Kennwörter stellen eine effektive Sicherheitsmaßname dar, doch in Zeiten der Digitalisierung herrscht eine regelrechte Passwortflut. Wer soll sich die ganzen Passwörter noch merken? Abhilfe schaffen die folgenden Tipps für ein richtiges Passwortmanagement.
Computer, Smartphones und jede Menge Online-Dienste: Für zahllose Geräte und Services müssen sich Office-Worker Kennwörter merken. Das macht vielen zu schaffen, wie eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom zeigt. Demnach fühlt sich gut ein Drittel (36 Prozent) der Befragten von der großen Menge an Passwörtern überfordert. „Für die Organisation vieler sicherer Passwörter kommen zwei Lösungen infrage: entweder eine Software oder die gute alte Eselsbrücke“, sagt Bitkom-Sicherheitsexperte Marc Fliehe.
Passwortflut: Der falsche Weg
Angesichts der Passwortflut bevorzugen allerdings laut Umfrage 40 Prozent einfache Kennwörter, die man sich leicht merken kann. „Je länger und komplexer ein Kennwort ist, desto sicherer ist es“, betont Fliehe. Wird zudem ein einziges Passwort für mehrere Dienste genutzt, so ist kriminellen Hackern Tür und Tor geöffnet. Viele der Befragten sehen die Lösung daher in technischen Alternativen zum Passwort. Fast ein Drittel (31 Prozent) stimmt der Aussage zu, dass Passwörter durch besser handhabbare Sicherheitsmaßnahmen ersetzt werden sollten. Dazu gehören etwa biometrische Merkmale wie der Fingerabdruck, der inzwischen bei einigen Smartphone- und Notebookmodellen für das Entsperren der Geräte verwendet wird.
Informationslücke stopfen
Die Bitkom-Umfrage zeigt beim Thema Passwortschutz zudem ein Wissensdefizit auf: 27 Prozent der Befragten fehlt es an Informationen über den richtigen Umgang mit Passwörtern. Beachten Nutzer die folgenden Hinweise, können sie Passwörter sicherer machen:
- Ein Dienst, ein Passwort: Für jeden Dienst sollte ein eigenes Passwort genutzt werden. Alternativ kann ein Grundpasswort genutzt und für jeden Dienst angepasst werden.
- Wörterbücher meiden: Am sichersten sind Passwörter, die aus einer zufällig zusammengewürfelten Reihenfolge von Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen und Sonderzeichen bestehen.
- Mehr Zeichen bedeuten weniger Risiko: Nicht nur die Zusammensetzung des Passworts ist wichtig, sondern auch die Länge. Ein sicheres Passwort besteht aus mindestens acht Zeichen.
- Per Eselsbrücke ans Ziel: Um Passwörter zu erstellen, die aus einer unzusammenhängenden Anzahl von Buchstaben und Zahlen bestehen, können die Anfangsbuchstaben aus ausgedachten Sätzen genommen werden, etwa: Mein Verein gewann das entscheidende Spiel mit 3 zu 2. Daraus lässt sich ein sicheres und gut zu merkendes Passwort erstellen: MVgdeSm3z2.
Technische Alternative
Passwort-Manager erstellen auf Wunsch zufallsgenerierte Kennwörter und speichern sie in einer verschlüsselten Datenbank ab, die mit einem Master-Passwort gesichert wird. Anschließend wird nur noch das Master-Passwort benötigt. Für Mobile Devices werden häufig passende Apps angeboten.