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Coworking konkret #22: Tobias Kremkau zum Umzug aufs Land

„Wenn sie kein Brot haben, dann sol­len sie doch Kuchen essen.“ Unse­re Bun­des­bau­mi­nis­te­rin hat vor­ge­schla­gen, ein­fach aufs Land zu zie­hen, wenn man in der Stadt kei­ne Woh­nung fin­det. Der Spott ließ nicht lan­ge auf sich war­ten. Unser Cowor­king-Exper­te Tobi­as Krem­kau dage­gen begrüßt den Vor­stoß aus gutem Grund.

Tobias Kremkau denkt, schreibt, spricht und berät zu den Themen Coworking und Neue Arbeit. Coworking ist für ihn mehr Berufung als nur Beruf. Die Zeit zählte den „Coworking-Papst“, wie er schon bezeichnet wurde, 2019 zu den 100 wichtigsten jungen Ostdeutschen. blog.kremkau.io. Abbildung: Larissa Hägele

Tobi­as Krem­kau denkt, schreibt, spricht und berät zu den The­men Cowor­king und Neue Arbeit. Cowor­king ist für ihn mehr Beru­fung als nur Beruf. Die Zeit zähl­te den „Cowor­king-Papst“, wie er schon bezeich­net wur­de, 2019 zu den 100 wich­tigs­ten jun­gen Ost­deut­schen. blog.kremkau.io. Abbil­dung: Laris­sa Hägele

Ange­sichts der jüngs­ten Mel­dung, dass Bun­des­bau­mi­nis­te­rin Kla­ra Gey­witz (SPD) Men­schen ermu­tigt, aus Groß­städ­ten in länd­li­che Gebie­te zu zie­hen, um die Woh­nungs­not zu lin­dern, gewin­nen Cowor­king Spaces eine neue und wich­ti­ge Bedeu­tung. Sie müs­sen ein fes­ter Bestand­teil der ange­kün­dig­ten „Stra­te­gie gegen den Leer­stand“ wer­den. Denn auf die bei­den Buz­zwords Home­of­fice und Digi­ta­li­sie­rung darf der Aspekt der not­wen­di­gen Infra­struk­tur für das Leben und Arbei­ten im länd­li­chen Raum nicht redu­ziert werden.

Vor zwei­ein­halb Jah­ren bin ich mit mei­ner Fami­lie aus Ber­lin-Fried­richs­hain in die alt­mär­ki­sche Han­se­stadt Stend­al gezo­gen, haupt­säch­lich wegen der Woh­nungs­not in Ber­lin. Hier haben wir mehr Wohn­raum für weni­ger Geld, zahl­rei­che Optio­nen der Kin­der­be­treu­ung und kön­nen unse­re all­täg­li­chen Wege pro­blem­los zu Fuß oder mit dem Fahr­rad erle­di­gen. Ein Auto haben wir bis­lang nicht gebraucht. Stend­al ist für uns die geleb­te Uto­pie der 15-Minu­ten-Stadt, in der alles inner­halb einer Vier­tel­stun­de erreich­bar ist.

Ein wesent­li­cher Grund, war­um wir die­sen Schritt wagen konn­ten, war, dass wir unse­re Arbeit mit­ge­bracht haben. Das war ent­schei­dend, da das regio­na­le Lohn­ni­veau sehr nied­rig ist und die ange­bo­te­nen Stel­len oft nicht attrak­tiv sind. Ein gut bezahl­ter und sinn­stif­ten­der Beruf ist jedoch von gro­ßer Bedeu­tung. Dank mobi­ler Arbeit und Digi­ta­li­sie­rung ist dies mög­lich. Bun­des­bau­mi­nis­te­rin Kla­ra Gey­witz hat daher Recht, wenn sie die Chan­cen der digi­ta­li­sier­ten und hybri­den Arbeits­welt für den länd­li­chen Raum betont.

