Auf dem globalen Markt werden Herstellungsprozesse immer komplexer – vor allem nach der Corona-Pandemie. Die vielen Einflussfaktoren machen es schwierig, Aktionen und Daten entlang der Lieferkette zu verfolgen. Blockchain-Smart-Verträge sind dabei eine Lösung, die Transparenz bietet, wie die Experten von Kriptomat wissen.
Bei Blockchain-Smart-Verträgen nutzen alle Beteiligten der Lieferkette dieselbe Logik und dieselben Daten. Hersteller können zeitkritische, komplexe Prozesse automatisieren und kostspielige Streitbeilegungen vermeiden. Gartner hat prognostiziert, dass 30 Prozent der Fertigungsunternehmen mit mehr als fünf Milliarden Dollar Umsatz bis 2023 in Blockchain-basierte Projekte investieren werden. Die Implementierung der Technik und die Dateninfrastruktur zur Umwandlung von Prozessen in intelligente Verträge können allerdings entmutigend wirken. Unternehmen, die die Fünf-Milliarden-Dollar-Marke nicht erreichen, werden langsamer aufholen. Die Angst, nach der Investition zu scheitern, kann aber abschreckend wirken. Durch intelligente Verträge können Hersteller jedoch Zeit und Geld einsparen. Denn die Kosten für das Warten sind möglicherweise höher als die für den Start erforderlichen Vorabinvestitionen.
Der Wert intelligenter Verträge
Die Kernwerte von Blockchain sind Transparenz und Vertrauen, so die Experten von Kriptomat. Blockchain-Smart-Verträge spielen eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung dieser Vorteile. Im geschäftlichen Kontext helfen sie, Streitigkeiten zu vermeiden. Ein intelligenter Vertrag ist eine Software, die eine einzelne vertrauenswürdige Version einer Vereinbarung zwischen Parteien automatisiert. Sie stützt sich auf Daten, die belegen, was gerade passiert oder was bereits passiert ist. Die Software zeichnet die Ergebnisse und Schritte des Vertrags auf, wie zum Beispiel die Mittel, die im Austausch gegen die Nutzung eines Ausrüstungsgegenstandes transferiert worden sind.
Ohne intelligente Verträge müssten Unternehmen, die in der Fertigung zusammenarbeiten, getrennte Systeme unterhalten, welche dann Geschäftsregeln möglicherweise mit leichten Unterschieden kodieren. Die von ihnen jeweils verwendeten Daten könnten auch von denen anderer Unternehmen abweichen. Das würde es schwierig machen, alle Fragen in Einklang zu bringen.
Die Automatisierungs- und Datenstandards von intelligenten Verträgen bieten den Herstellern entlang ihrer Lieferkette verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Diese Partnerschaften sind von Leistung oder Qualität geprägt, die ohne den Einsatz von Blockchain-Smart-Verträgen nicht oder nur mit viel weniger Vertrauen umzusetzen wären.
Wie funktionieren Blockchain-Smart-Verträge?
In einem Blockchain-System hat das Wort „Verträge“ nicht dieselbe Bedeutung wie juristische Verträge. Stattdessen wird der Begriff Smart-Verträge oder intelligente Verträge eher im weiteren Sinne verwendet, um eine Logik zu kodieren, die oft nicht explizit in einem Vertrag festgeschrieben ist. Das steht ganz im Gegensatz zu traditioneller Software. Denn diese wird genutzt, um eine Geschäftslogik zu schaffen, auf die sich mehrere Parteien verlassen und der sie vertrauen können.
Viele von uns sind mit den Geschäftsregeln in Softwaresystemen sicherlich vertraut. In der Blockchain-Welt entsprechen Smart-Verträge den Geschäftsregeln, die die Nutzer miteinander teilen. Ein Blockchain ist wie eine gemeinsam genutzte Datenbank, und intelligente Verträge sind die Regeln, die festlegen, wie Daten in dieser Datenbank eingegeben oder geändert werden können. Innerhalb einer Lieferkette entsprechen intelligente Verträge somit typischerweise den Regeln, die von mehreren Unternehmen als gemeinsame Nutzer des Blockchain-Systems geteilt werden.
Für die meisten Anwendungen können Smart-Verträge ausführbare Versionen traditioneller Geschäftsverträge sein. Sie können aber auch eine neue Logik sein, die lang laufende Prozesse und Aktivitäten über verschiedene Unternehmen hinweg koordiniert. So wird ihnen vertraut, weil sie mit einem Blockchain-System erstellt, dokumentiert und verarbeitet werden, und das bedeutet, dass der Code in der Regel für Systementwickler, Geschäftsanalysten und Auditoren sichtbar ist.
Intelligente Verträge werden durch ein äußeres Ereignis ausgelöst, wie zum Beispiel die Aktion eines Benutzers oder eine Änderung externer Daten wie der Preis einer Ware. Dem genutzten Kodex stimmen normalerweise alle beteiligten Unternehmen im Voraus zu. So nutzen Firmen bereits Blockchain-gesicherte intelligente Verträge für eine Reihe von Lieferkettenprozessen.
Beispiele für Smart-Verträge
Einige Unternehmen kombinieren intelligente Verträge mit Internet-of-Things-Sensoren, um die Bewegung von Lieferungen in eine Produktionsstätte aufzuzeichnen. Dann automatisieren sie die Zahlung für diese Lieferungen. Andere zeichnen die Betriebsbedingungen einer Maschine auf, um festzustellen, ob eine Wartung erforderlich ist, oder messen den Zustand der hergestellten Produkte, um sicherzustellen, dass die Normen eingehalten werden.
Bei solchen Verträgen werden Aufzeichnungen über die Nutzung der Ausrüstung und Qualitätskontrollprüfungen in Echtzeit erstellt, und Parteien auf allen Seiten des Vertrages können den Daten vertrauen. Wie wir alles handhaben – von der Sicherung der Versorgung über Überwachungsgeräte bis hin zur Herstellung von Produkten – kann durch den strategischen Einsatz von Blockchain-basierten intelligenten Verträgen verbessert werden.