In den letzten Jahren ist die Zahl der Start-ups in Deutschland rasant gewachsen. Die Branchen: von Tech bis Kunst ist alles dabei. Divers geht es auch bei der Verteilung der Start-up-Standorte zu. Ein Trend zeichnet sich jedoch ab: Berlin ist bei Gründern besonders beliebt.
Ein internationales Umfeld, eine gute Verkehrsanbindung per Bus, Bahn und Flugzeug, großes Bildungspotenzial und viel Raum zur Entfaltung: Berlin ist bei Gründern angesagt. Schon seit mehreren Jahren ist die Hauptstadt für immer mehr Unternehmer „the place to be“, denn der besondere Vibe der Stadt und die Möglichkeiten beflügeln Kreativität und Produktivität.
Immer mehr Gründer kommen in die Hauptstadt
Dabei gehen die Start-ups auch raumtechnisch neue Wege. Inspiriert durch Metropolen wie Warschau oder New York gibt es auch in Berlin immer mehr ShareSpaces: Eine eigene Welt, in der Büroräume mit anderen geteilt werden können. Der Vorteil: Flexibilität beim Arbeitsumfeld und die gute Möglichkeit, inspirierende Menschen zu treffen und Business-Kontakte zu knüpfen.
Wer ein Büro in Berlin mieten möchte, kann sich zeitlich festlegen, muss es jedoch nicht. Rund um den Potsdamer oder Alexanderplatz gibt es unzählige Büroräumlichkeiten zur temporären Miete. Wer möchte, kann einen imposanten Blick über die Stadt genießen und sich beispielsweise direkt am Brandenburger Tor einquartieren. Berlin hat mit seinen zwölf Stadtbezirken viel zu bieten, denn jeder versprüht einen individuellen Charme. Wie Historie und modernes Design kreativ aufeinandertreffen können, zeigt das neue Raumkonzept des IT-Dienstleistungszentrums (ITDZ) des Landes Berlin. Hier treffen Praktikabilität und Ästhetik mit smarten Technik- und Nutzungsmöglichkeiten aufeinander. Wer sich durch diesen eigenwilligen Vibe inspirieren lassen möchte, kann sich in unmittelbarer Nähe des ITDZ in eine der zahlreichen freien Büroflächen einmieten.
Nie gab es mehr Start-up-Potenzial
Der Start-up-Verband zeigt in seiner Studie von 2021, dass es deutschlandweit ein enormes Gründungspotenzial gibt. Lange war Berlin an der Spitze, mittlerweile muss sich die Hauptstadt aber mit Nordrhein-Westfalen als Gründungsmekka messen. Dennoch hat Berlin viele Vorzüge. Auffällig ist, dass sich Start-ups aus dem Energiebereich, der Kreativwirtschaft oder dem Gesundheitswesen sowie IKT besonders häufig in der Hauptstadt ansiedeln.
Dass vor allem die Gesundheits-IT große Zukunftschancen besitzt, zeigt die Ausrichtung der conHIT. Die wichtige Fachmesse in Europa zu diesem Thema wird in Berlin ausgerichtet. Außerdem mausert sich die Stadt zusammen mit der Region Brandenburg zum innovativen Vorreiter in den Bereichen IT und Elektronik. Einen Meilenstein dafür setzte die Landesregierung mit der Unterstützung des Bauvorhabens von Elon Musk. Seitdem ist Berlin/Brandenburg für seine Innovationen in puncto Umwelttechnologien über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Berlin entwickelt sich zur KI-Hauptstadt
An der künstlichen Intelligenz forschen nicht nur kluge Köpfe im Silicon Valley, sondern auch in Berlin. Erfolgsgeschichten gibt es bereits einige, wie beispielsweise ConBotics. Das junge Berliner Unternehmen schaffte die Entwicklung eines automatisierten „MalerRoboters“ und belegte damit den dritten Platz des BPW 2021 (Business Plan Wettbewerb). In Sachen Digitalisierung hat Berlin allerdings noch mehr zu bieten. Das digitale Start-up des Jahres 2021: mediaire. Es schaffte mit seiner neuen Technologie eine Möglichkeit für die automatisierte Auswertung radiologischer Aufnahmen. Dem KI-basierten Diagnose-Report-System gelingt es innerhalb weniger Minuten, effizient Bildinformationen auszuwerten. Damit könnten zukünftig enorme Personalkosten eingespart werden. Ein digitaler Coach für Erwachsene, um frühzeitig Gesundheitsprobleme zu erkennen, wurde ebenfalls in Berlin entwickelt. Dafür gab es sogar den dritten Platz beim BPW 2022. „Mio Health“ bietet Hilfestellungen beim Umgang mit Erkrankungen und gibt wesentliche Tipps für den Alltag.
