Wie ist es um die Geräuschkulisse in Ihrem Büro bestellt? Das wollte OFFICE ROXX im Auftrag der Akustikaktion „Quiet please!“ zum vierten Mal von Ihnen wissen. Trotz Hybrid Work bleibt die Geräuschkulisse im Office ein großes Thema und Ruhe am Arbeitsplatz oft ein rares Gut.
Die Auswertungen der bisherigen OFFICE-ROXX-Leserumfragen zum Thema „Raumakustik“ aus den Jahren 2024, 2023 und 2021 haben verdeutlicht: Viele Beschäftigte leiden unter der störenden Geräuschkulisse in ihrem Büro. Dabei ist nachgewiesen, dass sich eine gute Raumakustik positiv auf die Gesundheit, das Wohlbefinden sowie die Produktivität der Mitarbeitenden auswirkt. Doch wie sieht es im Jahr 2025 mit der Raumakustik in Büros aus? Genau das wollten wir vom 6. bis 19. Oktober 2025 von Ihnen wissen. Unsere Umfrage „Raumakustik 2025“ bestand im Wesentlichen aus zehn Fragen. Es haben 457 Bürobeschäftigte teilgenommen.
86 Prozent leiden unter akustischen Störungen
Wie stark fühlen sich Beschäftigte in ihrem Firmenbüro durch akustische Störungen beeinträchtigt? Mit dieser Frage starteten wir unsere Umfrage. Jeder zweite Befragte (50 Prozent) fühlt sich durch akustische Störungen beeinträchtigt (2024: 47 Prozent, 2023: 52 Prozent, 2021: 51 Prozent), zusätzliche 36 Prozent sogar sehr (2024: 38 Prozent, 2023: 32 Prozent, 2021: 31 Prozent). Lediglich 14 Prozent (2024: 15 Prozent, 2023: 16 Prozent, 2021: 18 Prozent) lassen sich von der Geräuschkulisse im Büro kaum aus der Ruhe bringen. Die Zahlen zeigen, dass sich die Geräuschsituation in Büros nicht verbessert hat.

Jeder zweite Befragte fühlt sich 2025 durch akustische Störungen beeinträchtigt, zusätzliche 36 Prozent sogar sehr. Abbildung: OFFICE ROXX
Gespräche bleiben größter Störfaktor
Auch in Bezug auf die Quellen störender Geräusche im Büro gibt es wenig Veränderung zum Vorjahr. Die zuletzt gestiegenen Werte werden bestätigt. Am häufigsten wurden 2025 Telefonate (54 Prozent) und Kollegengespräche (42 Prozent) als sehr störend empfunden (2024: 55 bzw. 43 Prozent).
Auch technische Geräte spielen weiterhin eine Rolle: 30 Prozent der Befragten reagieren sehr empfindlich auf Tastaturklappern und Mausklicken – ein minimaler Rückgang gegenüber 2024 (32 Prozent). Weitere Bürotechnik wie Drucker, Aktenvernichter empfinden 32 Prozent als sehr störend (2024: 34 Prozent, 2023: 35 Prozent, 2021: 30 Prozent). Die surrenden Geräusche von Klimaanlagen und Lüftungsgeräten stören 22 Prozent (2024: 20 Prozent). „Andere menschliche Geräusche“ wie Husten, Räuspern oder beim Essen belasten 22 Prozent der Befragten stark (2024: 21 Prozent, 2023: zwölf Prozent, 2021: 14 Prozent).

Wie in den Jahren zuvor haben Telefonate und Kollegengespräche am meisten gestört. Abbildung: OFFICE ROXX
Modulare Raumlösungen im Trend
Mit welchen Maßnahmen reagieren die Unternehmen auf die anhaltende Geräuschbelastung? Die am häufigsten genannten sind:
- Teppichboden: 33 Prozent
- (Tisch-)Trennwände/Tischabsorber: 25 Prozent
- Raum-in-Raum-Systeme (Cubes, Phone-Boxen oder Meeting-Pods): 18 Prozent
Damit zeigt sich eine leichte Verschiebung im Maßnahmenmix: Trennwände und Teppichböden werden ähnlich häufig eingesetzt wie im Vorjahr (2024: 26 bzw. 30 Prozent), während Raum-in-Raum-Systeme deutlich zulegen konnten – ein Plus von vier Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr (2024: 14 Prozent).
