In den vergangenen 18 Monaten hat sich die Büroarbeitswelt stark gewandelt. Nicht nur Arbeitsorte haben sich verlagert, auch das Selbstverständnis der Angestellten ist ein anderes. Laut einer Studie schätzen sich 40 Prozent der Befragten nun produktiver ein als vor der Pandemie.
Für die im Sommer 2021 durchgeführte HR-Studie von Tivian, einem Dienstleister für Enterprise Feedback Management, wurden 1.100 Angestellte und Personalverantwortliche in Deutschland zu ihrer Meinung gefragt, wo zukünftige Büroarbeit stattfinden werde und was die Vorteile verschiedener Modelle seien.
Laut den Studienergebnissen sind 34 Prozent der Unternehmen dafür, eine Rückkehr zum Büroarbeitsplatz verpflichtend zu machen. Dem gegenüber haben 37 Prozent der Arbeitnehmer angegeben, noch nicht bereit für eine Rückkehr ins Office zu sein. Angestellte möchten flexibel zwischen Homeoffice und Büro wählen können, schlussfolgern die Initiatoren der Studie. Ermöglicht der Arbeitgeber dies nicht, wollen sich 52 Prozent der Befragten innerhalb der nächsten sechs Monate nach einem neuen Job umsehen.
Zwei Homeoffice-Tage gewünscht
Nur acht Prozent der Angestellten würden am liebsten ständig im Büro arbeiten und ziehen dies gemischten Modellen mit Homeoffice-Anteil vor. 63 Prozent der Befragten haben es während des Lockdowns genossen, von zu Hause zu arbeiten. Die drei Dinge, die sie am Homeoffice am meisten geschätzt haben, waren: nicht mehr pendeln zu müssen (76 Prozent), die bessere Work-Life-Balance (57 Prozent) sowie insgesamt weniger Ausgaben, weil Pendeln bzw. Mittagessen außer Haus entfielen (56 Prozent).
Menschen persönlich im Büro treffen
Die fehlende zwischenmenschliche Interaktion war für viele Befragte ein Problem im Lockdown. Entsprechend ergab sich bei der Frage, worauf sich Büroangestellte bei der Rückkehr ins Büro am meisten freuen, folgende Priorisierung:
# 1 Menschen persönlich treffen (55 Prozent).
# 2 Geselliges Beisammensein im Büro (41 Prozent).
# 3 Weniger Video-Anrufe (40 Prozent).
# 4 Bessere Trennung zwischen Arbeit und Privatleben (38 Prozent).
# 5 Flurfunk im Office (31 Prozent).
Um die Rückkehr ins Büro zu erleichtern, haben sich die Befragten von ihren Arbeitgebern mehr Flexibilität bei den täglichen Arbeitszeiten (38 Prozent) gewünscht. Auch solle der Arbeitgeber dafür sorgen, dass es nur relevante Meetings gibt, die außerdem pünktlich enden (28 Prozent). Weiterhin möchte ein Viertel der Mitarbeitenden Zugang zu mehr Ressourcen, die das Wohlbefinden fördern. Für 23 Prozent sind regelmäßige Möglichkeiten, Feedback zu geben, wichtig.
Produktiver als im Vorjahr
Während des Lockdowns haben Personalverantwortliche laut der Studie daran gearbeitet, die Mitarbeitenden zu unterstützen – mit Erfolg: 26 Prozent der Angestellten haben mitgeteilt, dass sich ihr Wohlbefinden im letzten Jahr verbessert hat. Bei 56 Prozent hat sich die Work-Life-Balance und bei 40 Prozent die Produktivität im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Drei wesentliche Themen, die Arbeitgeber auf ihrer To-do-Liste haben sollten, sind laut Studie Gesundheit und Sicherheit (83 Prozent), das Engagement der Mitarbeitenden (81 Prozent) sowie deren Wohlbefinden (78 Prozent).