Eine konsequent kreislaufwirtschaftliche Möbelfertigung erfordert Prozesssicherheit und Produktionskapazität. Der niederländische Büro- und Objektmöbelhersteller Vepa stärkt mit dem Ausbau seiner Produktionsstätten die Region.
Noch innovativer und ressourcenschonender, mit mehr Transparenz und Effizienz – nach diesem Motto treibt der Büro- und Objektmöbelhersteller Vepa seinen Produktionskurs voran. Um mehr als 20.000 m2 erweitert das Unternehmen jetzt an all seinen niederländischen Standorten die Produktions- und Lagerflächen. Als Teil der Fair Furniture Group hat das 1951 gegründete Unternehmen seine gesamte Wertschöpfungskette auf die möglichst abfallfreie Möbelproduktion ausgerichtet. Rund 30 Millionen Euro, die größte Summe seiner Firmengeschichte, investiert Vepa nun in die Optimierung seiner Herstellungsprozesse und die Vergrößerung seiner Kapazitäten.
Ein zirkulares Möbel bedarf ganzheitlicher Kontrolle
Seit 2019 betreibt das Unternehmen ein Circular Center zur Sicherung seines Anspruchs an Zirkularität in der gesamten Produktionskette. Hier werden einzelne Produkte nach aufwendiger Evaluation revitalisiert, aber auch umfangreiche Großprojekte für Kunden im In- und Ausland konzipiert und umgesetzt. Mit dem Bau einer 11.000 m2 Produktions- und Lagerfläche vergrößert das Unternehmen nun in Emmen seine Kapazitäten für die Wiederverwertung von Gebrauchtmöbeln: „Neben dem Circular Center wird in Emmen nun auch unsere Metallproduktion ausgebaut“, erläutert Janwillem de Kam, Geschäftsführer von Vepa.
„Dies ermöglicht uns, wichtige Schritte wie die Prüfung, die Reparatur, die Demontage, das anschließende Recycling und die Wiederverwertung ausgedienter Produkte direkt im Circular Center durchführen.“ Die neuen Flächen bieten ausreichend Platz für die Lagerung von gebrauchtem Mobiliar, das in zirkulären Projekten wieder zum Einsatz kommt. „Wir vereinfachen Prozesse, wenn Lager, Produktion und Circular Center unter einem Dach sind“, fügt Jan Mulder hinzu. „Dies schafft zudem Transparenz und wir können Projekte schneller abwickeln.“
Kompetenzgewinn durch starke Entwicklungspartner
Gemeinsam mit regional ansässigen Zulieferern und starken Entwicklungspartnern setzt Vepa für seine kreislaufwirtschaftliche Fertigung bereits bei der Gewinnung nachhaltig aufbereiteter Rohstoffe an. Durch innovative Herstellungsverfahren entstehen aus ganz unterschiedlichen Abfallsorten umweltfreundliche Materialalternativen. Mit der Zielsetzung, Abfall generell zu vermeiden und aus unserem Alltag zu entfernen, gelingen dem Unternehmen immer wieder innovative Upcyclings von Abfällen.
So entwickelte Vepa jüngst die Stuhlserie Blue Finn aus chirurgischen OP-Abfällen, die dank der Materialtechnologie eines Vepa-Partners nun einem neuen Produktzyklus zugeführt werden. „Der vermehrte Einsatz von kreislauffähigen Rohstoffen ermöglicht uns, den bereits niedrigen CO2-Ausstoß bei der Entwicklung und Fertigung weiter zu reduzieren“, betont Jan Mulder, Sustainability Manager der Fair Furniture Group. „Wenn Lager, Produktion und Circular Center nun unter einem Dach sind, sparen wir Transportwege und damit jede Menge CO2 ein.“ Mit seinen dynamischen Entwicklungsschritten sendet Vepa auch ein starkes Zeichen in die Branche: „Wir möchten Kreislaufwirtschaftlichkeit im Markt fördern und wichtige Standards setzen.“
Die Vepa Holzwerkstoffproduktion wird stärker automatisiert
Zum 4. Quartal 2022 startet auch der Bau einer 9.000 m2 großen Produktionsfläche im Werk Hoogeveen. Ziel ist die Verdoppelung der Kapazitäten der Holzplattenabteilung, auch die Polsterei wird erweitert und modernisiert. Nach der Fertigstellung Mitte 2023 wird das Unternehmen dann über die modernste automatisierte und größte Produktionsanlage für Holzwerkstoffprodukte verfügen. Dadurch können Schließfächer, Schränke, Arbeitsplatten bis hin zu kompletten Einrichtungskonzepten weitgehend automatisiert und zirkulär produziert werden. Mit der Expansion seiner kreislaufwirtschaftlichen Fertigung reagiert das Unternehmen auf seinen wachsenden Kundenkreis, der zirkuläre Projekte aller Größenordnung bei Vepa in Auftrag gibt.
Für den Workspace 2020 der Nationale Nederlanden, eines der größten niederländischen Versicherungsunternehmen übernahm Vepa die vollständige Renovierung von über 4.000 Arbeitsplätzen auf 45.000 m2 Fläche in Rotterdam und Den Haag. Unter der Maßgabe, vorhandenes Mobiliar so weit wie möglich zu erhalten, konnten mehr als 90 Prozent der ursprünglichen Materialien wiederverwertet werden. Wie sich das Unternehmen zum Nachhaltigkeitspartner entwickelt hat, zeigt Vepa in zahlreichen Videos auf seiner Unternehmenswebsite: vom Material-Recycling bis hin zu Einrichtungsprojekten erfährt der Besucher mehr über den Spirit, der die einzigartige Dynamik der Unternehmensentwicklung ausmacht und Vepa zu einem Vorreiter der Branche hat werden lassen.