Oliver Spahn ist ein Office Pioneer, wie er im Buche steht. Denn mit diesem Beitrag ist der Geschäftsführer der Kesseböhmer Ergonomietechnik GmbH auch in dem Sammelband »OFFICE PIONEERS: Ausblicke auf das Büro 2030« präsent.
Beginnen wir mit einer Binsenweisheit, die auf den ersten Blick kaum der Rede wert zu sein scheint: Digitalisierung verändert die Welt. Und sie verändert auch das Denken der Büromöbelindustrie, die wie viele andere Branchen vor der Aufgabe steht, im Zuge der digitalen Transformation ihre eigene Position zu finden. An dieser Stelle lohnt nun jedoch der zweite Blick. Denn diese digitale Veränderung nehmen wir wahr als zwar durchaus schnellen, aber doch kontinuierlichen Prozess, der prinzipiell den altbekannten Regeln folgt. Hier das Büro, dort der Hersteller, hier der Handelspartner, dort der Kunde, dort die Produkte. Die Digitalisierung? Fortschreitend. Und als große neue Überschrift fast schon berechenbar.
Genau das hat sich jetzt dramatisch verändert: Bis 2020 entwickelte sich die Digitalisierung des Büros kontinuierlich. Aber jetzt ist sie anders – jetzt ist sie disruptiv und definiert die Parameter deshalb in atemberaubender Geschwindigkeit neu.
Die Covid-19-Pandemie hat in nahezu allen Lebensbereichen für solche schnellen disruptiven Umbrüche gesorgt. Und auch in der Büromöbelindustrie hat sie mit großer Wucht und in kürzester Zeit zu Neubewertungen geführt, deren Folgen derzeit nicht umfassend absehbar sind. Diese Corona-Zäsur erfolgt in einer Phase langfristigen Wachstums: Zahlreiche große deutsche sowie europäische Dax- und Großkonzerne haben in den letzten Jahren durch ihre eigene unternehmerische Entwicklung zum nachhaltigen Aufschwung der gesamten Büromöbelindustrie beigetragen. Doch dieser Prozess wird nun deutlich ausgebremst. Noch zu Beginn des Jahres 2020 richtete die Branche ihren Fokus bereits auf den Monat Oktober: Die anstehende Orgatec 2020 versprach erneut ein »Feuerwerk« richtungsweisender Designideen, prägender Büro-4.0-Konzepte und Desk-Sharing-Innovationen sowie eine Vielzahl neuer Entwicklungen aus den Bereichen Multispace, Coworking und Remote Working (OFML-Daten). Sie versprach natürlich auch neue Erkenntnisse und Lösungen rund um das gängige Zauberwort Work-Life-Balance. Doch plötzlich stand im Frühjahr 2020 ein neuer Begriff auf der Tagesordnung. Kein ganz unbekannter Begriff, aber dennoch einer, der bis dato nicht im Fokus gestanden hatte und der nun schlagartig nicht nur die branchenweite, sondern auch die gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Diskussion dominierte: Homeoffice.
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