Die wirtschaftliche Situation von Coworking Spaces hat sich gegenüber dem Vorjahr weiter verbessert. So lautet ein zentrales Ergebnis der „Coworking Trends Survey“. Die Studie wurde von März bis April dieses Jahres vom Onlinemagazin Deskmag durchgeführt.
Derzeit bewerten 46 Prozent der befragten Betreiber von Coworking Spaces ihre wirtschaftliche Lage als gut. Zudem erwartet mehr als die Hälfte von ihnen eine weitere Verbesserung in den nächsten sechs Monaten. Laut Studie gestaltet sich die langfristige Gewinnerzielung der Unternehmen allerdings weiterhin schwierig, obwohl sich die aktuelle Situation verbessert hat und die Auslastung zunimmt. Bei Coworking Spaces mit kleinen Standorten oder in kleineren Städten sieht die derzeitige Lage weniger gut aus, dafür schauen sie öfter optimistisch auf die kommenden Monate. Große Standorte sind aktuell mit 75 Prozent stärker ausgelastet. Laut Coworking Trends Survey 2024 sind die Kapazitäten aller Coworking Spaces derzeit im Schnitt fast zu zwei Dritteln ausgelastet.
Auslastung nach Räumen
Besonders stark nachgefragt werden derzeit die zu Coronazeiten gemiedenen Veranstaltungsräume: Meeting- und Event-Spaces. Die Nachfrage nach Teambüros hat sich gegenüber dem Vorjahr merklich abgeschwächt. Bei Einzelbüros und Hot Desks stieg sie leicht. Die insgesamt besser ausgelasteten Räume führen derzeit (noch) nicht zu einer besseren Gewinnaussicht, heißt es in der Studie. Das Gewinnen neuer Mitglieder bereitet Coworking Spaces die größten Schwierigkeiten. Dieser Punkt führt die Problem-Hitliste der Deskmag-Studie seit Jahren an. Als mögliche Ursache wird häufig eine ungenügende lokale Nachfrage genannt. Andererseits berichtet jedes vierte Unternehmen von entgegengesetzten Problemen: Ihnen fehlt der Platz für mehr Mitglieder.
Seltener profitabel
Die Mehrheit der Coworking Spaces in Deutschland arbeitet nicht unprofitabel. Insgesamt jedoch liegen deutsche Coworking-Unternehmen seltener in der Gewinnzone als im internationalen Durchschnitt. Die Studienmacher identifizieren vier Indikatoren, die die Profitabilität beeinflussen.
#1 Coworking Spaces arbeiten oft wie Non-Profit-Unternehmen. Das schließt einen Profit nicht aus, macht ihn aber nicht zum Hauptziel.
#2 Viele Coworking Spaces in Deutschland sind eher klein. Fast 70 Prozent der Flächen umfassen weniger als 500 m2 pro Standort. Dies beschränkt die Kapazität und Flexibilität ebenso wie mögliche Kostenvorteile.
#3 Auch wenn die Vermietung einzelner Schreibtische eine zentrale Einnahmequelle für Coworking Spaces darstellt, erhöhen zusätzliche Angebote die Gewinnmöglichkeiten.
#4 Es finden sich immer mehr Coworking Spaces außerhalb von großen Städten. Ihr Einzugsgebiet ist entsprechend dünner besiedelt.