Echte Bewegungsmuffel
74 Prozent der deutschen Erwerbstätigen bewegen sich in der Mittagspause maximal zehn Minuten. 15 Prozent bleiben sogar am Schreibtisch sitzen und machen gar keine Pause. Das ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov für die Siemens-Betriebskrankenkasse. Schon ein 30-minütiger Spaziergang oder ein halbstündiges Dehnungs- und Kräftigungsprogramm würde reichen, um die Blutzirkulation anzuregen.
Gefahren bannen
Psychosoziale sowie Muskel- und Skeletterkrankungen sind die häufigsten Risiken an Arbeitsplätzen in Europa. So die Zweite Europäische Unternehmenserhebung über neue und aufkommende Risiken (ESENER-2) der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA). Weiterer Befund: 76 Prozent der Unternehmen in der EU-28 nehmen regelmäßig Gefährdungsbeurteilungen vor, 90 Prozent davon betrachten sie als nützlich für den Gesundheitsschutz.
Niederländer bleiben zu Hause
Seit dem 1. Juli 2015 haben Angestellte in den Niederlanden einen Rechtsanspruch auf Home-Office. Sie müssen dafür beim Arbeitgeber zwar nach wie vor einen Antrag stellen, der Chef darf diesen aber nur ablehnen, wenn er schwerwiegende betriebliche Gründe anführen kann. Beispielsweise wenn die Heimarbeit zu großen Sicherheitsrisiken, untragbaren finanziellen Schäden oder unlösbaren Problemen in der Dienstplanung führen würde.
Wozu denn Urlaub?
Sieben von zehn Beschäftigten beantworten während des Urlaubs dienstliche Anrufe, E-Mails oder Kurznachrichten, fand der Bitkom heraus. Anrufe nehmen zwei Drittel entgegen, auf Kurznachrichten reagieren 58 Prozent, auf E-Mails 48 Prozent. Dazu passend zeigt eine Umfrage der Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“, dass rund ein Sechstel der Beschäftigten sogar gelegentlich Urlaub nimmt, um berufliche Aufgaben in Ruhe erledigen zu können.
So arbeiten, wie man schläft
Stimmt man seine Arbeitszeit auf den persönlichen Biorhythmus ab, erhöht sich nicht nur die Schlafqualität, sondern auch das Wohlbefinden und die Zufriedenheit während der Freizeit. Der Stresslevel nimmt dann ab. Forscher um den Chronobiologen Till Roenneberg von der LMU München fanden dies heraus, als sie in einer Studie Schichtarbeiter entsprechend ihres jeweiligen Chronotyps arbeiten ließen. Die langfristige Wirkung auf Gesundheit und Leistung muss noch erforscht werden.
Wie du mir, so ich anderen
Wer während der Arbeit unhöflichem Verhalten ausgesetzt ist, handelt anschließend auch weniger höflich. Es reicht sogar aus, unfreundliches Betragen nur zu beobachten, um danach selbst weniger freundlich gegenüber Kollegen und Kunden zu sein. So breitet sich Unhöflichkeit am Arbeitsplatz allmählich aus. Herausgefunden haben das Doktoranden um Trevor Foulk am Warrington College of Business Administration der University of Florida.