Die Ursache für Abgeschlagenheit ist manchmal ganz nah, denn ein Teil der von Bildschirmen ausgehenden blauen Lichtwellen kann den Biorhythmus stören. Doch mit ein paar einfachen Mitteln lässt sich dem entgegenwirken.
Als ein Auslöser für Abgeschlagenheit und Übermüdung gilt eine erhöhte Konzentration des Schlafhormons Melatonin im Blut. Diese tritt vor allem im Frühling auf – daher die berühmte Frühjahrsmüdigkeit. Aber auch das Gegenteil kann zum selben Ergebnis führen: Wird die Ausschüttung von Melatonin gehemmt, fühlt sich der Mensch abends munter, schläft schlecht ein und ist deshalb morgens müde. Eine solche Reaktion wird unter anderem durch einen Bereich des Blaulichtspektrums verursacht, der von Bildschirmen, Tablets und Smartphones ausgeht. Wer spätabends lange vor dem PC sitzt, kann deshalb manchmal schlechter einschlafen und fühlt sich am nächsten Tag erschöpft.
Fast alle sind dem ungesunden Blaulichtanteil ausgesetzt
Laut Statistischem Bundesamt nutzen 83 Prozent der Deutschen privat einen Computer oder das Internet und sind so einer erhöhten Dosis des ungesunden Blaulichtspektrums ausgesetzt. Dieses steht im Verdacht, auf Dauer die Netzhaut zu schädigen und die Melatonin-Ausschüttung zu unterdrücken. Aktuelle Studien zeigen, dass rund 31 Millionen Menschen in Deutschland das Internet auch mobil nutzen. Wer viel Zeit mit Mobile Devices wie Smartphones und Tablets verbringt, verstärkt den Effekt durch die unmittelbare Nähe zur Lichtquelle noch.
Lösung: Brillen mit Interferenzfilter und Displays mit Blaulichtfilter
Eine Lösung für dieses Problem stellt die Reduzierung der Bildschirmzeit dar. Eine andere bieten Brillengläser mit einem eingebauten Interferenzfilter, der den schädlichen Teil des Blaulichtspektrums reduziert und das Auge schützt. Der Nutzen dieser Spezialbrillen ist noch größer, wenn sie an die Monitor- und Leseabstände des Nutzers angepasst werden. Denn dann ermöglichen sie eine optimale Kopf- und Körperhaltung und beugen sehbedingten Verspannungen und Rückenschmerzen vor. Weiterhin sollten alte Monitore bald in den Ruhestand geschickt werden, denn die meisten neuen Displays sind ebenfalls mit einem Blaulichtfilter ausgestattet, der die Einflüsse des schädlichen Spektrums noch weiter reduziert.
Tipps gegen Müdigkeit bei der Bildschirmarbeit
Gegen Müdigkeit und zu viel Bildschirmblaulicht helfen auch schon einfache Maßnahmen: Bewegung an der frischen Luft etwa, am besten kombiniert mit viel Sonnenlicht. Denn dieses kurbelt die Produktion des Glückshormons Serotonin an – ein natürlicher Gegenspieler der Abgeschlagenheit. Dazu Sport, denn dieser ist gut für den Blutdruck und weckt die Lebensgeister. Hinzu kommen ein bewusster Umgang mit Computern und mobilen Geräten, etwa indem man die Bildschirmzeiten vor dem Schlafengehen reduziert: Statt abends noch stundenlang auf Displays zu starren, ist es besser, zum guten alten Buch zu greifen und den Körper mit gedämpftem Licht auf den Schlaf einzustimmen.