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Vitalisierende Atemübungen am Schreibtisch

Gut zu atmen ist lebens­wich­tig. Doch es ist im Tru­bel des Arbeits­all­tags manch­mal nicht leicht, immer dar­an zu den­ken. Die Atem­the­ra­peu­tin und Trai­ne­rin Vero­ni­ka Lang­guth hat Tipps für ent­las­ten­des Atmen in hek­ti­schen Situationen.

Zwei einfache Atemübungen für das Office: Leichtes Dehnen (links) hilft, den Atem ungehindert fließen zu lassen. Federn und schütteln (rechts) wirkt entlastend. Abbildung: Veronika Langguth, Joachim Wolter

Zwei ein­fa­che Atem­übun­gen für das Office: Leich­tes Deh­nen (links) hilft, den Atem unge­hin­dert flie­ßen zu las­sen. Federn und schüt­teln (rechts) wirkt ent­las­tend. Abbil­dung: Vero­ni­ka Lang­guth, Joa­chim Wolter

Wenn im Office pau­sen­los E-Mails ein­strö­men und sofort bear­bei­tet wer­den müs­sen oder ein Mit­ar­bei­ten­der sofort etwas braucht, hal­ten wir oft unbe­wusst die Luft an – und bemer­ken es nicht ein­mal. Um dem ent­ge­gen­zu­wir­ken, hel­fen ein­fa­che Tipps.

Tipp #1: Weiteratmen

Beschrif­ten Sie eine Kar­te mit dem Wort „Wei­ter­at­men“ und legen Sie die­se gut sicht­bar auf Ihren Schreibtisch.

Tipp #2: Dehnen

Hier­mit mei­ne ich nicht Stre­cken und Recken, son­dern deh­nen Sie so, dass Ihre Atem­wel­le unge­hin­dert durch den Kör­per flie­ßen kann. Deh­nen Sie Ihre Arme bis in die Fin­ger­spit­zen, Bei­ne bis in die Zehen und neh­men Sie auch Ihren Rücken mit hin­ein. Die Deh­nung bewirkt bereits, dass Ihr Ein­at­men von selbst kommt. Wenn sich im Aus­at­men alles Gedehn­te wie­der löst, flüs­tern Sie ein leicht gehauch­tes „Hu“. Machen Sie es den Kat­zen, Hun­den und Säug­lin­gen nach: Hier ist der „Atem­in­stinkt“ noch wirksam.

Gäh­nen, seuf­zen und stöh­nen Sie nach Her­zens­lust, denn das wirkt lösend und ent­las­tend. Sie tan­ken fri­schen Sau­er­stoff und kön­nen sich bes­ser kon­zen­trie­ren. Deh­nen Sie sich so oft wie mög­lich in belie­bi­ger Dau­er im Sit­zen und Ste­hen und zu Hau­se früh­mor­gens und abends im Bett. Sie wer­den über die Wir­kung die­ser ein­fa­chen Übung erstaunt sein. Deh­nen ver­bes­sert Ihre Hal­tung und ist mit das Bes­te, was Sie für eine über­zeu­gen­de Aus­strah­lung tun können.

Wichtig: Das Nachspüren

Spü­ren Sie anschlie­ßend mit einer Hand auf Ihrer Kör­per­mit­te und der ande­ren dar­un­ter auf Ihrem Bauch nach, um Ihrem Orga­nis­mus die Mög­lich­keit zu geben, die Emp­fin­dung des Wohl­ge­fühls gut zu ver­an­kern. Alle Atem­übun­gen wir­ken dann dop­pelt und es bil­den sich neue Syn­ap­sen. Das anschlie­ßen­de Auf­le­gen der Hän­de hilft Ihnen, bes­ser „zu sich selbst“ zu kommen.

Grundsätzlich

Der hier vor­ge­stell­te „Erfahr­ba­re Atem nach Prof. Ilse Mid­den­dorf“ ist kei­ne Tech­nik mit Zähl­zei­ten etc. Statt­des­sen las­sen Sie Ihren ein­zig­ar­ti­gen indi­vi­du­el­len Atem ohne Wunsch oder Vor­stel­lung flie­ßen und ler­nen sich dabei bes­ser ken­nen. Unser Atem­rhyth­mus ist so indi­vi­du­ell wie ein Fin­ger­ab­druck. Las­sen Sie Ihr Ein­at­men von selbst kom­men und for­cie­ren Sie es nicht. Eben­so las­sen Sie Ihr Aus­at­men ohne Nach­druck flie­ßen. Viel­leicht spü­ren Sie danach eine klei­ne Atem­pau­se? In unse­rer stres­si­gen, „atem­lo­sen“ Zeit gerät sie durch stän­di­ges Ange­trie­ben­sein viel zu kurz. Die Atem­übun­gen hel­fen, wie­der in Balan­ce und damit zu Ihrer natür­li­chen Atem­be­we­gung zu kommen.

Tipp #3: Federn und schütteln

Legen Sie im Ste­hen Ihr Gewicht auf Ihre Groß­ze­hen­bal­len. Begin­nen Sie mit gelös­ten Fuß­ge­len­ken zu federn, indem Sie Ihre Fer­sen von Boden abhe­ben und sich jeweils nach rechts und links bewe­gen, sodass Ihre Fer­sen den Boden kaum berüh­ren. Lockern Sie dabei mit flie­ßen­dem Atem Ihre Fuß-, Knie-, Hüft-, Schul­ter-, Ellen­bo­gen- und Hand­ge­len­ke, Ihre Wir­bel­säu­le, Ihren Unter­kie­fer, wobei Sie Ihren Kopf hän­gen las­sen. Federn Sie sanft oder schüt­teln Sie stär­ker, als wür­den Sie Was­ser abtrop­fen las­sen. Las­sen Sie alles Belas­ten­de los. Spü­ren Sie nach. Haben sich Anspan­nun­gen gelöst? Wie ist Ihre Stimmung?

Wei­te­re Tipps fin­den Sie auf mei­nem You­tube-Kanal und in eini­gen Blogs auf mei­ner Homepage.

Veronika Langguth, Atemtherapeutin. Abbildung: Veronika Langguth, Joachim Wolter

Abbil­dung: Vero­ni­ka Lang­guth, Joa­chim Wolter

Vero­ni­ka Lang­guth,
Trai­ne­rin, Coach, Atemtherapeutin.

veronikalangguth.de

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