„Die Orgatec wird komplett neu aufgestellt“, so die Ankündigung der Koelnmesse und des Industrieverband Büro und Arbeitswelt e.V. (IBA). Doch was planen Verband und Messegesellschaft zur internationalen Leitmesse für neue Arbeitswelten genau? Die Experten vom IBA fassen es zusammen.
Am 29. August 2023 hatte die Messegesellschaft Pressevertreter zu einer ersten Informationsrunde in kleinem Kreis eingeladen (OFFICE DEALZZ berichtete). Ein so früher Kommunikationsstart, fast 14 Monate vor Eröffnung der Messe, lässt größere Veränderungen erwarten.
Orgatec als Erlebnisort
Beginnen wir mit einem Blick zurück. 2022 war ein besonderes Messejahr. Die Vorbereitungen für die Orgatec im Oktober 2022 starteten nicht nur mitten in der Unsicherheit der Coronapandemie. Für die Koelnmesse und den IBA als ideellen Träger der Messe war auch von Anfang an klar, dass ein überzeugender Neustart die Voraussetzung sein würde, um 2024 einen entscheidenden Schritt weiterzugehen.
Wenn sich dann am 22. Oktober 2024 in Köln die Tore für die Besucher öffnen, sollen diese eine neue Form der Messe erleben. Dafür muss die internationale Leitmesse für neue Arbeitswelten zu einem ganzheitlichen Erlebnis werden. Wie das im Detail aussehen soll, konnten die Vertreter verschiedener Besuchergruppen während und nach der Orgatec 2022 selbst definieren. Ganz oben auf den Wunschlisten standen mehr Inspirationen, herstellerübergreifende Präsentation in „realen“ Szenarien, mehr Networking-Formate, eine schnellere und transparentere Wegeführung, mehr und attraktivere Aufenthaltsbereiche sowie als wichtigste Forderungen: mehr Eventcharakter.
Besucherwünsche integrieren
Der Neustart im vergangenen Jahr ist geglückt. Jetzt gilt es, die Wünsche der Besucher in aller Konsequenz umzusetzen. Gleichzeitig soll die Orgatec ihre Stärken als Messe behalten. Denn auch das war eine wichtige Rückmeldung bisheriger und potenzieller Besucher: Sie schätzen die Messe als Format. Was damit vor der Koelnmesse, dem IBA und ihren externen Partnern liegt, ist eine riesige Aufgabe und doch gar nicht so schwer, wie man vielleicht denken könnte. Denn tatsächlich haben die Beteiligten bereits alle Elemente des neuen Messepakets an unterschiedlichen Stellen getestet. Nun gilt es, die Bausteine zusammenzufügen und dabei stets die Wünsche der Besucher im Blick zu behalten.
Messehallen mit Schwerpunktthemen
Das geht am besten mit einem klaren Schnitt. Dieser wird so aussehen, dass sich nahezu alle Aussteller neu sortieren müssen, weil der Hallenbelegungsplan für die Orgatec 2024 komplett neu aufgestellt wird. Zu den Hallen 6 bis 9 und 10.2 kommen die Hallen 4.2, 5.1 und 5.2 hinzu. Für kürzere Wege wird auch die Öffnung des Süd-Nord-Boulevards in voller Länge sorgen.
Die Hallen selbst werden mit Schwerpunktthemen belegt. Diese reichen von „Human Centricity“ über „Smart Office“ und „Nachhaltigkeit“ bis hin zu „Outdoor-Ausstattungen“. Mit zusätzlichen Aufenthaltsbereichen und einem neuen Gastronomiekonzept kann das gesamte Messegelände zum Marktplatz werden. Physische und digitale Themenführungen sowie eine Orgatec-App werden die Besucher bei der Planung ihres Messebesuchs und der spontanen Vernetzung vor Ort unterstützen.
Als besonderes Highlight wird der IBA mit dem ersten „Wherever Whenever – Work Culture Festival“ für eine echte Messeneuheit sorgen. Dafür werden die Hallen 6 und 9 mit drei Bühnen, Workshops, Think-Tanks, Ausstellungen, unterschiedlichen Gastro- und Aufenthaltsbereichen in einen „Event Floor“ umgewandelt.
Messepräsenz neu definieren
Helmut Link, Vorsitzender des IBA, formulierte das bei der Konzeptpräsentation am 29. August 2023 so: „Nicht nur die Arbeitswelt ist in Bewegung, auch unsere Branche verändert sich in großer Geschwindigkeit. Die Orgatec muss der Ort sein, an dem beides sichtbar wird.“ Damit das gelingen kann, werden die IBA-Mitglieder nicht nur erstmals gemeinsam in den beiden Event-Hallen anstelle der gewohnten und teils über Jahre hinweg hart erkämpften Standflächen ausstellen. Sie werden auch ihre Messepräsenz neu definieren.
„Die Platzierung mitten im Eventbereich eröffnet den Ausstellern neue Möglichkeiten, stellt sie aber auch in eine zusätzliche Wahrnehmungskonkurrenz. Damit müssen besonders die IBA-Mitglieder in den Work-Culture-Hallen genau planen, wie und mit welchen Schwerpunkten sie sich präsentieren wollen“, erklärte Daniel Kittner, Sprecher des Vorstands der Sedus Stoll Group und Mitglied im IBA-Vorstand.
Die Herausforderung, ihre Messeauftritte mit den Wünschen der Besucher abzugleichen, gilt aber, da sind sich alle einig, auch für die Aussteller in allen anderen Hallen. Für die Besucher der nächsten Orgatec wird es vom 22. bis 25. Oktober 2024 daher in jedem Fall spannend.