Das Haus des Landtags in Stuttgart zählt zu den Ikonen der Nachkriegszeit. Nach der Weißenhofsiedlung, die 1927 unter der Leitung von Ludwig Mies van der Rohe entstand, gilt er als das zweite Stuttgarter Bekenntnis zur Moderne. Staab Architekten aus Berlin sanierten das Baudenkmal nun.
Klar, kubisch, konsequent: Mit dem Landtag von Baden-Württemberg entstand von 1958 bis 1961 der erste Parlamentsneubau nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa. Nach einem Wettbewerbsentwurf des Architekten Kurt Viertel wurde er von Erwin Heinle und Horst Linde in kompromisslos moderner Formensprache errichtet, ganz im Sinne der Mies’schen Architektur. Über dem quadratischen Grundriss erhebt sich der kubische Stahlbetonskelettbau mit Glasfassade und Bronzeprofilen – Symbol für Offenheit und Transparenz.
Licht für die Demokratie im Stuttgarter Landtag
Transparenz und Offenheit herrschen nun auch im Innern: Staab Architekten öffneten den bisher geschlossenen polygonalen Kern des Plenarsaals. Tageslicht erhält der Saal durch die transluzente Decke, in die zwölf Lichtkegel und schmale Lichtröhren eingelassen sind.
Mobiliar von Walter Knoll
Diskutiert und entschieden wird auf Stühlen von Walter Knoll, speziell angefertigt für den Plenarsaal im Stuttgarter Landtag. Die Lobby gestalten elegante Sofas und Sessel aus dem Foster-Programm. Mit dem Stuttgarter Parlamentsgebäude schreibt Walter Knoll die Geschichte der Ausstattung von Ikonen der Moderne fort – wie bereits 1927, als das Unternehmen neun Musterwohnungen der legendären Stuttgarter Weißenhofsiedlung einrichtete.