Pausen und Auszeiten von der Arbeit sind wichtig, um zur Ruhe zu kommen. 50 Prozent der Teilnehmer einer Studie haben allerdings angegeben, während der Pausen am Arbeitsplatz zu bleiben, was der Erholung schadet.
Aber es gibt auch Positives zu berichten: Die restlichen 50 Prozent der Studienteilnehmer verlassen in ihrer Pause den Arbeitsplatz und gehen essen oder an der frischen Luft spazieren. So ein zentrales Ergebnis des iga.Reports 34 der Initiative Arbeit und Gesundheit, für den das Pausenverhalten von Beschäftigten in Deutschland untersucht worden ist. Der überwiegende Teil der 323 befragten Personen war Wissensarbeiter mit Bildschirmtätigkeit (96 Prozent). Der Großteil (circa 79 Prozent) macht pro Tag eine Pause mit einer Länge von durchschnittlich 32,6 Minuten. Damit wird die gesetzliche Vorgabe für Pausenzeiten bei einer Arbeitsdauer von sechs bis neun Stunden (mindestens 30 Minuten) weitgehend eingehalten.
Spazieren gehen
Die häufigsten Pausenaktivitäten sind die Nahrungsaufnahme und Unterhaltungen mit Kollegen. Auf einer Skala von 0 (nie) bis 4 (immer) erreichen diese beiden Aktivitäten Werte von 3,4 bzw. 2,6. Im Anschluss folgen Spazierengehen und die Nutzung von elektronischen Medien mit einem Mittelwert von jeweils 1,4. Relativ abgeschlagen sind Ausgleichsübungen (0,4) und Rauchen (0,3).
In einer zweiten Frage sollte geklärt werden, wie gut sich die Teilnehmer bei den einzelnen Aktivitäten erholen können. Spazierengehen erreichte hier den Spitzenwert mit einer Durchschnittsnote von 1,9 (auf einer Schulnotenskala). Befriedigende Noten wurden für Essen und Trinken (2,6) sowie Ausgleichsübungen (2,8) vergeben. Die Erholung bei der Nutzung elektronischer Medien erzielte nur eine ausreichende Bewertung (3,9).
Rauchen erhielt mit einer Note von 5,4 die mit Abstand schlechteste Bewertung bei der Erholung. Dies liege daran, dass nur noch wenige Leute rauchen würden. Nehme man nur die Raucher, liege der Wert bei 2,3. Raucher können sich also gut beim Rauchen entspannen. Abgesehen von dieser Ausnahme blieb die Bewertung der Erholung bei allen Tätigkeiten gleich, unabhängig davon, ob die Befragten sie ausführten oder nicht.
Wenig Erholung
Es hat sich gezeigt, dass knapp die Hälfte der Befragten sich nie, selten oder nur manchmal in der Pause erholen kann und dass nur 3,8 Prozent der Befragten immer eine Erholung gelingt. Das Ausmaß der Erholung korreliert mit den verschiedenen Tätigkeiten. Die Erholung der Befragten war besser, je öfter sie spazieren gingen, sich mit Kollegen unterhielten oder Ausgleichsübungen trieben.
Problem Cyberloafing
Die Nutzung des Firmeninternetzugangs für private Zwecke während der Pausen- und Arbeitszeit wird als Cyberloafing (deutsch: Onlinefaulenzen) bezeichnet. Während der Pause wird dabei nicht Abstand vom Bildschirm genommen, sondern nur die Aktivität verlagert, um beispielsweise Arzttermine zu organisieren. 97 Prozent der Männer und 85 Prozent der Frauen halten Cyberloafing für legitim. Besonders Beschäftigte unter 30 Jahren nutzen elektronische Medien in der Pause intensiv und erleben dies als erholsam, da sie nicht an Arbeitsinhalte denken und positive soziale Kontakte haben. Die Werte für die Erholung bei der Nutzung digitaler Medien wurden schlechter, je älter die Befragten waren.