Den Vormarsch der künstlichen Intelligenz begleitet sowohl ein gewisser Zauber als auch große Ungewissheit. Der PMRE Monitor 2024 widmet sich ausführlich und konkret dem Thema KI in der Immobilienwirtschaft. Wir stellen sieben Thesen aus ihm vor.
Für die Markstudie „PMRE Monitor 2024: KI – aber wie?“ wurden 457 Personen aus Unternehmen im Immobilienumfeld sowie Vertreter der Generation Z befragt. Der Monitor ist ein Gemeinschaftswerk von CC PMRE GmbH, HTW Berlin und CCTM Real Estate & Infrastructure AG. Die Leitung hatten Prof. Dr. Marion Peyinghaus und Prof. Dr.-Ing. Regina Zeitner inne.
#1 KI-Assistent entlastet
71 Prozent der täglichen Bürotätigkeiten könnten durch KI-Assistenten übernommen werden. Im Durchschnitt werden pro Woche 7,9 Stunden für die manuelle Bearbeitung von Daten, 5,2 Stunden für die Überprüfung wiederkehrender Texte und fünf Stunden für die Suche nach Dokumenten in der Ablage benötigt.
#2 KI spart Flächen ein
Aus Sicht der Teilnehmenden sinkt der Büroflächenbedarf durch den Einsatz von KI um 26 Prozent. Auch andere Raumnutzungsarten müssen mit Rückgängen rechnen: Handel um 24 Prozent, Produktion und Logistik um 16 Prozent, Hotels um zehn Prozent sowie Fürsorge und Gesundheit um acht Prozent. Dagegen boomt der Flächenbedarf für Rechenzentren.
#3 KI ermöglicht Erfolg
Nur sechs Prozent der Unternehmen in der Immobilienwirtschaft setzen KI ein. Obwohl KI-Anwender laut Studie signifikant niedrigere Personal- und IT-Kosten, einen höheren Innovationsgrad sowie eine höhere Prozesseffizienz aufweisen. KI verhilft Unternehmen zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und langfristiger Stabilität am Markt, so die Studienmacher.
#4 Soziale KI-Investitionen
Aus Sicht der Studienteilnehmenden sind Investitionen in Höhe von 5,7 Prozent des Umsatzes in KI-Projekte notwendig. Davon entfallen 46 Prozent auf Personal und Prozesse, 27 Prozent auf Daten und 23 Prozent auf Applikationen. Die KI-Pioniere unter den Befragten wollen sogar 70 Prozent ihrer Investitionen für Personal und Prozesse aufwenden.
#5 KI wird zum Klimakiller
KI ist aufgrund des hohen Energiebedarfs für die Rechenleistung und Kühlung der Systeme ressourcenintensiv. Derzeit liegt der Anteil des IT-Sektors am weltweiten CO2-Ausstoß nach Expertenschätzungen bei zwei bis vier Prozent. Bei einer prognostizierten Wachstumsrate von neun Prozent pro Jahr werden die Emissionen jedoch massiv ansteigen.
#6 Geteilte Ansicht zu KI
Die Erfolgspotenziale von KI liegen in der Unternehmenseffizienz. Risiken werden in Fehlentscheidungen, Haftungsfragen oder der Abhängigkeit von KI-Anbietern gesehen. Aus Sicht der Unternehmen überwiegen die Vorteile. Bei der Generation Z dominieren mögliche negative Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Angst vor Arbeitsplatzverlust. Die Furcht vor KI ist in der Generation Z mehr als dreimal so hoch wie bei den Unternehmen.
#7 KI punktet bedingt
Die Motivation für den Einsatz von KI ist unterschiedlich. Aus Sicht der Unternehmen (83 Prozent) sollte jeder Einzelne mitentscheiden können, welche Aufgaben die KI übernehmen soll. Grundsätzlich teilt die Generation Z diese Ansicht, 88 Prozent von ihnen allerdings abhängig von persönlichen finanziellen Vorteilen.