Die einfachste Maßnahme, um sich vor einer Ansteckung mit der Grippe oder anderen Infektionskrankheiten zu schützen, ist das Händewaschen. Wie es richtig geht, verrät die Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW).
Die Grippewelle geht in die nächste Runde. Alleine in der vierten Januarwoche wurden dem Robert-Koch-Institut 4.059 neue Influenzafälle gemeldet, rund 1.660 mehr als in der Woche zuvor. Ob in der Bahn, bei der Arbeit oder zu Hause: Unsere Hände kommen tagtäglich mit unzähligen Keimen in Berührung. Das alleine stellt noch keine Gesundheitsgefahr dar, doch viele Menschen fassen sich mehrmals am Tag ins Gesicht. Das passiert häufig unbewusst. „Auf diese Weise gelangen Krankheitserreger ungehindert über die Schleimhäute an Mund, Nase und Augen in den Körper und können Krankheiten wie Erkältungen, Grippe oder Magen-Darm-Infektionen auslösen“, erklärt Dr. Peter Schiefen, Arbeitsmediziner bei der BGHW. Doch das Risiko, sich mit einer Infektionskrankheit anzustecken, kann ganz einfach minimiert werden – mit regelmäßigem Händewaschen. Und so funktioniert es:
#1: Die Hände unter fließendes Wasser halten und befeuchten
Dafür kann eine als angenehm empfundene Wassertemperatur gewählt werden. Denn viel wichtiger, als die Temperatur ist beim Händewaschen die Dauer des Einseifens und Waschens der Hände.
#2: Die Hände 20 bis 30 Sekunden lang mit Seife einreiben
Dabei die Handinnenflächen, Handrücken, Finger und Fingerzwischenräume berücksichtigen. Auch an die Fingernägel sollte gedacht werden, denn hier können sich Keime sammeln.
#3: Die Seife unter fließendem Wasser abwaschen
Auf einer öffentlichen Toilette empfiehlt es sich, den Wasserhahn mit einem Einweghandtuch oder dem Ellenbogen zu schließen.
#4: Nach dem Waschen die Hände sorgfältig abtrocknen
So können Keime, die noch an den Händen haften, einfach entfernt werden. In öffentlichen Toiletten eigenen sich hierfür besonders Einmalhandtücher. „Zuhause sollte jede Person ein eigenes Handtuch benutzen“, sagt Dr. Schiefen.
Um sich effektiv zu schützen, sollten die Hände immer gewaschen werden, wenn man:
- zum Arbeitsplatz oder nach Hause kommt,
- auf der Toilette war,
- geniest, gehustet oder sich die Nase geputzt hat,
- Essen vorbereitet und vor der Mahlzeit,
- Kontakt zu Kranken und Tieren hatte.
Aber Vorsicht: Falsches oder zu häufiges Händewaschen strapaziert die Haut. „Vor allem heißes Wasser und aggressive Reinigungsmittel schädigen den natürlichen Säureschutzmantel“, erklärt Dr. Schiefen. Um dem Austrocknen und Irritationen der Haut vorzubeugen, sollte beim Händewaschen pH-neutrale (pH-Wert 5,5) Seife verwendet werden. Das Eincremen mit lipidreicher und harnstoffhaltiger (Urea) Creme hilft, den Schutzfilm der Haut zu erneuern.