Laut der Studie Global Coworking Survey, die von Februar bis März dieses Jahres durchgeführt wurde, bezeichnen 55 Prozent der befragten Coworking Spaces ihre wirtschaftliche Lage als gut – mehr als Anfang 2022, aber weniger als Anfang 2020. 85 Prozent der Befragten blicken dennoch positiv auf das laufende Jahr.
Viele der befragten Coworking Spaces hatten während der Umfrage noch nicht wieder das wirtschaftliche Vor-Corona-Niveau erreicht. Den großen Spaces geht es in der Regel besser als vor der Coronapandemie, den kleinen hingegen oft schlechter. Insgesamt stellt sich die wirtschaftliche Situation der Befragten laut Global Coworking Survey, die unter 278 Coworking Spaces in Europa und Amerika im Auftrag des Deskmag durchgeführt wurde, jedoch positiv dar.
Herausforderungen: Mitgliedergewinnung und Immobilienpreise
Die Pandemie scheint endgültig überwunden: Ende März sahen lediglich zwei Prozent der Befragten in Corona ein größeres Problem, nur ein Prozent fühlte sich dadurch wirtschaftlich eingeschränkt. Dennoch gibt es zahlreiche, teils schon vor der Pandemie bestehende Probleme: Fast jeder zweite Coworking Space sieht in der Mitgliedergewinnung nach wie vor die größte Herausforderung. Besonders neu eröffnete Coworking Spaces stehen aufgrund des hohen Anteils weiterer Neueröffnungen unter Druck, heißt es in der Studie. An zweiter Stelle der größten Herausforderungen rangieren die Immobilienpreise in Großstädten. Für gut 20 Prozent der Befragten ist fehlender Platz für Erweiterungen ein Problem. Für solche, die sich in einer wirtschaftlich guten Lage befinden, ist es sogar das Hauptproblem.
Coworking Spaces in Kleinstädten und ländlichen Regionen geht es oftmals schlecht, zeigen die Umfrageergebnisse. Nur 25 bis 30 Prozent berichten von einer guten Geschäftslage. Die noch existierenden Coworking Spaces in den Großstädten haben sich hingegen schneller von den Verwerfungen der Pandemie erholt. Sie konnten die postpandemischen Herausforderungen in der Regel überwiegend gut meistern.
Besprechungsräume und Teambüros sehr beliebt
Die Nachfrage nach Besprechungsräumen ist hoch und steigt an beinahe allen Standorten weiter an, heißt es in der Studie. Auch Teambüros werden immer beliebter. Stattdessen verlieren Ein-Personen-Büros an Boden. Auch Hot Desks und flexible Schreibtische zur Miete erfreuen sich in großen und mittleren Städten großer Beliebtheit. Der große Verlierer der Pandemie waren laut Survey Veranstaltungsräume. Die Erholung in diesem Sektor sei lediglich moderat.
Positiver Ausblick auf 2023
Für das laufende Jahr rechnen 85 Prozent der befragten Coworking Spaces mit mehr Mitgliedern, fast ebenso viele mit höheren Umsätzen. Im urbanen Raum blickt man optimistischer in die Zukunft, wobei auch im ländlichen Raum die positiven Erwartungen überwiegen. Jeder zweite Coworking Space will 2023 die eigenen Kapazitäten ausbauen. Insbesondere soll das Angebot an privaten Büros erweitert werden (44 Prozent). Bei 39 Prozent sind 2023 zusätzliche Meetingspaces, bei 36 Prozent mehr flexible Schreibtische in offenen Arbeitsräumen vorgesehen, resümiert die Global Coworking Survey.