Coworking Spaces werden vor allem als städtisches Phänomen wahrgenommen. Dabei haben sie auch im ländlichen Raum großes Potenzial. In einem offenen Brief an die Kommunalpolitik nennt Tobias Kremkau Vorteile und Voraussetzungen.
Liebe frisch gewählte Kommunalpolitiker,
herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Mandat! Sie treten Ihr Amt in einer Zeit an, in der der ländliche Raum vor großen Herausforderungen steht – und gleichzeitig vor enormen Chancen. Ein Thema, das Ihre Aufmerksamkeit verdient, ist das Coworking, und das aus mehreren Gründen, die Ihnen helfen können, Ihre politischen Ziele zu erreichen.
Coworking Spaces sind längst nicht mehr nur ein urbanes Phänomen. Auch in ländlichen Regionen bieten sie vielfältige Vorteile: Sie fördern die lokale Wirtschaft, beleben leer stehende Immobilien und schaffen einen Ort der Vernetzung und Zusammenarbeit. Besonders in Zeiten, in denen Homeoffice zur neuen Normalität geworden ist, können Coworking Spaces die soziale Isolation verringern und neue Arbeitsmodelle ermöglichen.
Doch Coworking im ländlichen Raum ist mehr als nur eine Alternative zum heimischen Schreibtisch. Es ist eine Möglichkeit, den demografischen Wandel positiv zu gestalten. Junge Menschen und Familien, die das städtische Leben gegen die Ruhe des Landes eintauschen möchten, finden hier nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern auch eine Gemeinschaft.
Die Vielfalt der Coworking Spaces ist groß: Vom modernen Bürogebäude bis hin zum umgebauten Bauernhof gibt es viele Konzepte, die sich an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen. Wichtig ist dabei, dass diese Räume auch den Anforderungen unterschiedlichster Menschen gerecht werden – seien es extrovertierte Netzwerker oder introvertierte Denker.
Heimat-Digital ist eine innovative Plattform, die digitale Lösungen für ländliche Regionen vorstellt und fördert. Sie bietet Informationen und Best-Practice-Beispiele zu Themen wie Coworking, Digitalisierung und regionale Entwicklung. Durch den Austausch von Wissen und Erfahrungen unterstützt Heimat-Digital Gemeinden und lokale Akteure dabei, die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern und die Lebensqualität im ländlichen Raum zu verbessern. Die Website dient als zentrale Anlaufstelle für aktuelle Projekte und Initiativen, die die Zukunft ländlicher Regionen aktiv gestalten.“
Tipp von Tobias Kremkau
Die Schaffung solcher Orte erfordert Investitionen und eine gute Planung. Hier sind Sie als Kommunalpolitiker gefragt. Unterstützen Sie Initiativen, die Coworking Spaces ins Leben rufen. Fordern Sie Förderprogramme ein und schaffen Sie infrastrukturelle Voraussetzungen, wie schnelles Internet und eine gute Verkehrsanbindung.
Um Coworking Spaces zu fördern, sollten spezielle Förderprogramme und finanzielle Anreize entwickelt werden, etwa zinsgünstige Kredite, Zuschüsse oder Steuervergünstigungen. Es ist auch sinnvoll, leerstehende Gebäude und Immobilien zu identifizieren und diese zu attraktiven Konditionen anzubieten, um Investoren und Initiativen anzulocken. Die notwendige Infrastruktur, insbesondere schnelles Internet, gute Verkehrsanbindungen und ausreichend Parkplätze, müssen sichergestellt sein.
Öffentlich-private Partnerschaften können ebenfalls gefördert werden, um finanzielle Lasten zu teilen und den Aufbau von Coworking Spaces zu beschleunigen. Veranstaltungen und Netzwerktreffen sollten organisiert werden, um die Bekanntheit von Coworking Spaces zu erhöhen und potenzielle Nutzer anzusprechen. Lokale Medien und Social Media können genutzt werden, um diese Initiativen zu bewerben.
Schließlich ist es wichtig, Bedarfsanalysen durchzuführen, um die spezifischen Anforderungen und Wünsche der potenziellen Nutzer zu ermitteln, was dabei hilft, maßgeschneiderte Coworking-Konzepte zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Community entsprechen.
Coworking Spaces können Katalysatoren für Innovation und Wachstum sein. Sie ermöglichen kreativen Austausch und fördern die Zusammenarbeit über Branchen hinweg. Nutzen Sie die Chance, diese Entwicklung aktiv zu gestalten und Ihre Region zukunftsfähig zu machen.
Mit besten Grüßen
Tobias Kremkau