Strategische Neuausrichtung von Sharp
Vor Kurzem hat Sharp seine neue Geschäftsstrategie und eine ganze Reihe an neuen Lösungen vorgestellt. Christoph Schneider sprach mit Alexander Hermann, Vice President bei Sharp Information Systems Europe.
Bereits seit 2012 strukturiert Sharp seine Geschäfte um. Man hat sich von dem verlustreichen B2C-Geschäft verabschiedet und konzentriert sich heute ausschließlich auf den profitablen B2B-Markt. Nun geht Sharp seinen Weg konsequent weiter und hat Mitte Oktober auf dem Händlerevent Inspire Expo 2015 auf Malta den Zusammenschluss der Dokumenten- und Displaysparten verkündet. Hierdurch sollen das B2B-Geschäft gestärkt und das Wachstum in Europa fortgesetzt werden.
Neben dieser neuen, einheitlichen Geschäftsstrategie wurde die Einführung einer neuen Generation von A3-Multifunktionsgeräten für 2016 angekündigt. Die MX-Serie wird 13 Systeme mit Geschwindigkeiten von 30 bis 60 Seiten pro Minute umfassen. Ebenfalls neu sind die Version 2.0 der Cloud-Lösung „Cloud Portal Office“ sowie das 80 Zoll große Big Pad für Meeting- und Kollaborationsumgebungen.
OFFICE ROXX: Herr Hermann, wo sehen Sie im Zuge dieser Umstrukturierung Alleinstellungsmerkmale von Sharp?
Alexander Hermann: Uns differenziert vom Wettbewerb, dass wir das Know-how bei uns im Haus haben, alle Produkte selbst zu entwickeln, zu testen sowie herzustellen. Ich glaube, damit können wir uns glaubhaft am Markt positionieren. Mit der Zusammenlegung der Display- und der Dokumentensparten in Verbindung mit unserem Cloud-Angebot können wir unseren Kunden ein komplettes Portfolio an Business-Lösungen aus einer Hand anbieten.
Wirken sich diese Änderungen auf Ihren Direktvertrieb aus?
Die Organisationsänderung wurde am 1. Oktober 2015 gültig. Das heißt, dass die Visual Solutions und die Document Solutions zukünftig unter einer Führung zusammen in Sharp Business Systems aufgehen. Unser Direktvertrieb bietet bereits seit Längerem alle Lösungen vom Multifunktionsgerät über Cloud-Lösungen bis hin zur vollständigen Büroausstattung mit Tisch und Stuhl an. Wichtig ist für uns zu berücksichtigen, welche Dienstleistungen wo gefordert werden, da dies regional sehr verschieden sein kann.
Werden sich Ihre Handelspartner umstellen müssen? Wie unterstützen Sie diese dabei?
Es wird kein Partner dazu gezwungen, zukünftig alle Lösungen von Sharp anzubieten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es spezielle Partnerprogramme geben wird, aber hierzu müssen sich in erster Linie unsere Händler von sich aus dazu bereit erklären. Selbstverständlich planen wir, unsere Händler – die ohnehin schon viele dieser Schritte gegangen sind – dahingehend zu unterstützen, Kunden fachgerecht alle verfügbaren Sharp-Lösungen anbieten zu können. Es kann somit immer ein passender Sharp-Ansprechpartner für die Umsetzung komplexerer Projekte herangezogen werden.
Auf welchen Messen werden Sie nächstes Jahr vertreten sein? Spielt die Cebit in Ihren Planungen eine Rolle?
Wir werden 2016 sowohl an der Integrated Systems Europe (ISE) in Amsterdam als auch an der Drupa 2016, der weltweit größten Messe für Printmedien, teilnehmen. Trotz der Fokussierung der Cebit auf den B2B-Markt sehen wir zurzeit noch keine zwingenden Gründe, dort wieder als Aussteller vertreten zu sein. Unsere Endkunden sowie Partner erreichen wir besser auf eigenen Veranstaltungen wie etwa den „My Integrated Office“-Events. Das heißt aber nicht, dass wir in Zukunft nicht auch in Hannover wieder vertreten sein werden.
Vielen Dank für das Gespräch.