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Inwerk: Starte das neue Jahr mit top ergonomischen Büromöbeln.

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Inwerk: Starte das neue Jahr mit top ergonomischen Büromöbeln. Sonderaktion vom 08.01.–28.01.2024.

100 Jahre IBA: Interview mit Helmut Link

Der Büro­ein­rich­tungs­ver­band IBA wird im Herbst die­ses Jah­res 100 Jah­re alt. Wir spra­chen mit dem Ver­bands­vor­sit­zen­den Hel­mut Link über Mei­len­stei­ne, aktu­el­le Ent­wick­lun­gen und künf­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen der Branche.

Helmut Link, Vorsitzender Industrieverband Büro und Arbeitswelt e. V. iba.online

Hel­mut Link, Vor­sit­zen­der Indus­trie­ver­band Büro und Arbeits­welt e. V. iba.online

OFFICE ROXX: Herr Link, 100 Jahre – wie begeht der IBA sein großes Jubiläum?

Hel­mut Link: Wir neh­men unse­re Herbst­mit­glie­der­ver­samm­lung am 5. Okto­ber 2023 in Wies­ba­den zum Anlass, um in die Zukunft zu schau­en. Kon­kret wer­den wir uns mit dem Meta­ver­se und des­sen mög­li­chen Umset­zun­gen und Aus­wir­kun­gen für unse­re Bran­che beschäf­ti­gen. Natür­lich gibt es auch einen fest­li­chen Teil. Schließ­lich ist ein 100-jäh­ri­ges Bestehen in der deut­schen Ver­bän­de­land­schaft etwas Besonderes.

Wie kam es zur Gründung des Verbands und was prägte die ersten Jahrzehnte?

So ganz genau lässt sich das gar nicht sagen. Wie so oft gab es nicht den einen Anlass, der zur Grün­dung geführt hat und auch kei­nen fes­ten Stich­tag. Viel­mehr fan­den sich in den frü­hen 1920er-Jah­ren die Her­stel­ler von Büro­mö­beln aus Holz zusam­men, um über Mes­sen, Nor­men und den Export ihrer Möbel zu spre­chen. Der Herbst 1923 kann als Grün­dungs­zeit­raum gel­ten, weil aus die­ser Zeit die ers­ten Pro­to­kol­le stam­men – ein Beleg dafür, dass die Zusam­men­ar­beit zu die­sem Zeit­punkt insti­tu­tio­na­li­siert wur­de. Spä­ter wur­den Büro­mö­bel immer mehr aus Ble­chen und Stahl gefer­tigt, sodass neue Her­stel­ler ent­stan­den und die­se zum Ver­band hin­zu­ka­men. 2000 wur­den schließ­lich auch die Sitz- und Objekt­mö­bel­her­stel­ler Teil des Ver­bands und in den letz­ten Jah­ren haben wir die Mit­glied­schaft für Dienst­leis­ter und Pro­du­zen­ten ande­rer Büro­ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de geöff­net. Dass sich inner­halb von 100 Jah­ren par­al­lel dazu auch die The­men ver­än­dert haben, liegt auf der Hand.

Die Messe der Büroeinrichter ist in Deutschland traditionell die Orgatec in Köln. Ihr Verband ist der ideelle Träger. Wie hat sich die Messe über die Jahrzehnte entwickelt?

Bis in die frü­hen 1970er-Jah­re stell­ten die Büro­ein­rich­ter in Han­no­ver aus. Sie waren Teil der „Fach­mes­se Büro­wirt­schaft“, aus der spä­ter die Cebit her­vor­ging. Büro­tech­nik war sei­ner­zeit das ganz gro­ße Ding und bei den Büro­mö­beln rück­te die Ergo­no­mie in den Fokus. Damit war aber auch die Zeit reif für mehr Eigen­stän­dig­keit und Frei­räu­me. Daher beschlos­sen die Büro­mö­bel­her­stel­ler, 1975 nach Köln umzu­zie­hen, und leg­ten so den Grund­stein für die schritt­wei­se Ent­wick­lung von einer Pro­dukt­mes­se zur inter­na­tio­na­len Leit­mes­se für moder­ne Arbeits­wel­ten. Heu­te ste­hen bei der Orga­tec nicht mehr spe­zi­fi­sche Funk­tio­nen ein­zel­ner Pro­duk­te im Vor­der­grund, son­dern deren Anwen­dung in einem ver­än­der­ten Kon­text oder kurz der Wan­del der Arbeitswelt.

