Bei jungen Professionals steht der Klima- und Umweltschutz hoch im Kurs. Die Nachhaltigkeit ist demnach auch im Büro ein wichtiges Thema und mittlerweile ein Faktor beim Wettbewerb um fähige Mitarbeitende. Ein Beitrag von Esther Schwan.
Sowohl etablierte Unternehmen als auch Start-ups müssen ihrer Belegschaft vor Augen führen können, wie sie CO2 und Abfall einsparen. Mit den folgenden fünf Tipps lässt sich das Büro ökonomisch und ökologisch nachhaltiger gestalten.
#1 Die Technik
Im Büro befindet sich in der Regel ziemlich viel Technik: mehrere Computer samt Monitoren, Server, Kameras und Mikrofone für Konferenzen sowie natürlich Kaffeemaschinen und Mikrowellen. Häufig kommt es vor, dass alle Geräte viele Stunden im Ruhezustand verweilen, ohne wirklich ausgeschaltet zu werden. Es werden zwar die PCs heruntergefahren, aber viele andere Geräte wie etwa die Bildschirme verbrauchen über Nacht im Standby-Modus unnötig Strom.
Tipp: Eine Zeitschaltuhr ist empfehlenswert, die die Stromversorgung der nicht gebrauchten Geräte kappt, sobald der Arbeitstag vorbei ist.
Was die Software angeht, so sollten Unternehmen Programme nutzen, deren Entwicklerfirmen ebenfalls auf Nachhaltigkeit setzen und somit lange Lebenszyklen für ihre digitalen Produkte vorsehen. Kollaborations- und Kommunikationssoftware sowie Wissensdatenbanken erhalten regelmäßige Updates, die Sicherheit und Funktionsumfang verbessern und erweitern – idealerweise bleibt die Software so über viele Jahre hinweg in Verwendung.
#2 Die Einrichtung
Lange Lebenszyklen sind nicht nur im Zuge der Technik relevant. Auch in puncto Möblierung sind ökologisch nachhaltig produzierte Produkte, die etwa aus recycelten Materialien bestehen, das Gebot der Stunde. Produkte für nachhaltiges Arbeiten gibt es mittlerweile zur Genüge, sie bestehen aus recycelten Kunststoffen und Hölzern.
Neben dem Material spielt auch die Ergonomie eine große Rolle. Höhenverstellbare Schreibtische und individuell einstellbare Bürostühle erlauben mehr Bewegungsfreiheit und ein gesünderes Arbeiten. Vor allem jüngere Generationen erwarten sich von ihren Arbeitgebern, dass diese die Gesundheit der Belegschaft besonders wichtig nehmen. Zusätzlich zur Einrichtung kann auch bei anderem Bürobedarf umgedacht werden:
- Recyceltes Papier
- Mikroplastikfreie Seife und Spülmittel
- Reinigungsmittel auf Naturbasis
#3 Die Verpflegung
Wo größere Unternehmen eventuell eine Kantine bieten, findet man in etwas kleineren Büros verschiedene Snacks, die den Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt werden. Egal ob Wochen-Menüs oder Obstkorb: Unternehmen können auf komplett vegetarische Speisen setzen und vegane Tage in der Kantine einführen.
Extratipp: Meal Prepping liegt voll im Trend! Selbst zu Hause vorkochen und in einer (mikroplastik- und weichmacherfreien) Lunchbox ins Büro mitnehmen.
Wichtig ist auch der Kaffee im Büro, denn je nach Anzahl der Beschäftigten brüht die Maschine schonmal 20 bis 30 Tassen am Tag auf. Hier kann auf Fairtrade-Bohnen aus ökologischer Landwirtschaft gesetzt werden, den man bei Röstereien kauft, die selbst nachhaltig arbeiten.
#4 Die Logistik
In den Bereich Logistik fällt alles, was in Unternehmen an Wareneingang und Warenausgang passiert. Natürlich ist die Logistik vor allem in Unternehmen, die Waren produzieren, ein großes Thema. Die Reduktion der CO2-Emissionen bekommt dabei viel Aufmerksamkeit – alle Glieder der Lieferkette werden hinsichtlich Sparsamkeit optimiert.
Aber auch Firmen, die primär (digitale) Dienstleistungen verkaufen und keine Produkte selbst produzieren, können für Bürobedarf aller Art etwa auf Unternehmen setzen, die nachhaltige Verpackungen, CO2-neutrales Fulfillment und faire Arbeitsbedingungen hochhalten.
#5 Das Pendeln
Zur Neoökologie – also dem Wandel von der Konsum- und Wegwerfgesellschaft hin zu einem ressourcenschonenden und nachhaltigen Wirtschaften – zählt im Bereich Arbeit auch das Pendeln. Unternehmen können hier unterschiedliche Dinge tun, um für einen nachhaltigeren und saubereren Weg zum und vom Büro zu sorgen:
- Öffi-Tickets: Alle Beschäftigten erhalten ein Jahresticket für die Strecke, die sie zum Büro zurücklegen müssen.
- E-Bike-Angebot: Ein Kontingent an E-Bikes kann von interessierten Beschäftigten in Anspruch genommen werden.
Hinweis: Remote Work entspricht dem Wunsch von vielen Beschäftigten und die Option auf Homeoffice ist mittlerweile fixer Bestandteil von Job-Ausschreibungen geworden. Ein Gedanke, der dabei häufig in Vergessenheit gerät: Homeoffice-Tage sparen direkt Emissionen, da weniger gependelt wird.
Das nachhaltige Büro – von wünschenswert zu erforderlich
Nachhaltige, ressourcenschonende Büros sind unabdingbar. Arbeitgeber müssen, um junge Talente anwerben und halten zu können, ihrer ökologischen Verantwortung nachkommen und Nachhaltigkeit großschreiben. Mit einigen Maßnahmen können Firmen noch heute auf einen energieeffizienteren, saubereren und gesünderen Betrieb umsteigen und sich auf diese Art zukunftssicher positionieren.
Esther Schwan, PR & Content Lead DACH, |