Wie rechtschreibsicher sind Sie? Das haben sich OFFICE ROXX und das Magazin Das Büro gefragt. Sehr, lautet die kurze Antwort. Viele Leser wussten die korrekte Schreibung der zehn am häufigsten auf duden.de nachgeschlagenen Wörter. Hier die Auflösung samt Kür des Duden-Champions 2017.
Nein, wir verraten nicht im Voraus, welches Wort unseren Lesern die größten Schwierigkeiten bereitete, im Voraus – mit einem r und großgeschrieben – war es jedenfalls nicht. Weil es sich aus vor und aus zusammensetzt, ist nur die Schreibung mit einem r korrekt. Beim zweiten Wort, konsolidieren, hilft ein Blick auf seine Wortgeschichte. Es geht zurück auf lateinisch consolidare (festmachen), aus dem im Französischen consolider wurde. Über die Kaufmannssprache gelangte es von dort im 18. Jahrhundert ins Deutsche. Bei einem l blieb es, ebenso beim einfachen i dahinter. Hinten dran kam die im Deutschen übliche Verbendung -ieren.
Hilfreiche Wortgeschichte
Etymologisch neuer ist die E-Mail. Da es sich bei ihr um ein Substantiv handelt, wird sie mit großem Anfangsbuchstaben geschrieben. Der Bestandteil Mail ist ebenfalls ein Substantiv, wird also ebenfalls großgeschrieben. Und da im Deutschen Einzelbuchstaben generell mit einem Bindestrich an andere Worte angekoppelt werden, ergibt sich die Schreibung E-Mail. Analog zu U-Bahn oder T-Shirt. Bei potenziell/potentiell gab es vor der mit rund 20 Jahren gar nicht mehr so neuen neuen Rechtschreibung nur eine Schreibweise: ti. Seitdem mit der Rechtschreibreform das Laut-Buchstaben-Prinzip gestärkt wurde, ist auch zi zulässig.
Akquirieren ist kein ganz leichtes Wort. Sein ak- kommt vom lateinischen Präfix ad-, das vor qu zu ac- und bei der Eindeutschung zu ak- wird. Das q stammt von lateinisch quaerere (suchen, erwerben). Engagement schaffte es im 17. Jahrhundert aus dem Französischen ins Deutsche. Anfangs ging es dabei um die Verwicklung in Kampfhandlungen, im 19. Jahrhundert um ein Arbeitsverhältnis im Theater. Mitte des 20. Jahrhunderts kam die Bedeutung innere Anteilnahme, voller Einsatz hinzu.
Das war am schwersten
Dann folgte im Quiz das Wort, das die größten Probleme bereitete: korrelieren. Zweimal r, einmal l. Das eine l lässt sich noch über die Herleitung von Relation merken. Dass kor- (zusammen) mit bedeutet, kann man sich auch denken. Da es vom lateinischen Präfix con- stammt, das im Deutschen oft einfach zu ko- wird, könnte es aber eigentlich genauso gut nur korelieren heißen. Tut es aber nicht. Hier hilft wohl wirklich nur: merken. Bei der nächsten Frage war wider die richtige Antwort. Seit dem 17./18. Jahrhundert wird orthographisch zwischen wider (gegen) und wieder (erneut) unterschieden. Aus dem räumlich verstandenen (ent-)gegen/zurück wurde im zeitlichen Sinne abermals, wiederum. Der Parcours stammt aus dem Französischen – das sieht man ihm bis heute in der deutschen Schreibung mit c in der Mitte und s am Schluss an. Und der Stopp erhielt mit der Rechtschreibreform – anders als im Englischen – sein zweites p, weil das o davor kurz gesprochen wird.
Unser Duden-Champion
Alle zehn Wörter richtig geschrieben und das nötige Losglück hatte Susanne Bergmann. Sie ist Duden-Champion Sprachwissen 2017. Herzlichen Glückwunsch! Neben ihr losten wir gemeinsam mit der Redaktion von Das Büro Stefanie Keller und Ramona Ratter als weitere Gewinner aus. Alle erhalten Buchpreise vom Dudenverlag und Freiabos von Zeitschriften aus dem Nehringverlag.