Die Arbeitswelt hat sich verändert. Heute zählen Räume, die inspirieren. Orte, die verbinden. Und eine Umgebung, die Klimaschutz nicht als Zusatz versteht, sondern als Voraussetzung. Das war auch der Ansatz für die Neuausrichtung des Centers am Potsdamer Platz in Berlin. Von Anneke Hasenritter.

Der Net-Zero-Office-Showroom zeigt beispielhaft, wie moderne Arbeitswelten gestaltet sein sollten. Abbildung: Konrad Langer
Es ist noch gar nicht so lange her, da galten Schreibtisch, Großraumbüro und ein schneller Cappuccino auf dem Weg zur Arbeit als ausreichend. Auch das Center am Potsdamer Platz, ehemals Sony Center, funktionierte lange nach diesem Prinzip: ein ikonischer Standort mit beeindruckender Architektur, aber wenig Aufenthaltsqualität für den Alltag.
Feedback der Mieter prägt den Campus
Für Oxford Properties und Norges Bank Investment Management, die Eigentümer des Centers, war klar, dass die Neukonzeption des Areals nachhaltig gestaltet sein und zugleich die Bedürfnisse der Mieter erfüllen sollte. So wurde 2021 eine Umfrage unter den Mietern durchgeführt, um zu erfahren, was sie sich von ihrem Bürostandort zukünftig wünschen. Die Antwort: mehr Gemeinschaft, mehr Kultur, mehr Gastronomie. Statt Abriss folgte der kluge Umbau des Bestands. Durch den gezielten Wiedereinsatz vorhandener Materialien konnten bis zu 93 Prozent CO2 gegenüber einem Neubau eingespart werden – bei gleichzeitig spürbarem wirtschaftlichem Vorteil. Rund 30 Millionen Euro flossen bereits in energetische Sanierungen, neue Gebäudeleittechnik und smarte Haustechnik.

Glaswände, Bodenkonvektoren und Materialien aus dem Bestand kamen zum Einsatz bei dem Ausbau des CO2-Net-Zero-Office-Showrooms. Abbildung: Konrad Langer
Standard für klimafreundliche, moderne Arbeitswelten
Um zu zeigen, wie modernes, nachhaltiges Arbeiten konkret aussieht, wurde ein CO2-Net-Zero-Office-Showroom entwickelt. Statt Standardausbau kamen Glaswände, Bodenkonvektoren und Materialien aus dem Bestand zum Einsatz. Eingebettet in ein offenes, lichtdurchflutetes Raumkonzept mit hoher Aufenthaltsqualität und Designanspruch.

Das neu gestaltete Penthouse am Potsdamer Platz ist ein lichtdurchfluteter Community-Hub. Abbildung: Studio Odey
Neues Arbeiten über Flächen hinaus
Neben Nachhaltigkeit stand auch das Thema Community im Arbeitsbereich im Mittelpunkt. Dafür wurde unter anderem das Penthouse neu gedacht: ein Büro auf drei Ebenen, das beispielhaft zeigt, wie sich offene Raumstrukturen, Rückzugsorte und Co-Creation-Zonen verbinden lassen. Effizienz ist das eine, Zusammenarbeit fördern und Perspektiven öffnen das andere. Der Office-Campus wird so zum Third Place: zu einem Ort zwischen Zuhause und Büro, der unterschiedliche Lebensbereiche miteinander verbindet.
Gastro als identitätsstiftendes Element
Dazu gehört auch, was außerhalb der Meetingräume passiert. Spontane Begegnungen, ein gutes Gespräch beim Kaffee. All das macht einen Ort lebendig. Deshalb ist die Gastronomie im Center bewusst gesetzter Mittelpunkt des Campus-Gedankens. Gerade eröffnete die Kerb Berlin Food Hall mit ihrem kuratierten Street-Food-Konzept und ergänzt das gastronomische Angebot, das von Fine Dining über eine vegane Bäckerei bis zu Snacks-to-go für kulinarische Vielfalt zu jeder Tageszeit sorgt. So wird der Campus zum lebendigen Stadtquartier mit echtem Erlebniswert.
![]() Abbildung: Oxford Properties
Anneke Hasenritter, Asset Managerin, |