Umfragen haben gezeigt, dass Remote Work nicht zur Abnahme der Arbeitsbereitschaft führt, sondern sie fördern kann. Warum die Möglichkeit zu dieser Arbeitsform so wichtig ist und wie sie umgesetzt wird, verraten die Experten von ImplusQ.
Bequem von zu Hause zu arbeiten ist in vielen Branchen mittlerweile üblich und dank der Aufgabenstruktur auch möglich. Für Unternehmen ist dieses Thema jedoch immer noch mit vielen Fragen verbunden: Arbeiten Mitarbeitende wirklich, wenn sie außerhalb der betrieblichen Kontrolle sind? Werden Arbeitsstunden tatsächlich eingehalten?
Fachkräftemangel mit Remote Work bekämpfen
Der Fachkräftemangel ist in Deutschland ein ernst zu nehmendes Thema. Im Jahr 2022 waren allein in den Bereichen Verkehr und Logistik rund 72.000 offene Stellen zu verzeichnen, Tendenz steigend. Doch auch in anderen Sektoren wird es zunehmend schwierig, die richtigen Mitarbeitenden für die Ansprüche des Unternehmens zu finden.
Einige Branchen, die sich der Verlagerung in den digitalen Bereich verschrieben haben, agieren dabei inzwischen ausschließlich digital. Alle anfallenden Aufgaben und Rollen des Unternehmens sind somit weder örtlich noch zeitlich gebunden. Sektoren wie das iGaming, das in der jüngeren Vergangenheit in Deutschland reguliert wurde, erleben dabei einen Aufschwung und bringen zahlreiche digitale Arbeitsplätze mit sich. Doch auch renommierte Anbieter, die ihre Casinos ohne Lizenz aus Deutschland, dafür aber mit europäischer Konzession führen, schaffen vielerlei neue Jobs, die vollkommen remote stattfinden.
Arbeiten im Homeoffice – kann das wirklich jeder?
Zweifelsohne sind Ärzte, Pflegepersonal oder auch Gaststättenmitarbeitende vom Homeoffice ausgeschlossen. Wenn der Beruf jedoch die Bedingungen vorgibt, ist es keine Schwierigkeit, zu Remote Work zu wechseln. Dank einer Erweiterung des Unfallschutzgesetzes sind mittlerweile sogar Arbeitsunfälle versichert, wenn sie im Homeoffice passieren. Das neue Gesetz sieht vor, dass Angestellte in Remote-Arbeit auf gleiche Weise unfallversichert sein müssen, wie Mitarbeitende im Büro. Ein fairer Schritt, denn das Thema Remote wird in vielen Betrieben immer relevanter.
Warum ein eigenes Büro wichtig ist
Wer mehr als zwei Tage pro Monat von zu Hause arbeitet, benötigt ein eigenes Homeoffice. Das umfasst die richtige Büroeinrichtung, sieht aber speziell auch die Abtrennung von Privatbereich und Arbeitsbereich vor. Die beiden Gebiete verschmelzen sonst miteinander, was zum Problem werden kann.
Wer seinen Arbeitsplatz im Wohnzimmer einrichtet, lässt sich schnell von der Familie ablenken oder arbeitet abends länger als geplant. Wichtig ist, dass der Arbeitsbereich von allen anderen Bereichen des Hauses abgeschottet werden kann. Er muss für Dritte unzugänglich sein, hier spielt das Thema Datenschutz eine wichtige Rolle. Während der Arbeitszeiten sollte Ruhe herrschen.
Ob Laptop, Diensthandy, ergonomischer Stuhl oder Schreibtisch – hierfür kommt das Unternehmen auf. Auch die Wartungsdienste des Equipments werden von der Firma getragen. Wer bereits aus früheren Arbeitsverhältnissen ein eingerichtetes Heimbüro besitzt, kann das natürlich weiter nutzen.
Steuertipp: Für die Einrichtung des Homeoffice sind bis zu 1.250 EUR steuerlich absetzbar.
Warum Unternehmen Homeoffice anbieten sollten
Wer Mitarbeitende nicht im Blick hat, fürchtet um deren Arbeitsleistung. Das ist einer der Gründe, warum das Thema Homeoffice bei einigen Unternehmen noch immer für Bauchschmerzen sorgt. Ein Vertrauensvorschuss ins Team kann sich aber lohnen. Einerseits zeigen Arbeitgeber damit die Bereitschaft, bestmögliche Arbeitsbedingungen zu schaffen. Andererseits fördern sie optimale Arbeitsbedingungen, denn für viele Menschen bedeutet das Großraumbüro Stress.
In Berufen mit Fachkräftemangel können sich Beschäftigte aussuchen, wo sie anfangen möchten. Finden sie in Deutschland nicht den passenden Job, wandern sie ins Ausland ab. Sofern dort Remote Work angeboten wird, müssen sie nicht einmal den Wohnort wechseln. Wer als hiesiger Arbeitgeber mithalten möchte, muss das eigene Arbeitsangebot so attraktiv wie möglich gestalten. Ein grundsätzliches Homeoffice-Angebot zeigt, dass es sich um ein fortschrittliches Unternehmen handelt.
Fazit: Remote Work ist die Zukunft in vielen Branchen
Im Homeoffice arbeiten bedeutet entgegen vieler Ängste nicht, dass Mitarbeitende nur Fußball schauen und die Arbeit liegen bleibt. Es bedeutet Flexibilität. Außerdem können Unternehmen zusätzlich die Betriebskosten senken. Es hat sich gezeigt, dass viele Remote-Worker ihre Arbeitseffizienz im Homeoffice sogar steigern.