Für Personen, die täglich einen längeren Weg zur Arbeit haben, ist ein motorisierter fahrbarer Untersatz im Prinzip nicht wegzudenken. Doch wer sagt eigentlich, dass es sich um ein Auto handeln muss? Die Vorteile eines E-Bikes sind zahlreich.
Der Verkehr auf Deutschlands Straßen wächst beständig, immer mehr Autos rollen durch Städte und über Autobahnen. Die ausgestoßenen Abgase schaden dabei unserem Klima. Obgleich die Anzahl der Elektroautos, die in Deutschland zugelassen werden, stetig wächst, dominieren immer noch die klassischen Verbrenner.
Warum eignen sich E-Bikes als Autoersatz?
Klimakrise, Abgasskandale und steigende Benzinpreise – Autos geben zunehmend Anlass für Kritik. Daher verwundert es nicht, dass viele Menschen nach einer umweltfreundlichen Alternative suchen und das E-Bike finden. Inzwischen sind nicht nur kostenintensive Modelle auf dem Markt. Auch günstige Varianten können mit Leistung punkten. Dennoch sollte man vor dem Kauf überlegen, ob man tatsächlich ein E-Bike braucht oder ob das normale Fahrrad ausreicht. Vorwiegend eignen sich die motorbetriebenen Bikes für Menschen, die:
- nicht mehr so gut in die Pedale treten können,
- regelmäßig eine längere Strecke bewältigen müssen,
- in schwierigem Gelände unterwegs sind.
Für den Weg zur Arbeit ist das E-Bike empfehlenswert, denn es stößt keine Abgase in die Luft. Gleichzeitig verhindert die Motorunterstützung, dass man verschwitzt an der Arbeitsstelle ankommt. Ein weiterer positiver Faktor: Auf dem E-Bike können Pendler dem lästigen Berufsverkehr entgehen, weil auf Fahrradwegen in der Regel wenig Stau herrscht. Auf diese Weise kommen sie entspannter zur Arbeit und können nach dem Bürotag noch eine Runde im Freien drehen. Für die körperliche Fitness lohnt es sich dabei, auf den Voll-Elektromodus zu verzichten und selbst in die Pedale zu treten.
- Tipp: Nicht nur Pendler können von einem E-Bike profitieren. Auch wer im Homeoffice wenig Bewegung bekommt, kann sich in seinen Pausen auf den fahrbaren Untersatz schwingen. Mit der Motorunterstützung sind auch in kurzer Zeit entspannende Ausfahrten möglich, um wieder den Kopf freizubekommen.
Kann ein E-Bike den Dienstwagen ersetzen?
Nicht nur für das private Auto stellt das E-Bike eine gute Alternative dar. Bei einem überschaubaren Weg zur Arbeit muss ihm auch der Dienstwagen weichen. Viele umweltbewusste Unternehmen haben das E-Bike bereits für sich entdeckt und bieten es als Dienstfahrrad an. Aus Kostengründen entscheiden sie sich jedoch dagegen, eine gesamte Flotte zu kaufen. Immerhin können die Anschaffungskosten für qualitative Modelle in die Tausende gehen. Hier kommt das Leasing von E-Bikes ins Spiel. Deswegen arbeiten die Firmen mit speziellen Fahrradleasing-Agenturen zusammen.
Leasing und Versicherungen bei E-Bikes
Das Leasingprinzip unterscheidet sich kaum von dem für andere Dienstfahrzeuge. Ein Rahmenvertrag mit dem entsprechenden Anbieter wird abgeschlossen. Dieser steckt das E-Bike-Modell sowie die Leasingzeit ab. Die dafür aufzubringenden Monatsraten behält der Arbeitgeber vom Bruttogehalt der jeweiligen Mitarbeiter ein. In der Folge sinkt das zu versteuernde Einkommen. Sobald die Laufzeit des Vertrags endet, können die Arbeitnehmer entscheiden, ob sie das E-Bike gegen ein neues Modell eintauschen oder kaufen möchten.
Neben den Konditionen für das Leasing werden im Vertrag auch weitere Aspekte wie ein Versicherungsschutz festgehalten. Vorwiegend in größeren Städten kann sich ein Diebstahlschutz lohnen. Sollte es mit dem E-Bike zu einem Unfall kommen, sind Unfall- und Reparaturkostenversicherung nützlich. Jedoch müssen die einzelnen Versicherungen nicht abgeschlossen werden.
Für wen lohnt sich das E-Bike als Dienstfahrzeug?
Nicht für alle Arbeitnehmer ist das E-Bike eine sinnvolle Ergänzung im Arbeitsalltag. Wer bequem zu Fuß zur Arbeit gelangt, kann auf die teilweise kostspieligen Leasinggebühren verzichten. Bei einem längeren Weg stellt es jedoch Schusters Leisten und das klassische Fahrrad in den Schatten. Ein gutes Elektrofahrrad bietet mehrere Fahrmodi und damit eine hohe Flexibilität. Mittellange Strecken lassen sich gut mit Motorunterstützung bewältigen. Wer gar nicht treten möchte, kann alternativ den Voll-Elektromodus auswählen. Mit diesem gelangt man bequem von A nach B, ohne lästige Schweißflecken unter dem Sakko oder Businessjackett.
Gleichzeitig sorgt das E-Bike für einen aktiveren Lebensstil. Es fördert die Bewegung der Mitarbeiter und damit indirekt deren Gesundheit. Die Fahrten an der frischen Luft – mit und ohne Motorleistung – können sogar einen Boost für das Immunsystem darstellen. Ist dieses gestärkt, sinkt das Risiko einer hohen Krankenrate, die dem Unternehmen schlimmstenfalls Umsatzeinbußen bescheren kann.
Welches E-Bike kommt als Dienstwagenersatz infrage?
Wer für sein Unternehmen E-Bikes als Alternative zu Dienstautos mieten möchte, sollte bei den Anbietern genau hinsehen. Immerhin unterscheiden sich die motorisierten Räder in der Qualität teils gravierend voneinander. Bei der Art der Modelle lassen sich zwei Kategorien feststellen:
- Pedelec: Die in Deutschland beliebteste und verbreitetste Variante ist das Pedelec. Die Bezeichnung steht für Pedal Electric Cycle und meint ein mit Elektroantrieb unterstütztes Fahrrad. Diese Unterstützung reicht maximal bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Bei diesen Modellen unterscheiden sich solche mit und ohne Antriebshilfe. Letztere gehen mit einem automatischen Antrieb bis 6 km/h einher. Soll das Tempo darüber hinausgehen, muss man in die Pedale treten. Für Pedelecs gibt es übrigens bislang in Deutschland keine Helmpflicht, sodass die Businessfrisur höchstens vom Fahrtwind zerstört werden könnte.
- S-Pedelec: Die leistungsstärkere Variante der E-Bikes sind die Speed- oder S-Pedelecs. Teilweise werden sie auch als Pedelec 45 bezeichnet. Das resultiert aus ihrer maximalen Geschwindigkeit, die bei 45 km/h liegt. Mit einer Motorleistung von 500 Watt haben die Fahrzeuge ordentlich Dampf. Daher verwundert es nicht, dass bei ihnen eine Betriebserlaubnis vonnöten ist. Im Gegensatz zu klassischen Pedelecs wird bei der leistungsstärkeren Version eine Haftpflichtversicherung – und beim Fahren unbedingt ein Helm – benötigt. Zudem herrscht Kennzeichenpflicht.