Eine unse­rer größ­ten Her­aus­for­de­run­gen war und ist die sozia­le Inte­gra­ti­on in unse­re neue Umge­bung. Anders als in Fried­richs­hain, wo öffent­li­che Spiel­plät­ze belebt sind, haben hier vie­le Fami­li­en pri­va­te Mini- Spiel­plät­ze in ihren Gär­ten. Die ande­ren Eltern in der Kita sind meis­tens Ein­hei­mi­sche mit eta­blier­ten sozia­len Netz­wer­ken und suchen sel­ten neue Bekannt­schaf­ten. Zudem sehe ich mei­ne Kol­le­gen durch die mobi­le Arbeit nur alle drei Mona­te bei unse­ren Team-Off­si­tes, wodurch ich oft den gan­zen Tag allein in mei­nem Arbeits­zim­mer verbringe.


Die Web­site Moder­ne Regio­nal hat das „Kir­chen­ma­ni­fest“ vor­ge­stellt, ein Plä­doy­er für den Erhalt und die moder­ne Nut­zung von Kir­chen­ge­bäu­den. Es beleuch­tet die Her­aus­for­de­run­gen und Chan­cen für die Zukunft die­ser his­to­ri­schen Struk­tu­ren und bie­tet kon­kre­te Vor­schlä­ge zur inno­va­ti­ven Nut­zung, um ihren kul­tu­rel­len und gesell­schaft­li­chen Wert zu erhal­ten. Das Mani­fest rich­tet sich an Archi­tek­ten, Denk­mal­pfle­ger und Inter­es­sier­te, die sich für die nach­hal­ti­ge Nut­zung, bei­spiels­wei­se als Cowor­king Space, einsetzen.“

Tipp von Tobi­as Kremkau


Cowor­king Spaces kön­nen vor sozia­ler Iso­la­ti­on schüt­zen, beson­ders Men­schen, die neu in länd­li­che Gebie­te gezo­gen sind und mobil arbei­ten. Sie bie­ten eine gemein­schaft­li­che Arbeits­um­ge­bung, in der Men­schen aus ver­schie­de­nen beruf­li­chen Hin­ter­grün­den zusam­men­kom­men. Durch regel­mä­ßi­ge Ver­an­stal­tun­gen und sozia­le Akti­vi­tä­ten ent­ste­hen neue Bekannt­schaf­ten und Freund­schaf­ten, die das sozia­le Leben bereichern.

Ein wei­te­rer Aspekt, bei dem Cowor­king Spaces als rele­van­te Infra­struk­tur punk­ten, ist der Zugang zu schnel­lem Inter­net. Laut einer Markt­ana­ly­se des Ver­gleichs­por­tals Veri­vox sind bun­des­weit erst 190 Dör­fer voll­stän­dig ans Glas­fa­ser­netz ange­schlos­sen. Es könn­te noch Jah­re dau­ern, bis sich die Situa­ti­on ver­bes­sert. Cowor­king Spaces kön­nen Zugang bieten.

Unse­re Lebens­qua­li­tät wird maß­geb­lich davon bestimmt, wie wir woh­nen, daher ist die Initia­ti­ve der Bun­des­bau­mi­nis­te­rin zu begrü­ßen. Doch eben­so ent­schei­dend ist unse­re Arbeits­si­tua­ti­on. Selbst der schöns­te Wohn­raum macht nicht glück­lich, wenn die Arbeits­si­tua­ti­on unbe­frie­di­gend ist – und umge­kehrt. Neben bezahl­ba­rem Wohn­raum benö­ti­gen wir daher auch die not­wen­di­ge Infra­struk­tur für mobi­les Arbei­ten in länd­li­chen Regio­nen sowie ein Recht auf mobi­le Arbeit. Dies wür­de uns unab­hän­gi­ger vom Wohl­wol­len der Arbeit­ge­ber machen, eine Auf­ga­be, die Bun­des­ar­beits­mi­nis­ter Huber­tus Heil (SPD) ange­hen könn­te. Am bes­ten noch vor der Bun­des­tags­wahl im nächs­ten Jahr.

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