Akustisch wirksame Möbeloberflächen konnten leicht zulegen (sieben Prozent, 2024: fünf Prozent). Rückläufig ist hingegen der Einsatz von Deckenabsorbern (14 Prozent, 2024: 16 Prozent) und Wandabsorbern (acht Prozent, 2024: sieben Prozent). Vorhänge spielen mit sechs Prozent (2024: fünf Prozent) nur eine geringe Rolle. Bemerkenswert ist, dass 22 Prozent der Befragten angaben, dass in ihrem Büro keinerlei Maßnahmen zur Verbesserung der Akustik umgesetzt wurden (2024: 20 Prozent).

Raum-in-Raum-Systeme konnten deutlich zulegen – ein Plus von vier Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Abbildung OFFICE ROXX
Investitionsbereitschaft sinkt trotz hohem Bedarf
Trotz anhaltender akustischer Störungen und ihrer negativen Folgen bleibt die Investitionsbereitschaft verhalten. Unserer Umfrage zufolge planen 60 Prozent der Unternehmen keine Investitionen zur Verbesserung der Raumakustik – ein Anstieg von fünf Prozent gegenüber 2024 (55 Prozent). Lediglich zehn Prozent der Befragten berichteten von geplanten Ausgaben von bis zu 500 Euro pro Arbeitsplatz, 14 Prozent von bis zu 1.000 Euro, und nur vier Prozent von über 1.000 Euro. Im Jahr 2024 lag die Investitionsbereitschaft noch deutlich höher: Damals wollten sechs Prozent mehr als 1.000 Euro investieren, zehn Prozent bis zu 1.000 Euro und 14 Prozent bis zu 500 Euro.
Diese Entwicklung spiegelt den derzeitigen Investitionsstau in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten wider, der sich nicht nur bei der Büroeinrichtung, sondern auch in der gesamten deutschen Wirtschaft beobachten lässt. Unternehmen scheinen Investitionen in Akustiklösungen aufzuschieben – obwohl der Bedarf unverändert hoch bleibt.

Trotz anhaltender akustischer Störungen und ihrer negativen Folgen bleibt die Investitionsbereitschaft verhalten. Abbildung: OFFICE ROXX
Deutlich ambitionierter zeigen sich dagegen die Beschäftigten selbst, wenn es um gewünschte Verbesserungen am Arbeitsplatz geht. Ganz oben auf der Wunschliste stehen (Tisch-)Trennwände bzw. Tischabsorber (38 Prozent, 2024: 35 Prozent) sowie akustisch wirksame Möbeloberflächen (34 Prozent, 2024: 28 Prozent). Auch Teppichböden (27 Prozent) und Raum-in-Raum-Systeme (24 Prozent) sind stark nachgefragt. Weitere Wünsche betreffen Wandabsorber (16 Prozent), Vorhänge (15 Prozent) und Deckenabsorber (11 Prozent). Nur acht Prozent gaben an, keine akustischen Maßnahmen zu wünschen.
Praktische, nachrüstbare Lösungen stehen hoch im Kurs – wahrscheinlich vor allem dort, wo bauliche Veränderungen kaum möglich sind. Dennoch ist die Kluft zwischen der gesunkenen Investitionsbereitschaft vieler Unternehmen und den konkreten Wünschen der Beschäftigten deutlich – ein Widerspruch, der langfristig zu Produktivitäts- und Gesundheitsproblemen führen kann.
