Bei den Herstellern für den Bürobereich geschieht erfreulicherweise bereits viel in Sachen ökologische Nachhaltigkeit. Wir haben uns umgehört: Welche Maßnahmen werden bereits umgesetzt und was ist noch geplant? Sieben Unternehmen geben Auskunft.
Dataflex
Hung-Yu Sunny Chen, Sustainability Coordinator.
„Seit 2014 haben wir uns auf eine transformative Reise begeben und Initiativen eingeführt, um unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Vom Einsatz erneuerbarer Energien bis zur Einführung von Produkten aus recyceltem Material. Bei der Produktentwicklung waren Haltbarkeit und Reparierbarkeit unsere Leitprinzipien. Durch die Entwicklung von Produkten, die sich langfristig bewähren, sowie durch unser ‚Circularity Program‘ – eine Initiative zur Wiederbelebung von Produkten am Ende ihrer Lebenszyklen. Unser Ziel ist es, die Abfallmenge zu minimieren und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Im Rahmen dieses Programms haben wir bereits über 1.684 Produkte erfolgreich aufgearbeitet, in Umlauf gebracht und wir planen eine Ausweitung dieser Initiative. Der Umgang mit den Umweltauswirkungen unserer Lieferkette hat weiterhin höchste Priorität. Unsere ‚B Corp Zertifizierung‘ unterstreicht unser unermüdliches Engagement für Nachhaltigkeit. Sie dient als Leuchtturm für Transparenz und Verantwortlichkeit und leitet unsere Bemühungen, die Grenzen des Machbaren weiter zu verschieben.“
Edding
Andreas Helmis, Geschäftsführer Vertrieb.
„Das Thema Nachhaltigkeit ist fest in unserer Unternehmensphilosophie verankert. So bieten wir bereits seit vielen Jahren nachfüllbare Marker und entsprechende Nachfülleinheiten an, inzwischen für 70 Prozent unserer Produkte. Ein wichtiger Meilenstein im Rahmen des Green Office ist unsere Markerserie EcoLine mit Produkten, die überwiegend aus Post-Consumer-Kunststoff bzw. nachwachsenden Rohstoffen gefertigt werden. Der Textmarker der EcoLine wurde 2020 als erster Marker überhaupt mit dem Blauen Engel zertifiziert. Unser erklärtes Ziel für die Zukunft ist, der Umwelt und Gesellschaft langfristig mehr zurückzugeben, als für die Existenz und Weiterentwicklung des Unternehmens an Ressourcen benötigt wird. So wollen wir in den nächsten drei Jahren mindestens 3.000 Tonnen CO2e-Emissionen einsparen. Einen großen Anteil daran wird die Umstellung auf recyceltes Aluminium haben. Im Vergleich zu neuem Aluminium spart die Verwendung von PCR-Aluminium circa 92 Prozent CO2e ein. Wir starten zunächst mit dem Edding 3000 und gehen davon aus, dass bis Ende 2024 der Großteil unserer Permanent- und Whiteboardmarker mit PCR-Aluminium angeboten werden kann.“
Götessons
Peter Knecht, Geschäftsführer.
„Wie viele andere in der Branche müssen wir in Sachen Nachhaltigkeit immer besser werden. Der Klimawandel lässt nicht zu, dass wir länger warten. Wir haben deshalb bereits vor Jahren den Schritt in das Kreislaufmodell Loop getan. Neben der Wiederverwendung von Möbeln, die wir auf Messen zeigen, haben wir das Projekt auf unsere Kunden erweitert. Wir haben gerade unseren Loop-Onlineshop eröffnet. Hier können Kunden bereits gebrauchte und überarbeitete Produkte kaufen. Gleichzeitig haben andere Kunden bereits unseren Refurbish-Service in Projekten genutzt und ihre ‚alten‘ Akustik-Screens für neue Office-Layouts und Tischmaße überarbeiten lassen und reintegriert. Wir geben also Produkten einen neuen Lebenszyklus. Langlebigkeit ist ein wesentlicher Faktor der Nachhaltigkeit. Produkte aus unserem Sortiment in Gebrauch können uns einfach zur Wartung oder neuem Aufpolstern zugesendet werden. Lohnt es sich denn, einige Screens nach Schweden zur Überarbeitung zu senden? Ja, der CO2-Print ist geringer als für eine Neuproduktion. Aber das ist nur der Anfang des Götessons-Loop. Es ist der Beginn des zirkulären Denkens vom Entwurf bis zum fertigen Produkt.“
Interface
Anne Salditt, Marketing Director EMEA.
