Elegantes Design, hoher Bewegungskomfort und eine nachhaltige Produktion: All dies vereint das neue Schalenstuhlprogramm Yonda. Mit ihm hat der niedersächsische Möbelhersteller Wilkhahn einen wesentlichen Teil seiner Stuhlgeschichte in die Zukunft übersetzt.
Designer und Architekten wussten es schon lange – heute ist es von den Neurowissenschaften bewiesen: Mit guter Gestaltung lassen sich über das Unterbewusstsein Befindlichkeit und Zusammenleben der Menschen positiv beeinflussen. Gerade Stühle verbinden wie kein anderes Möbelstück Gesundheit, Wohlbefinden und soziokulturelle Aspekte. Sie sind dem Menschen dabei ganz im Wortsinn hautnah. Ein Stuhl kann schützen und stützen, bewegen und entlasten, Tradition fortschreiben, Zukunft vermitteln und vieles mehr.
Aufbruch in die Zukunft
„Vor dem Produkt die Idee“, hieß es bei Wilkhahn schon vor sieben Jahrzehnten, als man sich in den 1950er- und 1960er-Jahren mit Architekten und Designern aufmachte, die Lebens- und Arbeitswelten immer wieder ein Stück besser zu gestalten. Wesentlicher Impulsgeber war die berühmte Ulmer Hochschule für Gestaltung und ihr Gründungsmanifest von 1953: „Ziel ist es, langlebige Produkte zu entwickeln, den Gebrauchswert zu erhöhen und die Verschwendung zu reduzieren.“ Aus der engen Zusammenarbeit mit den „Ulmern“ entstanden die Grundlagen einer Produktentwicklung, die Wilkhahn zum Pionier für moderne Möbelgestaltung machten.
Neue Materialien wie glasfaserverstärktes Polyester (GFK) eröffneten den Gestaltern neue konstruktive Möglichkeiten und ästhetische Ausdrucksformen. Bei Wilkhahn gestaltete ab 1954 der Architekt, Hochschullehrer und Möbeldesigner Georg Leowald umfangreiche GFK-Schalenstuhlprogramme. Sie gehörten neben anderen GFK-Möbeln zu den Sinnbildern der Aufbruchstimmung einer Generation.
Der ökologische Wandel bei Wilkhahn, der später mit dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ausgezeichnet wurde, sorgte 1989 für das Ende der GFK-Möbelproduktion. Die toxischen Komponenten bei der Herstellung, die gesundheitsgefährdende Staubbelastung bei der Verarbeitung und die (bis heute) ungelöste Entsorgungsfrage waren nicht mehr vertretbar. Lange bevor „Grün“ zum Mainstream wurde, setzte Wilkhahn die Eckpunkte für eine ökologische Produktgestaltung: Neben die Langlebigkeit bei Formgebung, Gebrauchsqualität und Materialgüte traten Kriterien wie Reparaturfähigkeit, Reduktion von Umweltbelastungen, Ausschluss gesundheits- und umweltkritischer Materialien sowie Aspekte des Recyclings.
Zwischen Arbeit und Leben
Schalenstühle waren schon immer „Grenzgänger“, die sowohl im Büro als auch in der Wohnung zu Hause sind. Vermitteln sie doch einerseits Geborgenheit und andererseits die Zukunftsorientierung modernen Industriedesigns. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Überlappung von Arbeits- und Lebenswelten ist diese hybride Anmutung aktueller denn je. Gleichzeitig ist angesichts der enormen ökologischen Herausforderungen die Verwendung von natürlichen und technischen Materialien so zu gestalten, dass sie nicht nur einem langlebigen Gebrauch standhalten, sondern auch ohne Qualitätsverlust in Stoffkreisläufe zu führen sind.
Deshalb hat Wilkhahn mit seinem neuen Schalenstuhlprogramm Yonda diesen klassischen Stuhltypus sowohl formal wie funktional und materialbezogen für hybride Wohn- und Arbeitswelten ins Morgen übersetzt. In Zusammenarbeit mit dem süddeutschen Designstudio neunzig°design entstand ein Programm, das durch eine eigenständige Schalenform, einen außerordentlichen Sitzkomfort, vielfältige Modellvarianten und nicht zuletzt durch eine Materialität zu überzeugen weiß, die konsequent für die Anforderungen der Kreislaufwirtschaft ausgelegt ist. Kurz: ein Programm, das richtig Lust macht auf nachhaltige Zukunft!
Elegant und nachhaltig
Das beginnt bei der dynamischen Form der Sitzschale mit ihren fließend integrierten, leicht auskragenden und sanft nach vorne abfallenden Armauflagen. Es führt über den ausgezeichneten Stützkomfort, den die leicht rückgeneigte Schale mit ihrer ergonomischen Innenwölbung der Rückenpartie bietet. Und es endet noch lange nicht bei der hochwertigen, leicht gesprenkelten Optik des Schalenmaterials. Denn das dafür verwendete, selbst wiederum kreislauffähige Biokomposit besteht zu 70 Prozent aus postconsumer-recyceltem Polypropylen und zu 30 Prozent aus Holzabfällen einer Sägerei.
Vielseitig und ergonomisch
Für den Einsatz in Wohn- und Bürobereichen gibt es die Schalen in sechs Farben, vier Polsterversionen und mit fünf Gestellvarianten: mit einem rückseitig elegant abgekröpften Stahlrohrgestell, mit wie Holzscheite schräg angestellten Beinen aus FSC-zertifiziertem Eichenholz sowie mit vierarmigen Drehgestellen auf Gleitern oder Rollen und mit dem fünfarmigen Drehgestell, die jeweils aus recyceltem Aluminium gefertigt sind. Besonders clever ist die optionale 3-D-Federung, welche zu einem in dieser Stuhlklasse einzigartigen Bewegungskomfort führt. Mit der Gestell- und Ausstattungsvielfalt lässt sich Yonda für die spezifischen Anforderungen im Büro und zu Hause passgenau konfigurieren. Und sollten die Lebens- und Arbeitsumstände einmal Anpassungen erfordern, lassen sich mit nur vier Schrauben die Schale oder das Gestell austauschen.
Die Kombination aus Ästhetik und Umweltverantwortung setzt sich weiter fort bei den Bezugsstoffen der auswechselbaren Sitz- oder Innenpolster: mit einem strapazierfähigen Textil aus recyceltem Polyester, in dem auch Plastikmüll aus den Meeren verarbeitet ist. Oder mit einem individuell gemusterten Wollstoff, der zu 45 Prozent aus eingearbeiteten Wollabfällen besteht.
Less is more
Dieser viel zitierte Leitsatz der Moderne gehört angesichts der Ressourcenknappheit für eine wachsende Weltbevölkerung vielleicht zu den wichtigsten Grundsätzen einer wirklich nachhaltigen Gestaltung. Die Kunst besteht darin, das Weniger so zu gestalten, dass daraus wirklich ein Mehr wird. Bei Yonda ist dies den Designern mit Wilkhahn offensichtlich gelungen: Weniger Teile, weniger Energie-, Rohstoff- und Materialverbrauch und weniger Komplexität führen hier zu mehr Schönheit, mehr Sitzkomfort, mehr Vielfalt und mehr Kreislaufwirtschaft. Das macht Yonda zu einer Blaupause für die Zukunft, eben „beyond furniture“.