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Markus Albers über Meconomy und Neuwork

Die Wis­sens­ar­beit ist im Umbruch. Der Jour­na­list Mar­kus Albers sieht dar­in gro­ße Chan­cen: weni­ger Fes­seln an den Schreib­tisch, mehr Selbst­be­stim­mung. Aller­dings müss­ten wir noch ler­nen, mit der Frei­heit umzugehen.

Fle­xi­ble Arbeit an 3rd Places statt im reprä­sen­ta­ti­ven Eck­bü­ro – so sieht für vie­le das Ide­al aus. Foto: Haworth

Die Büros wer­den an die neu­en Arbeits­trends ange­passt, sodass sie immer mehr Wohn­zim­mern oder Cafés glei­chen. Foto: Bene

Mar­kus Albers ist frei­er Jour­na­list und Sach­buch­au­tor. Er schreibt unter ande­rem für Brand Eins. 3rd Places wie Zug und Flug­ha­fen gehö­ren zu sei­nen liebs­ten Arbeits­or­ten. Foto: Tobi­as Kruse

OFFICE ROXX: Herr Albers, Sie spre­chen mit Blick auf unse­re neue Arbeits­welt von der „Meco­no­my“. Was ist das?

Mar­kus Albers: Das „Me“ in Meco­no­my steht dafür, dass die Bin­dung von Arbeit­neh­mern an Arbeit­ge­ber aus zwei Grün­den sinkt. Der ers­te Grund ist – das wur­de spä­tes­tens in der Finanz­kri­se gemerkt –, dass es den einen Job fürs Leben nicht mehr gibt. Gera­de Jün­ge­re sagen sich des­halb: Wenn der Job selbst bei einem gro­ßen Arbeit­neh­mer nicht das ver­spricht, was er frü­her ver­spro­chen hat, kann ich doch gleich mein eige­nes Ding machen. An die­sem Punkt kommt der zwei­te Grund ins Spiel: Es ist ein­fa­cher denn je gewor­den, sich selbst­stän­dig zu machen, sei­ne eige­nen Ideen umzu­set­zen. Das hat viel mit neu­en tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten zu tun. Bei­des führt dazu, dass vie­le aus den Gene­ra­tio­nen Y und Z nicht mehr wie frü­her vom Bonus­pa­ket, dem Eck­bü­ro und dem Dienst­wa­gen träu­men, son­dern von Unab­hän­gig­keit und Selbstbestimmung.

Aber hört man nicht immer wie­der, dass für vie­le Jün­ge­re der siche­re Nine-to-Five-Job mit Kün­di­gungs­schutz einen gro­ßen Reiz hat?

Tat­säch­lich sagen vie­le Hoch­schul­ab­sol­ven­ten, dass sie ger­ne zu BMW oder Sie­mens wol­len, in der Hoff­nung, dass ihnen das Sicher­heit beschert. Das Employ­er-Bran­ding die­ser Unter­neh­men für jün­ge­re Ziel­grup­pen ist durch­aus erfolg­reich, aber nur dahin­ge­hend, dass jun­ge Leu­te dort anfan­gen zu arbei­ten. Nach zwei, drei Jah­ren sind sie dann oft demo­ti­viert und frus­triert – und gehen wieder.

Was bedeu­tet die neue Auf­fas­sung von Arbeit für das Büro? Wird es überflüssig?

De fac­to kann ich zumin­dest in Wis­sens­ar­beits­jobs arbei­ten, wann und wo ich will, ob im Café oder im Zug oder auf dem hei­mi­schen Bal­kon. Und immer mehr Men­schen tun das auch. Braucht man dann noch Büros? Ja. Aber das Büro muss anders sein als frü­her. Es ist nicht mehr der Ort, wo ich hin­ge­he, um auf einen Bild­schirm zu schau­en und in Ruhe etwas weg­zu­ar­bei­ten, wo ich all mei­ne Arbeits­mit­tel vor­fin­de, Kopie­rer, Fax­ge­rät, Akten­schrank. Heu­te ist das Büro immer mehr ein Ort des krea­ti­ven Mit­ein­an­der­ar­bei­tens. Denn das geht Face to Face doch bes­ser als vir­tu­ell ver­mit­telt. Des­halb gibt es im Büro heu­te ver­schie­de­ne Arbeits­zo­nen, vor allem mehr Zonen des infor­mel­len Aus­tau­schens. Im Look and Feel nähern sich Büros dabei immer mehr Pri­vat­woh­nun­gen, Cafés oder Hotel­lob­bys an – also aus­ge­rech­net jenen Orten, an die Men­schen gehen, um dem Büro zu ent­kom­men. Das Büro reagiert auf die neu­en Arbeits­trends damit, die neu­en Arbeits­or­te nachzuahmen.

Besteht nicht die Gefahr, dass wir ohne Rast über­all und immer arbeiten?

