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Die Angst vor dem Corona-Virus

Aus gege­be­nem Anlass spra­chen wir mit Dr. Nadia Sos­now­sky-Waschek, Pro­fes­so­rin für Gesund­heits- und Kli­ni­sche Psy­cho­lo­gie an der SRH Hoch­schu­le Hei­del­berg, über das aktu­ell auf­kom­men­de Bedro­hungs­ge­fühl und den mög­li­chen Umgang mit der Angst vor Corona.

Verschiedene Maßnahmen können vor einer Infektion mit dem Corona-Virus schützen. Abbildung: Pexels

Ver­schie­de­ne Maß­nah­men kön­nen vor einer Infek­ti­on mit dem Coro­na-Virus schüt­zen. Abbil­dung: Pexels

Prof. Dr. Nadia Sosnowsky-Waschek, Professorin für Gesundheits- und Klinische Psychologie an der SRH Hochschule Heidelberg. Abbildung: SRH Hochschule Heidelberg

Prof. Dr. Nadia Sos­now­sky-Waschek, Pro­fes­so­rin für Gesund­heits- und Kli­ni­sche Psy­cho­lo­gie an der SRH Hoch­schu­le Hei­del­berg. Abbil­dung: SRH Hoch­schu­le Heidelberg 

OFFICE ROXX: Frau Professorin Sosnowsky-Waschek, wie nehmen wir Bedrohungen unserer Gesundheit generell wahr?

Nadia Sos­now­sky-Waschek: Bei jedem Ein­kauf schät­zen wir das Risi­ko ein, ob wir durch den Ver­zehr von Chips dick wer­den und gesund­heit­li­che Schä­den davon­tra­gen. Beim Auto­fah­ren ent­schei­den wir in Sekun­den­schnel­le, ob wir es noch über die gel­be Ampel schaf­fen. Wie die Ent­schei­dung aus­fällt, hängt von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab. Zum einen davon, wie schwer­wie­gend wir die Fol­gen die­ser Ent­schei­dung für die Gesund­heit ein­schät­zen und wie wahr­schein­lich es ist, dass wir die­se Fol­gen über­haupt selbst tra­gen müs­sen. Ver­ur­sa­chen die Chips Dia­be­tes und ver­kürzt sich dadurch die per­sön­li­che Lebens­zeit? Bei vie­len All­tags­ent­schei­dun­gen wird das per­sön­li­che Gesund­heits­ri­si­ko eher als gering ein­ge­stuft. Also fah­ren wir über Gelb und legen die Chips in den Ein­kaufs­wa­gen. Sol­che Risi­ko-Abwä­gun­gen sind all­täg­lich, zugleich hoch­ef­fi­zi­ent und für das Gehirn sehr ener­gie­spa­rend, weil sie uns viel­fach das Leben erleich­tern. Die Bewer­tung läuft näm­lich oft ganz unbe­wusst, qua­si automatisch.

Was ist bei der Bewertung des Corona-Virus anders?

Im Fal­le des Coro­na-Virus kön­nen wir nicht auf bewähr­te All­tags­rou­ti­nen zurück­grei­fen. Wir haben es mit der Bewer­tung eines Ereig­nis­ses zu tun, wel­ches neu ist, im Ver­gleich zu vie­len ande­ren Lebens­ri­si­ken sel­ten auf­tritt und des­sen poten­zi­el­le gesund­heit­li­che Fol­gen wir für die eige­ne Per­son, unse­re Fami­li­en und die Wirt­schaft nicht ein­schät­zen kön­nen. Das von sol­chen sel­te­nen und neu­en Ereig­nis­sen aus­ge­hen­de Risi­ko wird typi­scher­wei­se über­schätzt, für deut­lich häu­fi­ger auf­tre­ten­de, aber bekann­te Risi­ken wird es hin­ge­gen eher unterschätzt.

Was beeinflusst die Risikowahrnehmung noch?