Nach dem coronabedingten Ausfall der Orgatec 2020 hat die Messe 2022 wieder ein Achtungszeichen gesetzt. Wie laufen die Planungen für 2024?

Las­sen Sie es mich so sagen: Vom 22. bis zum 25. Okto­ber 2024 soll­ten Sie sich defi­ni­tiv nichts ande­res vor­neh­men. Gemein­sam mit der Koeln­mes­se arbei­ten wir mit Hoch­druck, aber auch viel Spaß an einem Markt­platz­kon­zept. Die gesam­te Mes­se wird neu auf­ge­stellt. Ein­ge­schlif­fe­ne Wege wer­den durch neue Mög­lich­kei­ten ersetzt. Unser Ver­band wird mit dem IBA Forum und sei­nen Part­nern ein recht umfang­rei­ches Work-Cul­tu­re-Fes­ti­val bei­steu­ern. Dazu gehö­ren neben Vor­trä­gen, Work­shops und Thinktanks zur Arbeit der Zukunft auch neue Prä­sen­ta­ti­ons­for­ma­te für die Aus­stel­ler und Ele­men­te, die bis­her nicht auf der Mes­se zu fin­den waren. Wir sind zwar noch in einem frü­hen Pla­nungs­sta­di­um, aber einen ers­ten Ein­druck von dem neu­en Mes­se­auf­tritt bekom­men Sie schon jetzt online unter www.orgatec.de und spe­zi­fisch für das Fes­ti­val fin­den Sie ers­te Infor­ma­tio­nen im IBA Forum unter www.iba.online.

Wie viele Mitglieder hat der IBA eigentlich und wie groß ist der Anteil, den diese heute an der Branche repräsentieren?

Aktu­ell haben wir 80 Mit­glie­der. Bezo­gen auf unser Kern­seg­ment, die Her­stel­ler von Büro- und Objekt­mö­beln, decken wir gut 85 Pro­zent des Mark­tes in Deutsch­land ab. In Euro­pa bil­det der IBA den stärks­ten Ver­band im Bereich der Büroeinrichter.

Was gehört alles vorrangig zum Aufgabenspektrum des IBA?

Die Akti­vi­tä­ten des IBA las­sen sich in drei Seg­men­te ein­tei­len. Die tra­di­tio­nel­len Auf­ga­ben eines Fach­ver­bands mit Nor­mung, Sta­tis­tik, PR und inter­nem Berichts­we­sen. Ein wei­te­rer wich­ti­ger Zweig unse­rer Ver­bands­ar­beit ist die Kom­mu­ni­ka­ti­on nach außen. Schon in den 1990er-Jah­ren setz­te der Ver­band mit der Her­aus­ga­be fach­lich fun­dier­ter Infor­ma­tio­nen Zei­chen. Mitt­ler­wei­le betrei­ben wir mit dem IBA Forum eine breit ange­leg­te Kom­pe­tenz­platt­form für die Aus­ein­an­der­set­zung mit der Zukunft der Arbeit. Wir sind Her­aus­ge­ber von Trend­stu­di­en und ideel­ler Trä­ger der Orga­tec, deren Wei­ter­ent­wick­lung wir mit Ener­gie vor­an­trei­ben. Das drit­te Akti­ons­feld betrifft die Digi­ta­li­sie­rung mit dem 1996 vom Ver­band der Büro­mö­bel­in­dus­trie, einem Vor­läu­fer des IBA, initi­ier­ten OFML-Daten­stan­dard und den dar­auf auf­bau­en­den Services.

Wie ist die Büroeinrichtungsbranche in Deutschland bislang durch die Krise gekommen, die 2020 begann?

