Eine von Prof. Dr. Florian Kunze und Sophia Zimmermann geleitete Langzeitstudie der Universität Konstanz zeigt, dass vor allem jüngere Beschäftigte dem Arbeiten daheim positiv gegenüberstehen. Ein Teil von ihnen würde für garantierte Homeoffice-Tage sogar anteilig auf Gehalt verzichten.
Um weiter im Homeoffice zu arbeiten, würden jüngere Beschäftigte auf Gehalt verzichten. Rein in das Homeoffice, raus aus dem Homeoffice und dann wieder zurück – der wellenförmige Verlauf der Pandemie führt zu vielen Anpassungsphasen bei Beschäftigten und Unternehmen, aber auch zu zahlreichen Zwischenformen zwischen Homeoffice in Vollzeit und klassischer Präsenzpflicht am Arbeitsplatz. Dabei ist die erforderliche Anpassungsleistung bei beiden Gruppen enorm.
Gehaltsverzicht bei Homeoffice
Forscher der Universität Konstanz sind diesen Entwicklungen ab März 2020 mit einer empirischen Längsschnittstudie nachgegangen. Die jüngste Erhebung fand im November 2021 per Onlinebefragung über den Anbieter Respondi mit 688 Teilnehmenden statt. Zentrale Ergebnisse sind:
#1 Der durchschnittliche Wunsch der Mitarbeitenden nach Homeoffice liegt seit Beginn der Pandemie stabil bei circa 2,9 Tagen in der Woche.
#2 Den 18- bis 35-Jährigen ist Homeoffice so wichtig, dass etwa ein Sechstel von ihnen sogar Gehaltseinbußen dafür in Kauf nehmen würde.
#3 Nur 18 Prozent der Befragten meinen, dass Homeoffice die Produktivität und Arbeitsprozesse stört. Unter den befragten Führungskräften liegt dieser Wert mit 26 Prozent deutlich höher. 70 Prozent der Beschäftigten kommen trotz Präsenzarbeit noch vorwiegend digital zusammen.
BUCHTIPP:
Florian Kunze, Kilian Hampel, Sophia Zimmermann: „Homeoffice und mobiles Arbeiten? Klare Antworten aus erster Hand*“, UTB Verlag, 190 S., 14,90 €.
Impffortschritt dank Unternehmen
Auch nach der Rolle der Unternehmen für das Impf- und Infektionsgeschehen fragte das Forscherteam im vergangenen Herbst. Mit diesen Ergebnissen:
#4 Mehr als die Hälfte der Befragten wurde vom Arbeitgeber zur Impfung aufgefordert oder bekam im Betrieb eine Impfung angeboten.
#5 Ein Drittel der Befragten gab an, dass 3G-Regelungen an ihrem Arbeitsplatz nicht eingehalten wurden.
Fazit des Forschungsteams
Die Befragungswelle im November 2021 macht eines ganz deutlich: Bei den Beschäftigten besteht eine hohe Präferenz für mobiles Arbeiten und Homeoffice. Dabei gibt es aber relevante Altersunterschiede. Klare Regeln und eine Kultur, die sinnvolles hybrides Arbeiten und eine gute Mischung von Präsenz und Büroarbeit ermöglichen, fehlen jedoch in vielen Unternehmen. Trotzdem scheinen deutsche Firmen durchaus eine relevante Rolle für den Impffortschritt zu spielen. Allerdings wurden 3G-Regeln am Arbeitsplatz im vergangenen Coronaherbst nicht konsequent umgesetzt.
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