Selbstbestimmt leben
Ständig wird versucht, uns zu sagen, wie wir zu sein haben. Bei Entscheidungen wird selten auf das eigene Herz gehört, sondern auf Arbeitgeber, Verwandte, Kollegen oder die Facebook-Community. Zählt man dann noch zu den Netten, tut anderen gern einen Gefallen und stellt sich selbst oft hinten an, so geht man schnell unter und führt ein Leben für andere, anstatt für sich selbst. Aber wie kann man sich aus diesen Mustern befreien? Antworten liefert dieses unterhaltsam geschriebene Buch. Etwa darauf, warum Anpassung Unglück ist. Oder wie man sich selbst bewahrt, indem man Manipulationen durchschaut und die eigene Intuition als verlässlichen Wegweiser nutzt. Doch vor allem: darauf, wie man nicht mehr „Ja“ sagt, wenn man „Nein“ sagen möchte. Eine Ermutigung und Anleitung für alle, die ein selbstbestimmtes, einmaliges Leben wagen wollen.
Martin Wehrle: „Sei einzig, nicht artig! So sagen Sie nie mehr Ja, wenn sie Nein sagen wollen“, Mosaik 2015, 384 S., 14,99 €.
Fragmentierter Alltag
Professor Morkowetz hat mit seinem Team eine App entwickelt, die das Verhalten der Smartphone-Nutzer dokumentiert. Das Ergebnis: Täglich befassen wir uns drei Stunden mit dem Smartphone und nehmen es 55 Mal zur Hand. Längst leben wir in einem fragmentierten Alltag, werden ständig aus unserem Tun und Denken gerissen, sind abgelenkt und unkonzentriert. Die Auswirkungen dieses Verhaltens auf unser Leben, unsere Arbeit und unsere Gesundheit sind dramatisch, da es nicht nur unproduktiv, sondern auch unglücklich und krank macht. Aber zum Glück endet das Buch hier noch nicht, sondern zeigt Lösungswege auf. Etwa wie wir unser eigenes Verhalten ändern und unsere Kinder schützen können. Und was ein Unternehmen dazu beitragen kann, um seine Mitarbeiter vor dem digitalen Burnout zu bewahren. Prädikat: wertvoll für jeden!
Alexander Markowetz: „Digitaler Burnout. Warum unsere permanente Smartphone-Nutzung gefährlich ist“, Droemer 2015, 224 S., 19,99 €.
Unternehmenskultur im Wandel
Mit dem Einzug der Generation Y in die Arbeitswelt befinden sich mittlerweile bis zu fünf Generationen unter dem Dach eines Unternehmens. Führungskräfte stehen damit vor der Herausforderung, dass die bisherigen Strukturen nicht mehr für alle Mitarbeiter zeitgemäß und attraktiv sind. Vor allem jüngere Arbeitnehmer suchen nach modernen Unternehmenskulturen wie etwa bei Google oder Facebook. Die Folge: Viele Unternehmen finden für ihre offenen Stellen kaum noch qualifizierte Kandidaten. Jan Brecke wirft daher einen umfassenden Blick auf Trends und Veränderungen am Arbeitsmarkt, um Unternehmen praxisnahe Empfehlungen anbieten zu können, wie sie sich als innovative und flexible Arbeitgeber positionieren. Denn wer sich als Führungskraft damit nicht auseinandersetzt, wird früher oder später das Nachsehen haben.
Jan Brecke: „So wollen Top-Talente arbeiten. Handlungsempfehlungen für eine Unternehmenskultur der Zukunft“, Frankfurter Allgemeine Buch 2015, 204 S., 24,90 €.
Generation Erbe
Die Wirtschaftswundergeneration wird ihr Vermögen in den nächsten zehn Jahren weitergeben. Dieser Vermögenstransfer ist mit beinahe drei Billionen Euro so hoch wie nie zuvor – eine Dekade der Erben steht bevor. Gleichzeitig geht die soziale Schere dadurch weiter auf, denn wie kaum ein anderes Land begünstigt Deutschland Erben und belastet Arbeit. Dennoch gibt es kaum öffentliche Debatten zu diesem Thema. Deshalb begibt sich die Autorin auf Spurensuche: Was sind es für Menschen, deren Leben durch ein Erbe bestimmt wird? Zwar wird man hier keine Statistiken oder volkswirtschaftlichen Erörterungen finden, die eine objektive Analyse des Themas untermauern. Dafür zeichnet die Autorin allerdings ein unterhaltsames Psychogramm der Generation Erbe, bei dem ihre eigenen Gedanken und Gefühle stets deutlich sichtbar bleiben.
Julia Friedrichs: „Wir erben. Was Geld mit Menschen macht“, Berlin Verlag 2015, 320 S., 19,99 €.