Mit dem Beschluss des European Green Deal hat die EU das Ziel einer annähernden Klimaneutralität bis 2050 ausgerufen. Aus diesem Grund hat das Architekturbüro CSMM drei Handlungsmaximen für Bauherren, Planer und Architekten eingeführt.
In einem Stufenplan werden die im Rahmen des European Green Deal festgelegten ESG-Standards auf EU-Ebene und in der Folge auf nationaler Ebene bis 2030 sukzessive umgesetzt. Für CSMM gehört die zielführende Integration dieser relevanten Kriterien deshalb zum Planungsprozess. Timo Brehme, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von CSMM, betont: „Als Architekturgestalter arbeiten wir an der Entwicklung wandlungsfähiger Möglichkeitsräume einer Arbeitswelt von morgen.“
#1 Nachhaltige Umnutzung
Im Planungs- und Bauprozess ist es erforderlich, jedes Element auf nachhaltige Kriterien und tatsächliche Notwendigkeit zu prüfen. Für das Projekt „Frameworks“ in Grassbrunn entwickelt CSMM ein Multi-Tenant-Konzept, das den sich vielfältig wandelnden Nutzerbedarfen entspricht. Indem vorhandene Materialien und Bauteile wiederverwendet werden, erfüllt das Flächenkonzept die aktuellen Anforderungen an nachhaltige und gesunde Arbeitsumgebungen. „Mithilfe variabler Grundrisse und konfigurierbarer Module in jeder Mieteinheit schaffen wir maximale Flexibilität zugunsten vielfältiger Nutzungen“, erläutert Reiner Nowak, geschäftsführender Gesellschafter bei CSMM. Die Umnutzung beinhaltet sowohl klassische Open-Space-Büroflächen als auch gemischte Bereiche mit leicht gewerblichem Charakter und Gemeinschaftsflächen.
#2 Gebäudematerialpass
Um die Datenmengen zu bewerkstelligen und später im Betrieb nutzbar zu machen, ist der Einsatz von 3-D-BIM (Building Information Modelling) eine logische Konsequenz. Auch der Wiedereinsatz von Bauelementen ist elementarer Bestandteil der ESG-Maxime hin zur Verwendung gesunder und emissionsarmer Produkte. Ein Gebäudematerialpass sammelt hierfür die im Gebäude verbauten Materialien und dient als Quelle für spätere Wiederverwendungen. Beim Handling unterstützen Datenbanken und Servicedienstleister wie Madaster und Concular, welche die Informationen auch mit dem 3-D-BIM-Modell verknüpfen.
#3 Fokus auf Energie
Damit Gebäude und ihre Nutzung annähernd CO2-neutral werden können, müssen sie die Energie nach Möglichkeit produzieren und speichern. Eine große Rolle spielen dabei Energie- und Wasserspeicher, Erdwärme und Sonnenenergie. Fassaden und Dächer etwa, die Energie mit Fotovoltaik produzieren und möglichst begrünt sind, reduzieren die Aufheizung und isolieren gleichermaßen. Der Ruf nach aktiver Kühlung und der Einsatz teurer Klimaanlagen ist vermeidbar, wenn in der Planung der Gebäude die Aufheizung vermieden würde und der kritische Glasanteil und dessen Verschattung im Vordergrund stehen würden. Tiefgaragen und Fundamente können als Energiespeicher dienen und den Einsatz von Primärenergie reduzieren.