Letzt­end­lich ganz gut. Was uns hilft, ist der tief­grei­fen­de Wan­del der Arbeits­welt und die Tat­sa­che, dass sich die ein­zel­nen Unter­neh­men sehr früh­zei­tig dar­auf ein­ge­stellt haben – mit neu­en Pro­duk­ten, Ein­rich­tungs­kon­zep­ten und dem not­wen­di­gen Umbau in der Pro­duk­ti­on. Vor allem bei der Her­stel­lung von Kor­pus­mö­beln gab es weit­rei­chen­de Mög­lich­kei­ten, durch Digi­ta­li­sie­rung effi­zi­en­ter zu wer­den. Die­se wur­den kon­se­quent genutzt. Es ist durch­aus beein­dru­ckend, heu­te eine Möbel­fer­ti­gung zu besu­chen. Auf der ande­ren Sei­te haben wir aber auch die Stär­ken, die im Hand­werk lie­gen, gepflegt. Eine schö­ne Naht ist immer noch ein Qua­li­täts­merk­mal, das auch ein Laie erkennt. Ins­ge­samt ist die Bran­che damit fle­xi­bler gewor­den. Und es ist den Mit­glie­dern des IBA ganz gut gelun­gen, die anfäng­li­chen Lie­fer­eng­päs­se bei Vor­pro­duk­ten und diver­sen Mate­ria­li­en auf­zu­fan­gen. All das hat der gesam­ten Büro­ein­rich­tungs­bran­che in Deutsch­land gehol­fen, denn natür­lich pro­fi­tiert auch der Han­del, wenn die Her­stel­ler Chan­cen nut­zen und Her­aus­for­de­run­gen meistern.

Was sind die aktuellen Trends in der Büroeinrichtung?

Büro­ar­beit heu­te ist geprägt durch Varia­bi­li­tät, Indi­vi­dua­li­tät sowie ein star­kes Gewicht auf Kom­mu­ni­ka­ti­on und Zusam­men­ar­beit. Büro­ein­rich­tun­gen müs­sen sich somit fle­xi­bel an ver­schie­de­ne For­men der Nut­zun­gen anpas­sen las­sen. Büros müs­sen aber auch geeig­net sein, die Unter­neh­mens­kul­tur erleb­bar zu machen, und wir brau­chen viel mehr Platz für Kom­mu­ni­ka­ti­on und Kol­la­bo­ra­ti­on. Der war in den meis­ten Unter­neh­men schon vor Coro­na knapp. Wenn jetzt Beschäf­tig­te in die Büros kom­men, weil sie sich mit ihren Kol­le­gen tref­fen wol­len, wer­den die vor­han­de­nen Ange­bo­te nicht mehr aus­rei­chen. Dem gilt es, mit intel­li­gen­ten Kon­zep­ten gegen­zu­steu­ern. Gleich­zei­tig sind mehr Ser­vices gefragt. Denn natür­lich wol­len Unter­neh­men wis­sen, wie effi­zi­ent ihre Flä­chen genutzt wer­den, vor allem aber wol­len die Beschäf­tig­ten wis­sen, wann sie wen im Büro antref­fen. Gleich­zei­tig begüns­tigt das gestie­ge­ne Bewusst­sein für Umwelt und Nach­hal­tig­keit nun end­lich Pro­duk­te, die auf Lang­le­big­keit aus­ge­rich­tet sind und die repa­riert wer­den können.

Happy Birthday: Im Herbst 2023 wird der Industrieverband Büro und Arbeitswelt e. V. 100 Jahre alt.

Hap­py Bir­th­day: Im Herbst 2023 wird der Indus­trie­ver­band Büro und Arbeits­welt e. V. 100 Jah­re alt.

Es gibt aber auch Trends, die noch ganz am Anfang ste­hen. Bei den Ein­rich­tun­gen sind das die Ruhe­be­rei­che. Durch die zuneh­men­de Digi­ta­li­sie­rung sind wir in unse­rer Arbeit alle viel enger getak­tet als frü­her. Unter­neh­men wer­den des­halb künf­tig mehr Raum für Aus­zei­ten anbie­ten müssen.

Das Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben. Profitiert die Branche von der gestiegenen Anzahl dieser Zweitbüros?

