Das Thema ökologische Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Auch im Büro sollte umweltfreundlich gearbeitet werden. Bosco J. Büeler und Tamara Rüdisühli von der Schweizer Initiative Gesundes Haus zeigen, wie es gehen kann.
Im 18. Jahrhundert entstand der Begriff Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft. Es sollte nur so viel Holz aus den Wäldern genommen werden wie nachwachsen konnte. Daraus entstand der Leitgedanke, dass Bedürfnisse befriedigt werden sollen, ohne die Lebensmöglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden. Und dieser Gedanke lässt sich auch auf Bürodinge anwenden, da sie unsere Umwelt belasten können. Das gilt für Verbrauchsmaterialien, Möbel, Reinigungsmittel und die Ausführung des Gebäudes selbst. Ziel der Büroökologie ist es, gesundheitsschädigende Risiken und Umweltbelastungen zu minimieren. Fangen Sie einfach an.
Mit fairem Vorsatz
Achten Sie beim Kauf neuer Geräte darauf, dass sie energiesparend sind. Nutzen Sie möglichst multifunktionale Geräte wie All-in-One-Drucker. Als Handys kann man zum Beispiel das Fairphone oder Shiftphone verwenden. Diese werden unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt und belasten die Umwelt nicht unnötig.
Sparen Sie Strom. Versetzen Sie den Computer in den Ruhezustand, wenn Sie den Schreibtisch verlassen. Der Ruhezustand auf einem Computer kann bis zu 136 kg der CO2-Emissionen pro Jahr vermeiden. Eine Zeitschaltuhr stellt automatisch Computer, Monitore und Drucker ab. Schalten Sie zusätzlich das Licht in Räumen und Gängen aus, die nicht genutzt werden. Bringen Sie für solche Räumlichkeiten Bewegungsmelder an. Dadurch senken Sie Beleuchtungskosten um mindestens 15 Prozent.
Vermeiden und recyceln
Überdenken Sie Ihren Papierbedarf. Die Herstellung von Papier benötigt viel Energie und Wasser und ist umweltbelastend. Verwenden Sie Recyclingpapier statt Neupapier, und optimieren Sie den Papierverbrauch. Auszudrucken ist das, was unbedingt nötig ist. Am besten nur schwarz-weiß. Dokumente sollten standardmäßig doppelseitig bedruckt werden. Zum Papierverbrauch wird geschätzt, dass jedes Jahr für je zehn Mitarbeiter 18 Bäume gefällt werden müssen.
Werden Sie zum Recycling-Profi. Recyceln Sie mehr als die bereits gängigen Werkstoffe wie Papier, Karton, Weißblech, Alu, Batterien und PET. Ebenso können Produkte aus verschiedenen Kunststoffen, Kork, Getränkekartons oder Kaffeekapseln gesammelt werden. Mit jeder Tonne recyceltem Papier werden etwa 17 Bäume gerettet und 26.500 Liter Wasser gespart.
Refill your mind
Kaufen Sie Kaffee, Tee oder Früchte als umweltfreundliche und Fairtrade-Produkte. Recherchieren Sie generell, ob Produkte aus recycelten, recycelbaren oder erneuerbaren Materialien hergestellt wurden. Verzichten Sie auf Kaffeemaschinen mit Kapselsystem, oder nutzen Sie nachfüllbare Kapseln. Überhaupt ist Refill immer möglich und besser als Einweg.
Surfen Sie nachhaltig: Durch Recherchen, die man bei der Suchmaschine Ecosia startet, finanziert das Unternehmen Baumpflanzungen in ausgewählten Aufforstungsprojekten. So wird Technik zum Dienst an der Natur.
Bosco J. Büeler,Architekt/Baubiologe SIB/IBN. |
Tamara Rüdisühli,Hochbauzeichnerin und Baubiologin. |