Konzentration bleibt auf der Strecke
Auf die Frage, welche Symptome die akustischen Bedingungen im Büro gelegentlich hervorrufen, wurden Konzentrationsstörungen mit 56 Prozent am häufigsten genannt. Damit liegen diese wie in den Jahren zuvor an erster Stelle (2024: 58 Prozent, 2023: 55 Prozent, 2021: 51 Prozent). Ebenfalls häufig genannte Beschwerden sind Kopfschmerzen (35 Prozent, 2024: 32 Prozent, 2023: 33 Prozent, 2021: 32 Prozent) und Nervosität (32 Prozent, 2024: 30 Prozent, 2023: 30 Prozent, 2021: 28 Prozent). Weitere Beschwerden sind Schlafstörungen (14 Prozent, 2024: 14 Prozent, 2023: zwölf Prozent, 2021: elf Prozent) und erhöhter Blutdruck (zwölf Prozent, 2024: 14 Prozent, 2023: zwölf Prozent, 2021: neun Prozent). Seltener, aber dennoch relevant, sind Herz-Kreislauf-Probleme (zehn Prozent, 2024: neun Prozent, 2023: sieben Prozent, 2021: sieben Prozent) sowie Reizungen im Magen-Darm-Trakt (sieben Prozent, 2024: acht Prozent, 2023: neun Prozent, 2021: acht Prozent).

Die Tatsache, dass immer noch 56 Prozent unter Konzentrationsproblemen leiden, zeigt: Die akustischen Störungen gehen weit über das Maß des bloß Lästigen hinaus. Abbildung: OFFICE ROXX
Eine schlechte Raumakustik beeinträchtigt nicht nur die Konzentration und somit die Produktivität von Wissensarbeitern, sondern kann auch körperliche und psychische Beschwerden verursachen. Dies zeigen wissenschaftliche Studien und unsere Leserbefragungen untermauern es. Die Werte verharren auf dem Niveau der vergangenen Jahre. Dass immer noch jeder Zweite Konzentrationsprobleme hat, zeigt: Die akustischen Störungen gehen weit über das Maß des bloß Lästigen hinaus.
Kaum Rückzugsorte für konzentriertes Arbeiten
Eine weitere Frage lautete: Gibt es in Ihrem Unternehmen ausreichend Platz für konzentrierte Einzelarbeit? 77 Prozent der Befragten verneinten dies. Damit hat sich die Situation im Vergleich zu den Vorjahren weiter verschärft (2024: 75 Prozent, 2023: 74 Prozent, 2021: 70 Prozent). Aktuell kann sich nicht einmal jeder vierte Bürobeschäftigte (23 Prozent) an einen ruhigen Ort zurückziehen, um konzentriert zu arbeiten.
Viele, die sich eine „Oase der Ruhe” an ihrem Arbeitsplatz schaffen wollen, greifen zu einem technischen Hilfsmittel: Mehr als die Hälfte (57 Prozent) nutzt ein Headset, um ungestört arbeiten zu können – ein seit Jahren anhaltender Trend (2024: 55 Prozent, 2023: 52 Prozent, 2021: 55 Prozent).
ASR A3.7 „Lärm“ weiterhin kaum bekannt
Obwohl die Technischen Regeln für Arbeitsstätten in der ASR A3.7 „Lärm“ klare Anforderungen an die akustische Gestaltung von Büroräumen definieren, bleiben sie den meisten Beschäftigten auch im Jahr 2025 unbekannt. 82 Prozent der Befragten gaben an, die ASR A3.7 nicht zu kennen, lediglich 18 Prozent haben schon einmal davon gehört. Ein ähnliches Bild zeigte sich in den Vorjahren (2024: 83 Prozent/17 Prozent, 2023: 80 Prozent/20 Prozent, 2021: 78 Prozent/22 Prozent).
