Knapp daneben
Heute schon gedruckt? Ja? Dann haben Sie eine Prognose des Palo Alto Research Centers aus den 1970er Jahren widerlegt. Die besagte, dass das Papier im Büro der Zukunft – also heute – durch Informationsverarbeitung mit Computern ersetzt werden würde. 2015 verbrauchte jeder Deutsche aber im Schnitt 244 kg Papier, mehr als doppelt so viel wie 1975. Das ist nur eine der falschen Zukunftsprognosen, die Norbert Golluch zusammengetragen hat. Eine andere ist die eines Kolumnisten der New York Times von 1998, dass das Internet die Wirtschaft nicht stärker beeinflussen werde als das Faxgerät. Oder dass Passagiere in der Eisenbahn ob der hohen Geschwindigkeit ersticken müssten, was ein britischer Arzt im frühen 19. Jahrhundert meinte. Ein Buch, das unterhält – und vor blindem Vertrauen in Zukunftsprognosen (auch heutigen) warnt.
Norbert Golluch: „Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung. Kuriose Prognosen, die knapp danebengingen“, Riva 2016, 192 S., 8,99 €.
Stress lass nach
Der Sammelband beruht auf einer Veranstaltung zur Prävention von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz. 20 Kongressakteure aus dem Bereich Wirtschaft und Coaching stellen Strategien, Konzepte und Ansätze für mehr Lebensqualität und Zufriedenheit am Arbeitsplatz vor. Eckart von Hirschhausen erläutert beispielsweise gewohnt amüsant, wie Humor heilen hilft. Heidi Lensing beschäftigt sich mit der psychischen Gefährdungsbeurteilung, Sabine Schonert-Hirz (alias „Dr. Stress“) mit der Wahrheit über Burn-out im Arbeitsleben, und Katharina Maehrlein erklärt, inwiefern Achtsamkeit der Schlüssel zur Resilienz ist. Den Autoren gelingt es, die psychische Prävention aus unterschiedlichen Blickwinkeln umfassend zu beleuchten. Zahlreiche Übungen, Checklisten und Infokästen sind ein Mehrwert bei der Lektüre.
Katharina Maehrlein (Hrsg.): „Soul@Work. Band 2. Kraftvolle Unternehmen, kraftvolle Führungskräfte, kraftvolle Mitarbeiter“, Gabal 2016, 224 S., 29,90 €.
Ach wär‘ ich doch Beamter …
Viele sehnen sich nach der Sicherheit der Verbeamtung. Dass sich die auch finanziell lohnt, zeigt der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Torsten Ermel. Beamte genießen Privilegien – unter anderem beim Ruhestandsgehalt, bei Altersteilzeit, Gesundheitsvorsorge, Lohn- und Einkommenssteuer sowie beim Eltern- und Kindergeld. Ermel rechnet den Wert dieser Privilegien in absolute Zahlen und Euro um. Sein Ergebnis: Ein Beamter verdient effektiv rund doppelt so viel wie ein Arbeitnehmer mit vergleichbarem Aufgabenfeld. Mit seinem Buch liefert der Autor sachkundiges Wissen und den historischen Hintergrund zu den Vorzügen des Beamtentums. Sachlich, präzise, übersichtlich. Eine unterhaltsame und vergnügliche Bettlektüre ist das Buch damit allerdings nicht. Dazu ist die Materie Beamtentum wohl doch zu trocken.
Torsten Ermel: „Beamte. Was die Adeligen von heute wirklich verdienen“, Tectum-Verlag 2016, 237 S., 16,95 €.
Neues Arbeiten
Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff New Work? Und welche neuen Konzepte und Ideen gibt es, die Chancen der digitalen Revolution zu ergreifen – auf dass die Arbeitswelt von morgen eine bessere werde? In diesem E-Book vom Karrierenetzwerk XING liefern Experten Denkanstöße und Impulse für die Zukunft der Arbeit. Typisch New Work ist dabei die Vielfalt der Perspektiven und Disziplinen. So zeigen Politiker, Wissenschaftler, Meinungsbildner und Praktiker, was aus ihrer Sicht New Work ausmacht und wie sich neues Denken und innovative Konzepte in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Behandelt werden unter anderem die Themenkomplexe Unternehmenskultur, Demokratie im Unternehmen, Zeit und Arbeit sowie Social Entrepreneurship. Praxisbeispiele, etwa von Bosch und Philips, konkretisieren die Überlegungen.
XING (Hrsg.): „Aufbruch in eine neue Arbeitswelt. Experten, Impulse und Praxisbeispiele“, 113 S., kostenloses E-Book