Die Ver­mi­schung von Arbeit und Pri­vat­le­ben ist etwas, das wir nicht mehr rück­gän­gig machen kön­nen und – je nach Typ – auch gar nicht rück­gän­gig machen wol­len. Das grö­ße­re Maß an Fle­xi­bi­li­tät und Selbst­be­stim­mung ist etwas, das vie­le Jün­ge­re schät­zen. Nach­mit­tags kön­nen sie bei­spiels­wei­se eine Stun­de Sport ein­schie­ben, dafür abends noch mal arbei­ten. Älte­re kön­nen ihre Kin­der von der Kita abho­len und dafür am Wochen­en­de eine hal­be Stun­de lang E-Mails abar­bei­ten. Die neue Form der Selbst­be­stim­mung über unse­re Arbeit kann uns nicht nur pro­duk­ti­ver machen, son­dern – wenn es gut läuft – auch glück­li­cher. Denn das alte Arbeits­mo­dell war ja häu­fig, alle an den Schreib­tisch zu fes­seln, von neun bis fünf Uhr. Die Anwe­sen­heits­pflicht führ­te dann dazu, dass man wäh­rend der eigent­li­chen Arbeits­zeit auf Face­book schau­te oder mit den Kol­le­gen tratsch­te, um die Zeit irgend­wie rum­zu­be­kom­men. Gleich­zei­tig wuss­te man aber, dass man nach der Arbeit noch das Auto in die Werk­statt brin­gen oder die Wäsche waschen musste.

Aber natür­lich besteht die Gefahr der völ­li­gen Ent­gren­zung der Arbeit. Das Prin­zip des Fei­er­abends ist bald weg, das wer­den mei­ne Kin­der, wenn sie grö­ßer sind, schon nicht mehr ken­nen. Man muss daher neue Gren­zen der Arbeit fin­den. Wich­tig ist hier eine neue Art der Leis­tungs­mes­sung: nicht mehr über die Arbeits­zeit, son­dern über Arbeits­er­geb­nis­se. Wenn man es rich­tig macht, führt das dazu, dass man als Ange­stell­ter selbst sei­ne Arbeits­be­las­tung steu­ern kann. In die­sem neu­en Arbeits­mo­dell län­ger von Work-Life-Balan­ce zu spre­chen, ist pro­ble­ma­tisch, da damit eine kla­re Tren­nung zwi­schen Work und Life vor­aus­ge­setzt wird. Wir müs­sen eher von Work-Life-Blen­ding spre­chen – wobei wir hier die rich­ti­ge Aus­steue­rung hin­be­kom­men müs­sen. Wir sind da in einer Umbruchs­zeit und tun uns alle noch schwer, das Han­dy auch mal weg­zu­ste­cken und E-Mails nicht zu che­cken. Wir müs­sen neue Kul­tur­tech­ni­ken ent­wi­ckeln, wie wir mit den neu­en Tools arbei­ten. Auch im Büro. Dass wir im Open Space bei­spiels­wei­se nicht laut tele­fo­nie­ren oder Kon­fe­ren­zen abhal­ten, son­dern dafür in Rück­zugs­räu­me gehen. Und wenn es die­se nicht gibt, sie beim Chef ein­for­dern oder errei­chen, dass man dafür in ein Café gehen darf.

War­um ver­su­chen noch so vie­le Unter­neh­men, ihre Mit­ar­bei­ter wei­ter an den Schreib­tisch zu fesseln?

Eine alt­mo­di­sche Mana­ger­ge­ne­ra­ti­on sieht ein­fach ger­ne ihre Schäf­chen, um das Gefühl zu haben, dass sie arbei­ten. Oft hat es aber auch mit schlech­tem Manage­ment zu tun. Wenn ich als Chef immer alle Mit­ar­bei­ter um mich habe, muss ich selbst weni­ger vor­aus­pla­nen und kann schnell mal ein Mee­ting ein­be­ru­fen, wenn es mir passt. Ein wei­te­rer Grund ist die arbeits­recht­li­che Situa­ti­on in Deutsch­land, wo man noch gehal­ten ist, als Arbeit­ge­ber die Arbeits­zeit auf­zu­zeich­nen. Auch die Gewerk­schaf­ten müss­ten das The­ma stär­ker inno­va­tiv beset­zen und Vor­schlä­ge machen, die den neu­en Gege­ben­hei­ten eher entsprechen.

Über­haupt bin ich der Mei­nung, dass die Dis­kus­si­on um die neue Arbeits­welt im Moment noch zu häu­fig in fach­li­chen Silos geführt wird, je getrennt von ITlern, HR-Ver­ant­wort­li­chen, Office-Desi­gnern und Faci­li­ty-Mana­gern. Das Gan­ze bekommt nur dann Dyna­mik, wenn man die­se Silos ein­reißt. Zusam­men mit ein paar Leu­ten habe ich des­halb die Bera­tungs­platt­form Neu­work gestar­tet, die die Exper­ti­se all die­ser Berei­che versammelt.

Vie­len Dank für das Gespräch.

Die Fra­gen stell­te Dr. Sebas­ti­an Klöß.

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