meinung der Deutschen Filterkaffee munter (35,9 Prozent), auf Espresso schwören fast ebenso viele (34,6 Prozent). Als gesichert gilt zudem, dass Kaffee Migräne und Kopfschmerzen lindern kann, da das Koffein die Gefäße im Gehirn verengt und so offenbar den Schmerz bremst.