Es ist auch rele­vant, wie man die Kon­troll­mög­lich­kei­ten einer Anste­ckung ein­schätzt. Kann man sich durch die Des­in­fek­ti­on der Hän­de oder die Ver­wen­dung einer Mas­ke wirk­sam schüt­zen? Hängt eine Infek­ti­on über­haupt von mei­nem eige­nen Ver­hal­ten oder dem ande­rer Men­schen oder ein­fach nur vom Zufall ab? Durch immer neue Infor­ma­tio­nen sei­tens der Medi­en, berich­te­te Zwi­schen­fäl­le oder Ver­bo­te, ent­steht bei vie­len der Ein­druck einer gerin­ge­ren Kon­trol­lier­bar­keit des Anste­ckungs­ri­si­kos. Bedenkt man die Unfrei­wil­lig­keit der Expo­si­ti­on mit dem Virus, wird die Gefahr eben­falls grö­ßer ein­ge­schätzt. Einer Angst vor einem Flug­zeug­ab­sturz kann man ja dadurch ent­ge­hen, indem man Flug­zeug­rei­sen mei­det. Aber reicht der eine Meter Abstand zu ande­ren Per­so­nen für die Ein­däm­mung des eige­nen Risikos?

Ange­sichts der vie­len neu­en und manch­mal auch wider­sprüch­li­chen Infor­ma­tio­nen fällt es uns schwer, ein end­gül­ti­ges Urteil über die Situa­ti­on abzu­ge­ben. Wir kom­men nicht zur Ruhe, sind ver­un­si­chert. Kaum hat man sich einen Plan gemacht, wie man zur Infek­ti­ons­la­ge steht und wie man sich ver­hält, muss gege­be­nen­falls umge­dacht werden.

Schließ­lich kommt noch unse­re Per­sön­lich­keit ins Spiel. Die Opti­mis­ten wer­den in die­ser unsi­che­ren Lage zunächst stand­haft eine eher zuver­sicht­li­che Hal­tung ver­tre­ten, der­zu­fol­ge alles schon irgend­wie gut aus­ge­hen wird. So betrach­tet ist die Angst vor dem Coro­na-Virus eigent­lich sehr ratio­nal. Sie ist die Fol­ge vie­ler Bewer­tungs­pro­zes­se und die Fol­ge der Anpas­sung an die neue Situa­ti­on. Eine Panik­stö­rung ist dies nicht, viel­mehr ver­su­chen wir Stress zu bewäl­ti­gen bezie­hungs­wei­se ein schwer fass­ba­res Pro­blem zu lösen.

Wie können wir mit dem Corona-Stress umgehen?

Was hel­fen kann, ist sicher­lich zum einen, sich die­ser Bewer­tungs­vor­gän­ge bewusst zu wer­den. Unser Den­ken und Füh­len steu­ern unser Ver­hal­ten oft unbe­wusst. Acht­sam sein und sich einen Plan machen, wie sich der eige­ne All­tag wie­der kon­trol­lie­ren lässt, kann den Anflug von Panik sen­ken. Neue Rou­ti­nen wie zum Bei­spiel lan­ges, gründ­li­ches Hän­de­wa­schen, Ver­zicht auf Hän­de­schüt­teln, Mei­den von Men­schen­an­samm­lun­gen und gleich­zei­tig eine posi­ti­ve Umge­stal­tung des All­tags kön­nen hilf­reich sein – bei­spiels­wei­se ein ruhi­ger Spa­zier­gang im Wald, mal wie­der ein Buch zu lesen, ein Bad zu neh­men. Mög­li­cher­wei­se ist es auch sinn­voll, die Nach­rich­ten nicht im Coro­na-Life­ti­cker zu ver­fol­gen, son­dern nur ein­mal am Abend oder nach einer ande­ren eige­nen Vor­ga­be. Von der Flut neu­er Infor­ma­tio­nen soll­te man zwi­schen­zeit­lich pau­sie­ren können.

Vie­len Dank.

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