„Interface blickt auf eine rund 30-jährige Nachhaltigkeitsreise zurück. Dabei legen wir großen Wert darauf, dass all unsere Fortschritte messbar und durch Drittverifizierung belegbar sind. Mit unserer Mission Climate Take Back möchten wir zur Umkehr der globalen Erwärmung beitragen und als Unternehmen bis 2040 CO2-negativ werden. Seit 1996 messen wir unsere Fortschritte und arbeiten kontinuierlich an der Reduzierung unseres CO2-Fußabdrucks. Diesen konnten wir bei Teppichfliesen bis heute um 79 Prozent auf durchschnittlich 4,2 kg CO2/m2 (cradle-to-gate) reduzieren. Ein weiterer wichtiger Meilenstein: Wir haben unser CO2-negatives Teppichfliesensortiment auf 38 Produkte in 363 Farben ausgeweitet. In unserem Verständnis von Nachhaltigkeit ist Kreislaufwirtschaft ein Kernthema. Wir setzen biobasierte und recycelte Materialien ein. In unseren Teppichfliesen liegt der Anteil bereits bei über 88 Prozent. Alle Interface-Teppichfliesen sind speziell für ReUse (Verlängerung des Lebenszyklus) und ReCycling konzipiert. Im Rahmen unseres Rücknahmeprogramms ReEntry nehmen wir modulare Bodenbeläge unserer Kunden zurück.“
Kinnarps
Dr. Jens Gebhardt, Commercial Director.
„Unser Maßnahmenprogramm deckt alle Unternehmensbereiche ab, verbessert Materialien, Klima, schädliche Substanzen und Wiederverwertung. Nachhaltigkeitsmanagerin Johanna Ljunggren treibt dies voran. Durch externe Audits messen wir unseren ökologischen Fußabdruck, um Treibhausgasemissionen bis 2030 zu halbieren und bis 2050 auf Netto-Null zu reduzieren. Kinnarps senkte den CO2-Ausstoß in vier Jahren um 47 Prozent und erhöhte den nicht fossilen Energieeinsatz auf 73 Prozent. Das am Markt einzigartige Blue-Truck-System spart 540 kg Karton pro Lkw: Durch ein spezielles Ladesystem liefern wir eineinhalbmal so viel und reduzieren CO2 um 20 Prozent durch Erhöhung der Kofferzahl. 95 Prozent unseres Holzes sind FSC-zertifiziert, unser biobasierter Lack senkt CO2-Emissionen um 1,5 Tonnen jährlich. Moderne Maschinen verringern Materialabfälle, nutzen Holzspäne fürs Heizsystem und Reste für Akustikpaneele. Alles wird verwertet. Indem wir ausschließlich in Schweden produzieren und daran arbeiten, die Fertigungstiefe weiter auszubauen, stärken wir unsere Unabhängigkeit von externen Zulieferern und verbessern gleichzeitig unsere Klimabilanz.“
Logitech
Anja Simon, Senior Marketing Managerin DACH.
„Bei Logitech steht Nachhaltigkeit im Zentrum des Handelns. Wir entwickeln qualitativ hochwertige Produkte bei minimalem CO2-Ausstoß und fördern aktiv die Kreislaufwirtschaft. Um unsere ambitionierten Ziele zu erreichen, setzen wir auf saubere Herstellungsverfahren mit zertifizierter erneuerbarer Energie. Die Rally Bar Huddle steht beispielhaft für unseren Next-Life-Plastic-Ansatz: Sie besteht zu 100 Prozent aus recycelten Materialien, die Kunststoffteile sind zu 42 Prozent aus PCR gefertigt und austauschbar. Zudem stammt die Verpackung aus FSC-zertifizierten Wäldern. Unser Engagement geht aber noch weiter: Im Rahmen des Collect-and-Recycle-Programms können Kunden Altgeräte unabhängig von der Marke recyceln. Zudem teilen wir unsere Prinzipien und Erfahrungen in Vorträgen und unter stützen Partner und Unternehmenskunden auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Wir sind davon überzeugt: Eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie führt zu besseren Produkten. Deshalb haben wir uns verpflichtet, bis 2030 mehr CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen, als wir erzeugen.“
Preform
Klaus Schalk, Geschäftsführer.
„Wir bei Preform betrachten Nachhaltigkeit als eines unserer Kernprinzipien. Bei der Fertigung an unseren Standorten in Bayern, wo auch unser natürliches Akustikmaterial Gipsschaum entsteht, verwenden wir ökologisch unbedenkliche Materialien und arbeiten an der kontinuierlichen Verbesserung unserer Produktionsprozesse. Durch lokale Beschaffungswege mit Zulieferern im Umkreis von 200 km stellen wir sicher, dass alle Materialien umweltfreundlich bezogen werden und so auch gleichzeitig die Wirtschaft vor Ort gestärkt wird. Wir sind stolz darauf, dass unsere Bemühungen mit der EcoVadis-Goldmedaille Anerkennung gefunden haben. 2024 gehen wir noch einen Schritt weiter: Wir entwickeln gerade ein noch nachhaltigeres Produkt, das wir auf der Orgatec im Oktober präsentieren werden. Außerdem muss nicht immer alles neu sein. Im Rahmen unseres Re:use-Programms nehmen wir bestehende Akustikwände zurück und versehen sie mit neuen, modernen Stoffbezügen. Dadurch können wir den Produktlebenszyklus auf ganze 50 Jahre verlängern. Bei Preform sehen wir die Förderung der ökologischen Nachhaltigkeit nicht nur als eine Verpflichtung, sondern auch als Chance, positiven Wandel zu bewirken.“
Unter green.office-tops.de finden sich viele weitere hochwertige Lösungen für eine ökologisch nachhaltige Büroarbeit. Sie wurden von der OFFICE-ROXX-Redaktion als Top-Produkte ausgezeichnet.