Gute Raumakustik ist keine Kür, sondern Pflicht
Die Ergebnisse der OFFICE-ROXX-Leserbefragung „Raumakustik 2025” bestätigen die der Vorjahre. Auch in diesem Jahr zeigt sich deutlich: Akustische Störungen sind für Wissensarbeitende weiterhin eine große Herausforderung. Besonders alarmierend: 86 Prozent der Befragten fühlen sich von der Geräuschkulisse im Büro gestört, jeder Dritte sogar stark.
Wie in den Vorjahren werden vor allem Telefonate und Gespräche mit Kollegen als besonders störend wahrgenommen. Dies könnte auch darauf zurückzuführen sein, dass Beschäftigte im Homeoffice mehr Ruhe gewöhnt sind und deshalb im Corporate Office empfindlicher reagieren.
In Bezug auf die akustischen Störungen im Büro bleibt der Handlungsbedarf groß. Hier ist es eine schlechte Nachricht, dass 60 Prozent der Unternehmen auch im Jahr 2025 keine Investitionen in eine bessere Raumakustik planen. Dabei wünschen sich viele der Befragten konkrete Maßnahmen, wie beispielsweise Tischabsorber, akustisch wirksame Möbeloberflächen oder Raum-in-Raum-Systeme. Gleichzeitig geben 77 Prozent der Befragten an, dass in ihren Unternehmen kein ausreichender Platz für konzentrierte Einzelarbeit vorgesehen ist – ein deutlicher Hinweis auf strukturelle Defizite.
Gute Raumakustik darf kein Luxus, sondern muss eine Grundvoraussetzung für gesunde und produktive Büroarbeit sein. Offene Bürokonzepte benötigen angemessene akustische Ausgleichsflächen, Ruhezonen und Rückzugsorte. Unternehmen, die langfristig erfolgreich sein wollen, sollten Ruhe als festen Bestandteil moderner Arbeitsplatzgestaltung verstehen – und entsprechend investieren. Gleichzeitig bleibt auch das Verhalten im Büro entscheidend: Mehr Rücksichtnahme untereinander könnte vieles erleichtern.
Zur Umfrage: 457 Teilnehmer, hauptsächlich Office-Worker
An der Umfrage haben 457 Bürobeschäftigte aus Deutschland teilgenommen. 88 Prozent der Befragten sind Angestellte, zwölf Prozent selbstständig. 29 Prozent sind als Office-Professionals tätig, 19 Prozent gehören einer Geschäftsführung an. Zwölf Prozent arbeiten als Büroeinkäufer, vier Prozent als Architekten bzw. Planer. Hier waren Mehrfachnennungen möglich. 47 Prozent der Befragten sind männlich, 53 Prozent weiblich. 22 Prozent der Befragten treffen Entscheidungen in Bezug auf die raumakustische Ausstattung ihres Firmenbüros. Die Größe der Unternehmen, in denen die Umfrageteilnehmenden arbeiten, wurde wie folgt angegeben: 24 Prozent 1–10 Beschäftigte, 25 Prozent 11–100, 29 Prozent 101–500 und 22 Prozent über 500 Beschäftigte.
Wir danken allen, die teilgenommen haben, herzlich. Aufgrund ihrer Daten konnten wir erneut ein realistisches Bild der Situation in Deutschland zeichnen. Die Gewinner der Preise wurden benachrichtigt.

Logo Akustikaktion.
Mehr Informationen zum Thema Raumakustik in Büroumgebungen bietet die Initiative Quiet please! In der Aktion engagieren sich namhafte Partner gemeinsam für das Thema. Die Akustikaktion informiert und berät unabhängig.
- „Psst!“: Die Ergebnisse der OFFICE-ROXX-Leserumfrage „Raumakustik 2024“
- Akustische Störungen kehren zurück: Die Ergebnisse der OFFICE-ROXX-Leserumfrage „Raumakustik 2023“
- Du störst! Die Ergebnisse der OFFICE-ROXX-Leserumfrage „Raumakustik 2021“






























































