Eine der größten Herausforderungen für kleine und mittlere Unternehmen ist die Personalgewinnung. Versicherungsexperte Thomas Kretschmer zeigt drei Optionen, wie Unternehmen die Sozialleistungen für ihre Mitarbeitenden aufpeppen können und so im Wettbewerb um die besten Talente bessere Chancen haben.
Gute Mitarbeitende zu finden und langfristig an das Unternehmen zu binden, ist längst nicht mehr nur eine Frage des Gehalts. Vielmehr spielen heute auch weiche Faktoren wie die Work-Life-Balance und vor allem die angebotenen Sozialleistungen eine elementare Rolle bei der Wahl des richtigen Arbeitgebers.
Betriebliche Altersvorsorge
Mit einer betrieblichen Altersvorsorge zeigen Unternehmen ihren Beschäftigten, dass ihnen ihre Zukunft am Herzen liegt. Dabei reicht es oft nicht aus, eine reine Entgeltumwandlung anzubieten. Top-Arbeitgeber beteiligen sich heute zusätzlich mit freiwilligen Zuschüssen an der Altersvorsorge ihrer Mitarbeitenden, sie erhöhen den Eigenbeitrag um das Doppelte oder beteiligen sich mit einem Zuschuss von 50 Prozent.
Ist der Mitarbeitende bereit, 100 Euro ihres Bruttogehaltes in eine betriebliche Altersvorsorge umzuwandeln, beteiligt sich der Arbeitgeber mit weiteren 50 Euro. Durch die Steuer- und Sozialversicherungsersparnis kostet eine Altersvorsorge von 150 Euro den Mitarbeitenden dann lediglich 50 Euro netto im Monat. Ein klarer Mehrwert für Talente.
Betriebliche Krankenversicherung
Keine Frage, die betriebliche Krankenversicherung boomt. Keine andere Sozialleistung kann derzeit mit solch enormen Zuwachsraten aufwarten. Kurz gesagt besteht der Sinn einer betrieblichen Krankenversicherung darin, dass der Arbeitgeber für seine Mitarbeitenden ein Paket bucht und diese dann zum Beispiel Zahnarzt- oder Heilpraktikerrechnungen erstattet bekommen, im Krankenhaus als Privatpatient behandelt werden oder keine Zuzahlungen für Medikamente mehr leisten müssen.
Ab zehn Mitarbeitenden verzichten die meisten Versicherer auf eine Gesundheitsprüfung, was zur Folge hat, dass auch Mitarbeitende in den Genuss einer Krankenzusatzversicherung kommen, die als Einzelpersonen auf dem freien Markt unter Umständen nicht aufgenommen würden.
Durch die Nutzung der so genannten Sachleistungsbezüge in Höhe von bis zu 50 Euro monatlich können Unternehmen ein exklusives Paket für ihre Angestellten schnüren. Im Gegensatz zum Gehalt sind für diese Sachleistungen keine Steuern und Sozialversicherungsabgaben zu leisten. Statt der nächsten Lohnerhöhungsrunde kann so den Mitarbeitenden kostengünstig etwas Gutes getan werden. Der klare Vorteil einer betrieblichen Krankenversicherung liegt in der täglichen Erlebbarkeit dieser Sozialleistung.
Betriebliche Unfallversicherung
Stellen Sie sich folgende Situation vor: Ihr Mitarbeiter sollte heute vom Skifahren zurückkommen oder ruft Sie nach dem Wochenende auf dem Fußballplatz an. Diagnose: Kreuzbandriss mit einer Ausfallzeit von zehn Wochen. Statt verärgert zu reagieren, bieten Sie ihm eine Sofortzahlung von 10.000 Euro an. Das dürfte die meisten Mitarbeitenden mehr als positiv überraschen und stärkt nicht nur den Heilungsverlauf, sondern auch die Bindung an das Unternehmen.
Möglich wird das Ganze durch den Einschluss der eigenen Mitarbeitenden in eine betriebliche Unfallversicherung. Die Kosten hierfür sind als Arbeitgeber ganz normale Betriebsausgaben und spielen für eine ordentliche Absicherung in der Regel nur eine untergeordnete Rolle.
Zusammenfassung
Mit einem passenden und vor allem individuellen Konzept kann die Mitarbeitergewinnung und -bindung enorm verbessert werden. Vielen Unternehmen ist leider noch nicht bewusst, mit welch geringem finanziellen Aufwand sie hier enorme Pluspunkte sammeln können. Hier empfehlen die Versicherungsexperten ein individuelles Beratungsgespräch, um maßgeschneiderte Angebote für die Unternehmen erarbeiten zu können.