Büros sind Orte der Begegnung und des Austausches – egal ob geplant oder spontan. Doch was sollten Unternehmen bei der Planung von Kommunikationsbereichen beachten? Ein Leitfaden der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) gibt Antworten.
Je nach Anlass ist das Büro ein Raum für konzentriertes Arbeiten, für angeregte Diskussionen oder für kollegiale Besprechungen. Daher sollten neben Flächen für die reine Bildschirmarbeit auch spezielle Bereiche vorhanden sein, in denen explizit Kommunikation erwünscht ist, wie beispielsweise Sitzlandschaften, Mittelzonen, Raum-in-Raum-Systeme oder Workshop-Räume.
Ausreichend Abstand und räumliche Trennung
In modernen Bürokonzepten wie Coworking Spaces oder Open Space Offices sind die Kommunikationsbereiche sowie die Büros mit Bildschirmarbeitsplätzen bestenfalls räumlich voneinander getrennt. Doch mancherorts sind die Grenzen fließend – Arbeits- und Kommunikationsbereiche gehen ineinander über. „Ist alles in einem einzigen Raum untergebracht, ist gute Planung unerlässlich“, sagt Andreas Stephan, Leiter des Sachgebiets Büro im Fachbereich Verwaltung der DGUV. „Kommunikation kann die Konzentration stören. Daher ist auf geeignete Schirmung und ausreichend Abstand zwischen Kommunikationszonen und Büroflächen zu achten.“
Ergonomie, Licht, Klima
Je nachdem, wie lange sich Beschäftigte in diesen Kommunikationsbereichen aufhalten, sollten die Möblierungen und die Arbeitsmittel den ergonomischen Anforderungen entsprechen. Beispielsweise empfiehlt die DGUV Möbel, die den Wechsel zwischen Sitzen und Stehen fördern.
Für die Beleuchtung gelten grundsätzlich die gleichen Anforderungen wie für Bildschirmarbeitsplätze. „Ein Raum, der dem direkten Austausch von Menschen vorbehalten ist, macht jedoch ein paar Besonderheiten in Bezug auf die Beleuchtung notwendig“, so Andreas Stephan. Gesichter und vertikale Flächen wie etwa Flipcharts sollten ausreichend aufgehellt sein. Beschäftigte, insbesondere jene mit Höreinschränkungen, können Mimik und Gestik so besser erkennen. Tiefstrahlende Leuchten wie zum Beispiel Spots sollten vermieden werden. Zusätzliche Steh- oder Tischlampen können dabei helfen, den jeweiligen räumlichen Charakter zu unterstützen und so eine angenehme (Licht-)Atmosphäre erzeugen.
Zudem sollte das Raumklima an die Anzahl der Personen sowie die Art der Nutzung angepasst werden können. Im Wesentlichen bestimmen Parameter wie Lufttemperatur, Luftfeuchte und Luftbewegung das Raumklima. Die Anforderungen für Arbeitsplätze – und damit auch für Kommunikationsbereiche – nach ASR A3.5 „Raumtemperatur“ und ASR A3.6 „Lüftung“ sind während der Nutzungsdauer einzuhalten.
Kostenfreier Leitfaden
Die DGUV-Broschüre „Gestaltung von Kommunikationsbereichen im Büro“ liefert Hilfestellungen und Impulse für Planer, Betriebs- und Personalräte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzte. Der zwölfseitige Leitfaden kann kostenfrei auf der DGUV-Website heruntergeladen werden.