Die Epoche der Schrift gehe zu Ende, an ihre Stelle sei die Telekommunikation getreten. Das meint Christoph Türcke. In seiner klugen wie unterhaltsamen Studie zeigt er, dass der Weg in die digitale Hölle der Zukunft mit verheißungsvollen Errungenschaften gepflastert ist.
Plattformen wie Google, Facebook, Twitter oder Amazon sind die neuen sozialen Anziehungspunkte, die Clanbilder einer digitalen Stammesgesellschaft. Die mikroelektronische Revolution hat neue Kommunikationsformen hervorgebracht – und diese haben unsere Lebens- und Arbeitsweisen radikal verändert. Türckes Buch bietet einen fundierten Überblick über die technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Am Ende steht die Utopie einer Gesellschaft, die ihre Selbstbestimmung wiedererlangt hat – jenseits digitaler Plattformen.
Christoph Türcke: „Digitale Gefolgschaft. Auf dem Weg in eine neue Stammesgesellschaft“, C. H. Beck, 251 S., 16,95 €.