Aktu­ell nur in gerin­gem Umfang. 2020 stieg zunächst die Nach­fra­ge nach Dreh­stüh­len für das Home­of­fice spür­bar an. Etwas spä­ter waren dann auch ver­mehrt kom­pak­te Sitz-/Steh­ti­sche gefragt. Inzwi­schen trägt die Aus­stat­tung der Home­of­fices aber kaum noch zum Bran­chen­um­satz bei, was übri­gens nicht nur für ergo­no­mi­sche Pro­duk­te aus deut­scher Pro­duk­ti­on, son­dern auch für die bil­li­ge­re Import­wa­re gilt. Der Bedarf, die dau­er­haft genutz­ten Arbeits­plät­ze im hei­mi­schen Umfeld bes­ser aus­zu­stat­ten, ist aller­dings nach wie vor da. For­sa hat gera­de im Auf­trag des IBA Beschäf­tig­te nach dem aktu­el­len Stand der Aus­stat­tun­gen ihrer Home­of­fice-Arbeits­plät­ze gefragt. Knapp die Hälf­te (48 Pro­zent) sieht für ihre Home­of­fices in Sachen Ergo­no­mie im Ver­gleich zu der Aus­stat­tung im Büro noch kla­ren Nach­hol­be­darf. Es bleibt abzu­war­ten, ob das in den nächs­ten Jah­ren wie­der zu einem Nach­fra­ge­schub führt. Grund­sätz­lich nähern wir uns aber bei den The­men Home­of­fice und hybri­de Arbeit einer neu­en Nor­ma­li­tät. Die Unter­neh­men und ihre Beschäf­tig­ten fin­den bei der Auf­tei­lung der Arbeits­zeit und zwi­schen ver­schie­de­nen Arbeits­or­ten immer bes­se­re Lösun­gen zur Stei­ge­rung der Pro­duk­ti­vi­tät. Hier wer­den sich die Kon­zep­te für die Büros, aber auch die Anfor­de­run­gen an das mobi­le Arbei­ten im Home­of­fice oder ande­ren Berei­chen noch weiterentwickeln.

Vor allem Zahlen aus den USA lassen befürchten, dass es auch hierzulande bald nie da gewesene Büroflächenrückgänge geben könnte. Wie würde sich das auf die Büromöbelbranche auswirken?

Es gibt ja auch in Deutsch­land ers­te Anzei­chen, die auf eine ähn­li­che, wenn auch nicht ganz so extre­me Ent­wick­lung hin­deu­ten. Das wird Fol­gen für die deut­sche Büro­mö­bel­bran­che haben. Aber es wäre falsch, den Trend nur als Gefahr zu betrach­ten. In ihm liegt auch eine Chan­ce. Denn nicht nur bei den Flä­chen gibt es der­zeit die Ten­denz zu „lie­ber weni­ger, aber dafür bes­ser“. Die klei­ne­ren Flä­chen müs­sen schließ­lich an neue Anfor­de­run­gen ange­passt wer­den. Hin­zu kommt, dass wir min­des­tens die nächs­ten zehn Jah­re mit einem Fach­kräf­te­man­gel zu kämp­fen haben. Da wird es zuneh­mend schwie­ri­ger, als Arbeit­ge­ber mit einem schlecht aus­ge­stat­te­ten Büro zu punk­ten. Aus einer Reduk­ti­on der Flä­chen könn­ten sich zudem Poten­zia­le für bis­lang nur mäßig gefrag­te Ser­vices wie bei­spiels­wei­se Shared Offices oder gemein­sam genutz­te Flä­chen sowie auch sehr fle­xi­bel ein­ge­rich­te­te Räu­me erge­ben. Über den Ein­satz digi­ta­ler Ana­ly­se- und Buchungs­tools kön­nen wir zukünf­tig die Wis­sens­ar­beit noch viel effi­zi­en­ter gestalten.

Vor welchen Herausforderungen steht Ihre Branche noch?

Wie alle Bran­chen kämp­fen wir mit mas­siv gestie­ge­nen Kos­ten und der Arbeits­kräf­te­man­gel trifft auch uns. Vor allem aber gilt es, mit der Digi­ta­li­sie­rung Schritt zu hal­ten. Mit OFML haben wir hier eine her­vor­ra­gen­de Aus­gangs­ba­sis. Der Daten­stan­dard ist ja längst mehr als nur die Basis für Pro­dukt­kon­fi­gu­ra­tio­nen und Ein­rich­tungs­pla­nun­gen. Trotz­dem ist auch das kein Selbst­läu­fer. Die größ­te Her­aus­for­de­rung liegt der­zeit dar­in, die wei­te­ren Ein­satz- und Anpas­sungs­mög­lich­kei­ten von OFML zu prio­ri­sie­ren und die Pro­jek­te dann kon­se­quent umzu­set­zen. Aber genau dafür haben wir ja den IBA.

Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg.

Die Fra­gen stell­te Robert Nehring.

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