Nach drei Jahren Bauzeit konnte das Bürogebäude Cube Berlin 2020 im Herzen der Hauptstadt eingeweiht werden. Entwickelt wurde das Smart Building vom Immobilienunternehmen CA Immo. Geschäftsführer Matthias Schmidt über die Vorteile des intelligenten Bürokomplexes gegenüber klassischen Workplaces.
Nicht erst seit gestern begleiten smarte Helfer unseren Alltag. Allen voran das Smartphone mit seinen zahlreichen Apps. Doch auch unsere Autos verfügen über verschiedene Features, die das Fahren einfacher und sicherer machen. Längst hat die smarte Technik auch Einzug in die eigenen vier Wände gehalten – Alexa lässt grüßen. Und bei Büroimmobilien? Nun, da war es lange Zeit in Sachen Digitalisierung, Vernetzung und künstlicher Intelligenz eher still. Sicher, auch hier kommen schon seit Längerem Sensoren und computergesteuerte Anlagen in der Gebäudeautomation zum Einsatz. Doch zum einen waren diese Anlagen nicht miteinander vernetzt – und sind es meist heute noch nicht. Zum anderen kamen und kommen nur wenige Systeme zum Einsatz, die den Bürobetrieb für Mieter und Mitarbeitende vereinfachen und effizienter gestalten.
Ein technisch maximal aufgerüsteter Würfel
An dieser Stelle setzte CA Immo im Jahr 2017 mit der Entwicklung des Cube Berlin an. Ziel war es nicht, das Gebäude technisch maximal hochzurüsten, sondern digitale Bausteine und Sensorik zu nutzen, um den Gebäude- und Bürobetrieb zu optimieren. Dafür wurden in mehreren Workshops entsprechende Nutzungsszenarien beschrieben. Zu diesen gehörten unter anderen ein automatisierter, schlüsselloser Gebäudezutritt, ein intelligentes, sensorbasiertes Raum- und Arbeitsplatzbuchungssystem, ein Einladungsmanagement für Gäste mit automatisierter Zugangsverwaltung und ein transparentes Energieverbrauchsmonitoring durch Smart Meter. Dabei galt als Voraussetzung: Alle Funktionen sollten über das eigene Smartphone und durch eine einzige App steuerbar sein. Zudem sollten möglichst alle wesentlichen Systeme untereinander kommunizieren können, sodass hier Synergien zu realisieren sind.
Das Gehirn des Cube Berlin
Für diese zentrale Plattform war schnell ein Start-up gefunden: Thing Technologies. Gemeinsam wurde das sogenannte „Brain“ – also das Gehirn des Cube Berlin – entwickelt. Dieses Brain interpretiert das Verhalten und die Anforderungen der Büromieter, öffnet Schranken und Türen je nach individueller Berechtigung und ruft den Aufzug in die richtige Etage, sobald ein Mieter oder Gast durch die Zugangskontrolle geht. Dadurch werden Abläufe effizienter. Das Brain erkennt aber auch, wenn sich Störungen von Systemen wie einer Wasserpumpe oder einer Lüftungsanlage ankündigen, und informiert den Betreiber der Immobilie, noch bevor das betreffende System ausfällt. So werden Stillstandzeiten minimiert oder ganz vermieden.
Die Energieversorgung im smarten Bürogebäude
Ein zentrales Element der Digitalisierung ist darüber hinaus das Energiemanagement. Die Mieter und Vermieter haben den Energieverbrauch der Allgemeinflächen bzw. der individuellen Mietflächen stets im Blick und erkennen, wo sie durch eine optimierte Belegung von Flächen oder durch späteres „Hochfahren“ von Heizung, Kühlung und Lüftung Energie einsparen können. In Zeiten steigender Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung ein enormer Vorteil.
Matthias Schmidt, Head of Real Estate Development Deutschland, |