Interaktiv geht es auch in der Verhaltenstherapie zu. In Berlin wurde eine Toolbox entwickelt, die Impulse bei der Selbstbeobachtung mit Unterstützung therapeutischer Materialien gibt. Für die spielerische und gut durchdachte Aufbereitung wurde das Projekt „Minime“ sogar mit dem zweiten Platz beim BPW ausgezeichnet. Der erste Platz ging ebenfalls an eine smarte Lösung aus der Rubrik Gesundheitswesen: die App „memodio“. Sie soll bei der Früherkennung und Prävention von Demenzerkrankungen helfen und bietet auch ein digitales Therapieprogramm.
Berliner Sparkasse unterstützt Gründer
Dass sich ganz Berlin auf die Gründer freut und sie unterstützt, zeigt das Engagement der Unternehmen vor Ort. Die Sparkasse Berlin lobt regelmäßig einen Gründerpreis aus. 2021 ging er an das junge Unternehmen „Aumio“. Auch hier zeigt sich: Gesundheit und IT sind in Berlin eng miteinander verbunden. Das Unternehmen kreierte eine App, welche die mentale Gesundheit von Kindern spielerisch fördert und die Achtsamkeit erhöht. Kinder werden mithilfe der kindgerechten Anwendungen zu mehr Bewegung, weniger Stress und einem gesunden Lebensstil ermutigt.
Berlin winkt mit Gründungs- und Start-up-Förderung
Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe hat für Gründungswillige in Berlin einen Trumpf in der Hand: zahlreiche Förderprogramme. Neben der finanziellen Förderung gibt es Gründerzentren, Veranstaltungen und Seminare für Gründer, Beratungen und Coachings sowie wichtige Anlaufstellen für Gründungsgespräche. Gemeinsam mit der Investitionsbank Berlin stehen verschiedene Forderungen für Existenzgründer in Form von Darlehen, Zuschüssen, Beteiligungen oder Bürgschaften zur Verfügung. Das Gründungsvorhaben kann mit einem Darlehen von bis zu 1,5 Millionen Euro zu vergünstigten Konditionen unterstützt werden.
Berliner Randbezirke bieten Sparpotenzial
Während der Gründung ist das Budget häufig knapp bemessen. Auch wenn es Fördermöglichkeiten gibt, versuchen viele Start-ups, zu Beginn ihrer Unternehmenshistorie kräftig zu sparen. Berlin bietet dafür bei der Büromiete viele Optionen. Eine Möglichkeit ist das Teilen der Bürofläche mit anderen kreativen Köpfen. Das schafft nicht nur Gelegenheiten für neue Kontakte, sondern entlastet das Budget. Wer eine Bürofläche allein nutzen will, findet in den Außenbezirken Berlins zahlreiche günstige Optionen. In Köpenick, Schöneweide usw. gibt es schöne Ecken, die oft einen Blick aufs Wasser oder ins Grün bieten. Auch das Stadtzentrum ist mit der U-Bahn schnell und kostengünstig zu erreichen.